
Wie kann man dem Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen, der definitiv heutzutage besteht, begegnen? Natürlich mit entsprechend coolen und trendigen Freizeitangeboten – die zudem möglichst an der frischen Luft stattfinden. Schwer genug wird es dennoch sein, die Generation der kleinen und großen Bildschirme in Bewegung zu bringen. Und dann noch mit dem altmodischen Wandern? Man hört die Kinder und Jugendlichen förmlich schon stöhnen bei diesem Vorschlag … Aber dennoch: Ob Entdeckungswanderung, Geo-Caching, Wandern mit Picknick, Klettersteig oder gar eine kleine Hütten-Tour … Wandern muss nicht altmodisch besetzt sein und man kann die Argumentations- und Motivationskurve für ein Wandern mit Kindern und Jugendlichen bekommen! Unter anderem ist dabei eine gute Vorbereitung das A und O.
Tipps für die Motivation und gesundes Wandern mit Kindern
Hintergrund des Gedankens: Kinder und Jugendliche bewegen sich heutzutage generell zu wenig und wenn, dann eher indoor statt outdoor. Siehe dazu auch: Bewegungsmangel bei Kindern. Dabei kann man Outdoor und „Wandern“ schon schmackhaft machen und erlebnisreich planen und umsetzen. Geo-Caching, Natur erlernen und erleben, Entdeckungswanderungen, Schatzsuchen, Schnitzeljagden, Bergwandern, Trekking, Etappenwanderungen oder Nachtwandern: Touren gibt es für (fast) jedes Alter und jeden Geschmack. Und: Wandern ist gesund! Es stärkt Immunsystem, Muskulatur, Herz und Kreislauf – und das unabhängig des Alters. Wichtig ist dabei die Vorbereitung: Einfach drauflos wandern ist weder für Wanderprofis noch für Gelegenheitssportler eine gute Idee – und schon gar nicht, wenn Kinder und Jugendliche mit unterwegs sind. Wer aber einige Regeln berücksichtigt, tut dem Körper auch wirklich etwas Gutes. Wichtig ist, das aktuelle Fitnessniveau und die altersgerechte Leistungsfähigkeit richtig einzuplanen – wer hier überzieht, erntet vor allem beim Wandern mit Kindern und Jugendlichen das Gegenteil dessen und wird zweite Chancen umso schwerer bekommen. Planen Sie die anstehende Tour so, dass sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder und Jugendlichen weder über- noch unterfordert sind. Gerade bei untrainierten Wanderern muss sich die Muskulatur erst an die neue Belastung gewöhnen: Also zunächst kurze Touren planen und lange und möglichst ereignisreiche Pausen (Picknick, Spielplätze, Bach- oder Seeufer etc.) einplanen. Leichte Dehnübungen vor und nach der Tour sind nicht eben cool, aber wichtig – auch um einem nachfolgenden Muskelkater vorzubeugen. Wichtig ist auch, auf der Wanderung genügend Flüssigkeit und Proviant dabei zu haben.
Wandern mit Kindern: Nicht ohne den richtigen Schutz!
Besonders beim Wandern mit Kindern: Vorsicht vor Zecken!
Schon zu Beginn der Outdoorsaison sollte man zudem einen Blick in ihren Impfpass werfen. In vielen Wandergebieten sind nicht nur Tourengänger, sondern auch gefährliche Zecken unterwegs. Bisher ist schon fast jeder Dritte gegen die Virusinfektion FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) geimpft. Eine vorbeugende Impfung gegen FSME ist vor allem für alle zu empfehlen, die sich in Risikogebieten aufhalten.
Zwei Tipps von apotheken-wissen.de:
- Welche Gebiete Risikogebiete sind, erfahren Wanderer zum Beispiel beim Deutschen Grünen Kreuz.
- Hier finden Sie einen Gesundheitsbeitrag, wie man Zecken richtig entfernt.
Besondere Umsicht beim Bergwandern mit Kindern
Bergwandern ist besonders reizvoll und auch besonders gesund, aber kein ungefährliches Hobby, selbst wenn „nur“ Erwachsene unterwegs sind. Ob Altschnee, Steinschlag oder Gewitter – gerade auf Ungeübte lauern hier eine Vielzahl von Risiken! Jedes Jahr wieder gibt es schwere Unfälle, zum Teil sogar mit Todesfolge, zu beklagen. Vor allem also hier gilt und das umso mehr, wenn Bergwanderungen mit Kindern und Jugendlichen geplant werden: nur wer seine Wanderung gründlich vorbereitet und vor allem die Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen eher zu vorsichtig als zu offensiv einschätzt, geht auf Nummer sicher. Laufen Sie keinesfalls ins Blaue hinein, sondern planen Sie die Route mit Hilfe von Kartenmaterial und Wanderliteratur möglichst genau. Passen Sie den Schwierigkeitsgrad dabei unbedingt dem Können und der Kondition an – und das altersgerecht! Übermüdung und fehlende Trittsicherheit sind nämlich die häufigsten Ursachen für Bergunfälle. Weniger erfahrene Wanderer sollten eine Tour wählen, die Möglichkeiten zum Abkürzen bietet: Ist auf der Strecke ein Sessellift vorhanden? Wann ist die letzte Abfahrt ins Tal? Neben guter Planung ist auch die richtige Ausrüstung Voraussetzung für eine ungetrübte Trekkingtour durch die Berge: Funktionelle Kleidung – am besten im Zwiebelprinzip angezogen – und gutes Schuhwerk mit Spezialprofil sind ein Muss. Neue Schuhe sollten zuvor bereits zu Hause gut eingelaufen werden, sonst sind Blasen vorprogrammiert. Riesige und schwere Wanderrucksäcke sind ungeeignet: zum einen sollte beim Wandern der Körperschwerpunkt innerhalb und am besten in der Mitte der Trittfläche liegen, zum anderen wird vor allem durch großes und schweres Gepäck das Leistungsvermögen der Kinder und Jugendlichen sehr schnell überstrapaziert. Bei längeren Touren daher lieber nur das Nötigste einpacken, für ein gutes Gleichgewicht können Wander- und Trekkingstöcke sorgen.
Literaturtipps: Wandern und Erlebniswandern mit Kindern
* Bildquelle: © ARochau – Fotolia.com
Textquellen: DKV Deutsche Krankenversicherung – www.dkv.com, ERV Europäische Reiseversicherung – www.reiseversicherung.de, Weitere Verbraucherthemen – www.ergo.com/verbraucher
Meine Eltern sind schon immer gern wandern gegangen, aber ich konnte diese Liebe bisher nicht verstehen. Seit ich Kinder habe, habe ich aber selbst damit begonnen. Danke für den Tipp, dass ich schon zu Beginn der Outdoorsaison zudem einen Blick in ihren Impfpass werfen sollte.