Laktoseintoleranz: wenn die Milch Bauchschmerzen bereitet...
Anzeichen Laktoseintoleranz: wenn die Milch Bauchschmerzen bereitet… *

Bei einer Laktoseintoleranz wird eine Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktose) diagnostiziert. Dabei ist der Körper nicht in der Lage den Milchzucker in seine zwei Bestandteile Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker) zu zerlegen. Verantwortlich für die Spaltung der beiden Bestandteile ist das körpereigene Enzym Laktase, das sich im Dünndarm befindet. Wird das Enzym vom Körper nur in geringen Mengen produziert oder fehlt es, kann er den Milchzucker nicht zerlegen und verwerten. So gelangt die Laktose nicht ins Blut, sondern unverdaut in den Dickdarm.

Die Unverträglichkeit von Milchzucker sollte nicht mit einer Milcheiweißallergie verwechselt werden. Diese ist eine Reaktion des Immunsystems gegen eines oder mehrere Eiweiße der Milch. Wobei die Laktoseintoleranz nicht gleichzusetzen ist mit der Kuhmilchallergie.

Anzeichen Laktoseintoleranz / Symptome Laktoseintoleranz

Die Anzeichen und Symptome einer Laktoseintoleranz sind unterschiedlich und hängen in erster Linie von der Menge der zugeführten Laktose und der Schwere des Laktasemangels ab. Die Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker tritt in der Regel kurz nach dem Verzehr von laktosehaltigen Nahrungsmitteln und Milchprodukten auf oder einige Stunden danach.

Die typischen Symptome / Anzeichen für eine Laktoseintoleranz sind:

  • Unruhe
  • Blähungen
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Verstopfung

Folgende Allgemeinbeschwerden können auftreten:

Ursachen einer Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz Anzeichen können verschiedene Ursachen haben. Jedoch liegt in allen Fällen ein Mangel des Verdauungsenzyms Laktase zugrunde.
Grundsätzlich gilt die Laktoseintoleranz als Normalzustand. Im Laufe des Alters nimmt die Laktase-Aktivität stetig ab.

Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker unterscheiden Mediziner drei Arten:

  • Primärer Laktasemangel
  • Sekundärer Laktasemangel
  • Kongenitaler Laktasemangel

Die häufigste und erblich bedingte Form der Laktoseintoleranz ist der angeborene (primär) Laktasemangel. Dabei produziert der Körper im Säuglingsalter ausreichend Laktase, um die Verträglichkeit der Muttermilch zu gewährleisten. Mit zunehmendem Alter verringert sich die Produktion des körpereigenen Enzyms und der Milchzucker wird immer weniger vertragen.

Die Laktoseintoleranz kann auch erworben werden. Der Mediziner spricht in diesem Fall von einem sekundären Laktasemangel. Dieser Laktasemangel ist nicht erblich bedingt, sondern entsteht durch andere Magen-Darm-Erkrankungen wie:

  • Morbus Crohn
  • Morbus Whipple
  • Zöliakie
  • bakterielle Infektionen
  • Pilzinfektionen
  • Darmgrippe

Auch die Einnahme von Antibiotika, Operationen im Magen-Darm-Bereich und häufige Röntgenbestrahlungen beeinflussen die Entstehung von Laktoseintoleranz. Ist die Grunderkrankung erfolgreich behandelt worden, stabilisiert sich die Laktoseintoleranz in der Regel wieder.
Bei einem genetisch bedingten Enzymdefekt spricht der Mediziner von einem kongenitalen Laktasemangel. Diese Form der Laktoseintoleranz ist selten und besteht von Geburt an. Hierbei produziert der Körper keine funktionsfähige Laktase im Darm. Da die betroffenen Säuglinge schon auf die kleinste Menge Laktose reagieren, kann es zu Beschwerden wie Austrocknung, Unterernährung und Durchfall kommen.

Diagnose einer Laktoseintoleranz

Wenn sich Anzeichen einer Laktoseintoleranz zeigen muss man wissen: es kann unter Umständen eine weitere Nahrungsmittelintoleranz wie die Fruktoseintoleranz bestehen. Lesen Sie dazu die Stellungnahme der Diätassistentin Karina Wollmann vom Klinikum Emden: www.laktoseintoleranz-wissen.de/#fruktoseintoleranz.

Um die Diagnose einer Laktoseintoleranz zu stellen, ist es notwendig zunächst andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Dafür werden verschiedene Tests durchgeführt, wie:

  • Gentest
  • H2-Atemtest
  • Laktose-Scan-Test
  • Laktose-Belastungstest

Sie können im bei Anzeichen einer Laktoseintolerenz bereits durch einen Provokationstest eine Selbstdiagnose stellen. Dazu wird über mehrere Tage konsequent auf laktosehaltige Lebensmittel verzichtet. Dann werden 50 bis 100 Gramm Milchzucker in einem Glas Wasser aufgelöst und auf nüchternen Magen getrunken. Treten die typischen Beschwerden auf, ist die Wahrscheinlichkeit einer Laktoseintoleranz groß.

Therapie einer Laktoseintoleranz

Die Therapie einer Laktoseintoleranz hängt von dem Schweregrad der Erkrankung und der Verträglichkeit ab.
Die Umstellung auf eine laktosefreie Ernährung ist für Betroffene meist eine Herausforderung. Dabei müssen die Betroffenen in der Regel nicht komplett auf laktosehaltige Lebensmittel verzichten. Es gibt durchaus Produkte, die einen geringen Anteil an Laktose enthalten und meist gut vertragen werden. Zudem hält der Handel sogenannte Ersatzmilchprodukte bereit, die im Reformhaus, in Bioläden oder im Supermarkt erworben werden können. Zu diesen Ersatzmilchprodukten zählen unter anderem:

  • alle Sojaprodukte
  • Reismilch
  • Mandelmilch
  • Haferdrink

Weitere laktosefreie Nahrungsmittel sind:

  • Apfel- und Birnenkraut
  • Apfel- und Pflaumenmus
  • Bananen
  • Gemüse wie Paprika, Tomaten, Gurken, Radieschen
  • sämtliche vegetarische Brotaufstriche
  • Eier (in jeglicher Form)
  • Tofu

Auch mit der Diagnose Laktoseintoleranz lässt sich ein genussvolles Leben führen. Lesen Sie dazu den Erfahrungsbericht einer Betroffenen auf www.laktoseintoleranz-wissen.de/#erfahrungsbericht_leben_mit_laktoseintoleranz.

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Ratgeber zum Thema Laktose-Intoleranz


 

Bildquelle:
*: Milch: Lupo  / pixelio.de

 

Von Team apotheken-wissen.de

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Ein Gedanke zu „Laktoseintoleranz: Anzeichen, Ursachen, Symptome, Diagnose, Therapie“
  1. Interessant, dass bei einer Laktoseintoleranz eine Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktose) diagnostiziert wird. Ich habe mir in meiner Schwangerschaft eine Medela Milchpumpe bestellt. Zum Glück wurde bei meinem Kleinen nicht wie bei dem Sohn meiner Schwester eine Laktoseintoleranz festgestellt.

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