Sie gehört zur Familie der Hülsenfrüchte und hat in vielen Kulturen eine lange Tradition: Die Sojabohne. Gerade für Vegetarier hat sie sich mittlerweile in den Küchen etabliert und ist damit zu einem modernen Grundnahrungsmittel auf den Speiseplänen für gesunde Ernährung entwickelt. Heutzutage wundert sich niemand mehr über Sojamilch im Morgenkaffee und auch Tofu, Flocken, Mehl und andere Zutaten aus Soja haben sich nach und nach den Weg in Töpfe und auf den Grill gebahnt. Jedoch kann dieser Trend auch ganz schnell im Krankenwagen enden, da mit dem Vormarsch der Sojaliebhaber auch die Gefahr einer Allergie empfindlich gestiegen ist.
Arten und Symptome einer Soja-Allergie
Man unterscheidet hierbei zwischen einer sogenannten primären und sekundären Allergie. Der Unterschied liegt in der Art, auf die der Körper mit den Allergieauslösern in Kontakt kommt. Liegt eine primäre Allergie gegen Soja vor, so handelt es sich um eine Nahrungsmittelallergie. Hierbei wird die Allergie durch den direkten Verzehr von Sojaprodukten ausgelöst und kommt häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen vor. Um eine sekundäre Soja-Allergie handelt es sich, wenn die Betroffenen in Form einer Inhalationsallergie reagieren. Diese Reaktion kann entweder auf Sojastaub (beispielsweise in Produktionshallen) erfolgen oder auch auf Blütenpollen von Erle, Birke oder Hasel, dessen Allergene von der Struktur her einem Sojaallergen ähneln. In einem solchen Fall spricht man von einer sogenannten pollenassoziierte Sojaallergie. Eine besondere Gefahr stellen ebenfalls Kreuzallergien dar, bei denen die Betroffenen allergisch auf Bohnen oder Erdnüsse reagieren, die ebenfalls den Allergenen in Soja gleichen.
Die ersten Anzeichen einer Soja-Allergie stellen häufig Schwellungen im Mund- und Rachenraum dar, die mit einem kribbelnden oder tauben Gefühl einher gehen und bis zur Atemnot führen können. Weitere Auswirkungen können Ekzeme, Kreislaufprobleme, Hautausschläge, Durchfall oder Erbrechen sein, im schlimmsten Fall kann es zu einem anaphylaktischen Schock mit Organversagen kommen, daher sollte bei Allergikern höchste Vorsicht geboten sein. Viele sind sich der Gefahr nicht bewusst, dass jeder Bissen einen Zustand höchster Lebensgefahr bedeuten kann.
Welche Möglichkeiten der Diagnose gibt es und wie sehen die Therapiemöglichkeiten aus?
Die genaue Diagnose einer Soja-Allergie gestaltet sich nicht immer ganz einfach, da die Symptome oft sehr unspezifisch sind und zudem erst bis zu einigen Stunden nach dem Kontakt oder Verzehr auftreten können. Aus diesem Grunde führt der behandelnde Arzt zuerst ein Vorgespräch, in dem er unter anderem erfragt, wie die letzte Mahlzeit ausgesehen hat bzw. welche Aktivitäten oder Ereignisse den Beschwerden voran gegangen sind.
Auf welche Lebensmittel müssen Allergiker achten?
Es ist ein erster wichtiger Schritt für Allergiker, bei jedem Einkauf genau die Zutatenliste zu studieren. Jedoch ist ein Sojaprodukt längst nicht immer auf den ersten Blick als solches zu erkennen. Erste Alarmglocken sollten grundsätzlich bei den Begriffen angehen, in denen das Wort Soja in den Zutaten enthalten ist wie zum Beispiel bei Sojaprotein, Sojamilch, Sojasoße oder Sojaeiweiß. Schwieriger wird es dagegen bei traditionellen Sojaprodukten wie Tofu, Miso, Natto, Tempeh und Yuba, diese sollte man daher immer im Gedächtnis oder auf einem Zettel notiert haben.
Eine weitere Gefahr geht von den Produkten, Pflanzenöl, pflanzlichem Protein, pflanzlichem Fett, dem Emulgator Lecithin oder auch Leguminosenmehl, da es sich hierbei um weiterverarbeitetes Soja handeln kann. Um endgültige Klarheit über die Inhaltsstoffe zu gewinnen besteht außerdem die Möglichkeit, den jeweiligen Händler zu kontaktieren, im Zweifelsfall ist es jedoch empfehlenswert, ein Alternativprodukt zu wählen, um jeglichem Risiko aus dem Weg zu gehen.
Gibt es Alternativen für Vegetarier?
Die gute Nachricht ist: Es gibt zahlreiche Alternativen für Veganer oder Vegetarier, die kein Soja vertragen. Beispielsweise wird an Stelle von Sojamilch auch unter anderem Dinkel-, Haselnuss-, Mandel- oder Hanfmilch empfohlen, Sojapudding lässt sich dagegen optimal durch Reispudding ersetzen. Wer im Sommer nicht auf ein leckeres Eis verzichten möchte kann statt auf Sojaeis auch hervorragend auf Cashew-, Pekannuss- oder Cocosnuss-Eis zurück greifen. Als Alternative zum Ei kann anstatt Sojamehl auch Stärkemehl oder gemahlener Leinsamen verwendet werden. Im Netz können sich Betroffene noch weitere Tipps und Anregungen einholen, wie sie es schaffen, aus Ersatzprodukten leckere Gerichte zu zaubern.
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