Die Lyme Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch Zeckenbisse übertragen wird. Erstes Indiz für eine Borreliose ist eine kreisförmige Rötung, die sich um den Zeckenbiss ausbreitet. Erfahren Sie mehr über Symptome und Behandlung von Borreliose und wie Sie sich schützen können!

Borreliose Übertragung

Kann leicht übersehen werden: Zecke im Entwicklungstadium einer Nymphe*
Kann leicht übersehen werden: Zecke im Entwicklungstadium einer Nymphe*

Die Borreliose wird von Bakterien namens „Borrelia burgdorferi“ ausgelöst, welche im Darm der Zecke leben. Das Bakterium wird auf den Menschen durch Zecken oder in seltenen Fällen durch andere Insekten, wie bspw. Bremsen übertragen und gelangt dann über den Speichel der Zecke in die Haut und in den Blutkreislauf des Menschen.

Je nach Region in Europa und Entwicklunsgstadium der Zecke (ausgewachsene Zecken sind häufigere Überträger der Borreliose) ist damit zu rechnen, dass 10-35 % aller Zecken mit den gefährlichen Bakterien befallen sind.
In Deutschland müssen durchschnittlich nach einem Zeckenstich 2–6% der Betroffenen mit einer Infektion und ca. 1-2 % mit einer späteren Borreliose-Erkrankung rechnen.

Symptome bei Borreliose

Checkliste: Anzeichen für Borreliose

  • Hautrötungen (Wanderröte)
  • grippaler Infekt (ohne Husten und Schnupfen)
  • Gelenkentzündungen und Lymphknotenschwellungen
  • Störungen des Tastsinns, Sehstörungen
  • Lähmungen bzw. Gefühlsstörungen
  • Schweißausbrüche
  • Herzprobleme
  • rötliche Hauttumore

Wanderröte als Spätfolge eines Zeckenstichs mit Borrelioseinfektion
Wanderröte als Spätfolge eines Zeckenstichs mit Borrelioseinfektion**

Lyme Borreliose: Phase 1
Bei den meisten Infizierten tritt nach 5-10 Tagen die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) auf, die sich fortschreitend weiter ausbreitet. Diese Hautrötung kann streifenförmig, fleckig oder kreisrund auftreten, auch die Intensivität der Rötung kann variieren. Die Rötung schmerzt nicht, sondern brennt allenfalls. Wer ein solches Symptom entdeckt, sollte sofort zum Arzt gehen. 30 % der Erkrankungen verlaufen ohne die typische Hautrötung.
Nach 10-14 Tagen können grippeähnliche Symptome eintreten wie Fieber, Bindehautentzündung, Kopf-und Muskelschmerzen, Gelenkentzündungen und Lymphknotenschwellungen auftreten.

Lyme Borreliose: Phase 2
Gefährlich: Ist die rote Hautfärbung kaum oder gar nicht ausgeprägt, bleibt die Infektion meist lange unbemerkt und kann sich weiter im Körper ausbreiten. Erst Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich treten brennende Nervenschmerzen auf, meistens in der Nähe der Einstichstelle – die Bakterien haben dann bereits im Körper gestreut und sich im Bindegewebe festgesetzt, sodass eine Behandlung mit Antibiotika schwieriger ist. Häufig kommt es gleichzeitig zu geschwollenen Lymphknoten und Lähmungen bzw. Gefühlsstörungen (z.B. Störungen des Tastsinns, Sehstörungen). Charakteristisch sind ebenfalls Schweißausbrüche. In einigen Fällen kann auch das Herz betroffen sein, sodass es zu einer  Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung ((Peri-Myokarditis) kommt. Ein weiteres Indiz ist das Bannwarth-Syndrom, welches sich mit starken radikulitischen Schmerzen und einer Facialisparese äußert, einer halbseitigen Lähmung des Gesichts.
In Einzelfällen werden rötliche Hauttumore sichtbar, die sich vor allem an den Ohrläppchen (bei Kindern), Brustwarzen oder dem Hodensack befinden.


