Ob eine Zeckenschutzimpfung nötig und sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: von der Region, ob man sich viel in der freien Natur aufhält oder wo man seinen Urlaub plant. Sie schützt vor der nicht behandelbaren Krankheit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und wird daher auch FSME-Impfung genannt. In der Regel neigt die Pharmaindustrie zur übertriebenen Panikmache, um möglichst viele zu einer Zeckenschutzimpfung zu bewegen. Oft ist diese jedoch gar nicht notwendig und birgt zudem einige Risiken. Erfahren Sie in diesem Artikel, wann und für wen eine Zeckenschutzimpfung sinnvoll ist, wie sie abläuft und welche Risiken es gibt.

Eine Zeckenschutzimpfung macht Sinn, wenn man in Süddeutschland wohnt oder sich für einen längeren Zeitraum dort aufhält und sich dort viel in der freien Natur bewegt. Süddeutschland gehört zu den sogenannten Zecken-Risikogebieten, in denen ein erhöhtes Risiko besteht, über einen Zeckenstich mit FSME  infiziert zu werden. Dazu zählen hauptsächlich Bayern und Baden-Württemberg, aber auch Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und das Saarland.
Anhand der Karte für FSME-Risikogebiete können Sie leicht feststellen, ob in der für Sie relevanten Region erhöhte Vorsicht geboten ist. Aber: auch wenn es sich um Risikogebiete handelt, führt nicht jeder Zeckenstich zu einer FSME-Infektion. Die Gefahr, sich zu infizieren, ist im Gegensatz zu anderen Regionen Deutschlands höher; wer sich aber nicht viel in der freien Natur aufhält, sollte sich über eine Zeckenschutzimpfung nicht all zu viele Gedanken machen. Wer beispielsweise einen Wanderurlaub plant und viel in Feld, Wiesen oder Wäldern unterwegs ist, für den ist eine Zeckenschutzimpfung empfehlenswert. Denn eine FSME-Infektion ist im Gegensatz zur Borreliose, die durch Bakterien verursacht und mittels Antibiotikum therapierbar ist, nicht behandelbar.
Auch im Ausland sollte man sich vor der FSME-Gefahr schützen: Risiko-Länder sind Österreich, Russland, die Tschechischen Republik, Litauen, Estland und Lettland.

FSME-Risikogebiete

FSME-Risikogebiete: in diesen Regionen ist besondere Vorsicht geboten
FSME-Risikogebiete: in diesen Regionen ist besondere Vorsicht geboten *

Wer sollte sich impfen lassen?

  • Bewohner der Risikogebiete, die sich viel im Garten aufhalten oder draußen Sport treiben
  • Landwirte oder Forstarbeiter, die sich viel in Wäldern und Feldern aufhalten
  • Natururlauber wie bspw. Wanderer oder Camper, die sich viel draußen aufhalten
  • Eine Zeckensschutzimpfung ist für alle Erwachsenen und Kinder ab 6 Jahren geeignet
  • inbesondere ältere Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, sind besonders anfällig für eine FSME-Infektion

Wie läuft die Zeckenschutzimpfung ab und wann muss man sich impfen lassen?

Die Zeckenschutzimpfung kann von jedem Haus- oder Kinderarzt durchgeführt werden und erfolgt in drei zeitlichen Abständen. Damit bereits im Frühjahr ein ausreichender Schutz besteht, sollte man die Zeckenschutzimpfung im Winter vornehmen. Nach der ersten Dosis erfolgt eine zweite Dosis nach einem Monat und eine dritte und letzte Teilimpfung nach 5-12 Monaten, je nach Impfstoff.  Nach der zweiten Impfung ist man vollständig geschützt: 14 Tage nach der zweiten Dosis kann der unbeschwerte Aufenthalt in der Natur bereits beginnen. Wer eilig ist, kann den Abstand der ersten beiden Dosen auch auf 14 Tage statt 1 Monat verkürzen, sodass man dann bereits nach 2 Wochen urlaubsstartklar ist. Eine Auffrischimpfung ist nur alle 3-5 Jahre nötig und sinnvoll.

Nebenwirkungen und Risiken der Zeckenschutzimpfung

Nebenwirkungen der Zeckenschutzimpfung können Kopfschmerzen und die Symptome einer leichten Grippe sein, bis hin zu leichtem Fieber. Diese Nebenwirkungen verschwinden in der Regel nach einen kurzen Zeitraum wieder von ganz allein. Auch späte Reaktionen, beispielsweise erst nach zwei Wochen, sind selten, aber möglich. In schweren aber ebenfalls seltenen Fällen kann es zu dauerhaften neurologischen Schäden kommen.

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*: FMSE-Risikigebiete: Copyright (C) 2011 Robert-Koch-Institut

 

Von Team apotheken-wissen.de

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