Ein roter, schuppiger Ausschlag um Mund, Kinn und Wangen ist in vielen Fällen Anzeichen für die Stewardessen-Krankheit, die sehr wahrscheinlich durch übertriebene Hautpflege bzw. der übermäßigen Anwendung von Kosmetika entsteht. Insbesondere im Herbst und Winter, wenn es draußen kälter wird, die Haut durch Kälte und Heizungsluft trockener wird, greifen viele Frauen mannigfach zu Pflegeprodukten und erreichen statt zarter Haut des Gegenteil, nämlich die Mundrose bzw. Periorale Dermatitis, wie der Hautausschlag ebenfalls genannt wird. Kosmetik-Abstinenz und eine Salbe mit Antibiotikum sind in Absprache mit dem Arzt eine geeignete Therapie. Auch Hausmittel können unterstützend wirken – etwas Geduld ist aber in jedem Fall für die Heilung erforderlich.
Wie entsteht die Stewardessen-Krankheit?
Die Stewardessen-Krankheit ist eigentlich nur ein Fall von „übergepflegter“ Haut. Der Begriff Stewardessen-Krankheit kommt sehr wahrscheinlich daher, dass in erster Linie gepflegte Frauen betroffen sind, die auch aus beruflichen Gründen verstärkt auf ihr Äußeres achten, wie z.B. Flugbegleiterinnen, Verkäuferinnen oder Beschäftigte im Gastronomie- / Hotelgewerbe. Und zudem haben Stewardessen besonders mit einer trockenen Luft an ihrem Arbeitsplatz während eines Fluges zu tun.
Gerade wenn es draußen etwas kälter ist oder auch im Sommerurlaub wollen viele Frauen ihrer trockenen Haut etwas Gutes tun, verwenden reichhaltige Tages- und Nachtcremes, Antifaltencremes und das meistens im Mix oder verschiedene Cremes für unterschiedliche Hautpartien. Diese gut gemeinte aber übermäßige Pflege bringt die natürliche Hautbarriere aus dem Gleichgewicht und die Haut kann keine Feuchtigkeit mehr speichern. Es bilden sich Hautrötungen / trockene Schuppen, oft mit kleinen Bläschen um die Mund- Kinnpartie, die sich bis zur Stirn ausbreiten können. Die angegriffene Haut ist zudem anfälliger für Krankheitserreger, was weitere Infektionen mit sich ziehen kann, eventuell Herpes, Hautpilz etc. Die Stewardessen-Krankheit ist nicht ansteckend.
Auf gar keinen Fall: weiter pflegen und cremen!
Da die Haut die trockenen und roten Stellen aufweist, cremen und pflegen viele weiter – vielleicht sogar noch intensiver als vorher. Das bewirkt natürlich eine Verstärkung des Hautausschlags und hilft keinesfalls dabei, dass die Stewardessen-Krankheit verschwindet. Ebenfalls sollte ein großer Bogen um kortisonhaltige Cremes gemacht werden. Viele wenden eine Kortisonsalbe an, um die gerötete Haut zu beruhigen, was auch kurzfristig passiert, aber nicht von langer Dauer ist und dann ins Gegenteil umschlägt. Die Stewardessen-Krankheit äußert sich mit noch intensiveren Symptomen als zuvor bereits.
Was tun gegen die Stewardessen-Krankheit?
Bei einem Hautausschlag im Gesicht und dem Verdacht der Stewardessen-Krankheit sollte in jedem Fall der Hautarzt aufgesucht werden, der die Stewardessen-Krankheit schnell anhand der charakteristischen Verteilung identifizieren kann. So kann Neurodermitis, Akne oder eine Allergie ausgeschlossen werden. Kann der Dermatologe dies nicht zweifelsfrei erkennen, können Hautproben Klarheit bringen. Antibiotikum hilft, die Stewardessen-Krankheit zu lindern, meistens in Form einer Salbe. In schwerwiegenderen Fällen verschreibt der Arzt auch Tabletten mit Antibiotikum. Zur vollständigen Heilung braucht man vor allem Geduld und Disziplin. Es kann mehrere Wochen oder auch Monate dauern, bis der Hautausschlag wieder verschwindet. In dieser Zeit muss auf Kosmetik- und Pflegeprodukte vollkommen (!) verzichtet werden – lediglich die Produkte, die der Hautarzt verschreibt, dürfen angewendet werden. An das Gesicht sollte außer diesen Produkten nur klares Wasser.
Bewährtes Hausmittel bei der Stewardessen-Krankheit: schwarzer Tee
Einzig erlaubt sind Kompressen aus schwarzem Tee (gut durchziehen lassen). Lauwarm 10-15 Minuten auf die gereizten Stellen gelegt, kann kräftiger schwarzer Tee Linderung verschaffen und auch eventuellen Juckreiz und Brennen lindern. Ähnlich wie die Salbe wirkt schwarzer Tee antimikrobiell.
Bildquelle*: Cremedosen: © Olga Lyubkin / Fotolia.com