Erfüllter Kinderwunsch immer später - apotheken-wissen.de
Erfüllter Kinderwunsch: die Eltern werden immer älter *

Spanien und Italien liegen vorn bei der Betrachtung, wie hoch der Anteil der Mütter ist, die bei der Geburt bereits älter als 35 sind. Der Anteil in Deutschland entspricht dem Durchschnitt in der EU, steigt aber auch hier weiterhin an: 22 % aller Kinder, die 2012 in Deutschland geboren wurden, hatten eine Mutter, die zum Zeitpunkt der Geburt 35 Jahre oder älter war. Dieser Anteil hat gegenüber 2002 um vier Prozent­punkte zugenommen. Das Deutsche IVF-Register, das die wissenschaftliche Datenerfassung und -auswertung rund um die Reproduktionsmedizin aus nahezu allen Kinderwunschzentren in Deutschland beherbergt, zählte im Jahr 2012 fast 11.000 geborene Kinder nach einer Kinderwunschbehandlung.

Hintergrund: Später und unerfüllter Kinderwunsch

Ebenso kennt das Deutsche IVF-Register ebenso die sehr deutliche Tendenz, dass Paare, die sich in einer ungewollten Kinderlosigkeit befinden und sich einer Kinderwunschbehandlung zuwenden, immer älter werden: im Jahr 2012 war der Vater durchschnittlich über 38 und die Mutter durchschnittlich über 35 Jahre alt. Professor Krüssel, Leiter des Kinderwunschzentrums UniKiD in Düsseldorf, kennt die beiden Gründe: zum einen ergibt sich ein Kinderwunsch erst in späteren Jahren auf Basis der heutigen Lebens- und Berufsplanungen, speziell bei den Frauen. Zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, bei der Frau im Alter von 23 Jahren am höchsten und nimmt danach mit jedem Jahr ab. Bereits bei einem Alter der Frau um die 30 Jahre ist dieser Effekt mehr als sehr deutlich.

Anteil später Geburten in Europa und Deutschland

Auch in allen anderen EU-Staaten ist der Anteil in den vergangenen Jahren gestiegen. In sieben EU-Staaten waren späte Geburten noch häufiger als in Deutschland. So hatten in Spanien 34 % aller Neugeborenen eine Mutter, die bei der Geburt mindestens 35 Jahre alt war. In Italien waren es 33 %, in Irland 30 %. Relativ gering fiel der Anteil hingegen in Bulgarien und Rumänien mit jeweils 12 % aus. Der EU-Durchschnitt betrug ebenso wie in Deutschland 22 %. Soll heißen: 22 % aller Kinder, die 2012 in Deutschland geboren wurden, hatten eine Mutter, die zum Zeitpunkt der Geburt 35 Jahre oder älter war. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilt, hat der Anteil gegenüber 2002 um vier Prozentpunkte zugenommen. Die absolute Zahl der Neugeborenen mit einer mindestens 35-jährigen Mutter stieg zwischen 2002 und 2012 von 131.000 auf 147.000. Die Gesamtgeburtenzahl ging im gleichen Zeitraum von 719.000 auf 674.000 zurück. Berücksichtigt wurden alle Neugeborenen, also sowohl Erstgeborene als auch nachfolgende Geschwister. Detaillierte Ergebnisse finden sich Eurostat-Erhebung, in der alle Neugeborenen, also sowohl Erstgeborene als auch nachfolgende Geschwister, nach vollendetem Lebensjahr der Mutter und Familienstand berücksichtigt wurden.

* Bildquelle: © www.helenesouza.com / PIXELIO

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