Lyme Borreliose: Phase 3 und Spätfolgen
Wird ein Zeckenstich nicht rechtzeitig oder gar nicht bemerkt und bleibt somit im Anfangsstadium unbehandelt, bringt dieser gefährliche Spätfolgen mit sich. Langfristige Schäden der Gelenke und des Gehirns sind keine Seltenheit.
Monaten oder Jahre nach der Infektion kann es zu einer Entzündung der Gelenke kommen, welche immer wieder Schwellungen verursacht. Es ist möglich, dass die Symptome für längere Zeit von ganz alleine verschwinden und dann plötzlich wieder auftreten. Hier spricht man von der chronischen Borreliose bzw. der Neuroborreliose.  Außerdem kann es zu Veränderungen der Haut kommen, die sich beispielsweise dunkelrot/blaurot verfärbt und sehr dünn wird. In sehr wenigen Fällen entwickelt sich im Spätstadium eine Hirnhautentzündung.

Diagnose der Borreliose

Eine Borreliose kann der Arzt anhand der beschriebenen Symptome und dem Krankheitsverlauf diagnostizieren. Weist die Haut dann noch die typische entzündliche Rötung der Haut auf, kann man eindeutig auf eine Borreliose schließen, sodass in der Regel noch nicht einmal eine Blutuntersuchung notwendig ist. Anhand dieser kann die Lyme-Borreliose jedoch sehr sicher festgestellt werden und gehört auch zur Routine, da sich die Borrelia burgdorferi anhand der Antikörper im Blut nachweisen lassen. Der Nachweis von Borrelien-Antikörpern im Blut bringt nicht zwingend eine Behandlung mit sich. Borrelia burgdorferi führt nicht immer zu einer Borreliose-Erkrankung; werden lediglich Antikörper im Blut nachgewiesen und kein  Krankheitsbild, ist eine Behandlung mit Antibiotika nicht zwingend notwendig.

Borreliose Therapie

Eine Borreliose Erkrankung lässt sich bei früher Erkennung recht gut mit Antibiotikum behandeln. Je früher die  Krankheit entdeckt wird, desto leichter ist die Behandlung mit Antibiotikum. Die Bakterien  breiten sich schnell über den gesamten Körper aus, je eher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser. Vor allem muss die Dosis auch ausreichend hoch sein und der Zeitraum der  Einnahme muss lange genug sein, bis alle Symptome verschwunden sind, um sicher zu gehen, dass alle Bakterien abgetötet sind und nicht die Gefahr eines Rückfalls besteht. Eine nicht rechtzeitige Behandlung kann zu bleibenden Organschäden führen. Antibiotika der Wahl sind Tetrazykline wie Doxycyclin oder Amoxycillin. Bei Kinder oder Schwangeren wird Amoxicillin oder Cefuroxim emppfohlen, bei Unverträglichkeiten Azithromycin. In fortgeschrittenen Stadien und bei der Neuroborreliose kommen besonders Cephalosporine der dritten Generation (Ceftriaxon, Cefotaxim) zum Einsatz.

Schutz gegen Lyme Borreliose

Forschungen um einen geeigneten Impfstoff zu finden, laufen zwar bereits seit Jahren, einen wirksamen Impfstoff gegen die Lyme Borreliose gibt es jedoch noch nicht. Einzig effektiver Schutz ist die Vermeidung von Zeckenstichen durch Wachsamkeit und schützende Kleidung, wenn man in der freien Natur unterwegs ist. Im Wald, beim Spazieren durch Wiesen und Felder, insbesondere durch Unterholz und hohe Gräser sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass langärmelige Hosen und Hemden und geschlossene Schuhe getragen werden. Anders als volksläufig angenommen, lassen sich die Zecken nicht von Baumkronen herunterfallen, sondern sitzen inbesondere im Gebüsch und auf hohen Gräsern.
Nach einem Tag in der freien Natur ist es wichtig, den Körper nach Zecken abzusuchen und diese dann vorsichtig zu entfernen.

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Bildquellen:
*: Zecke auf Daumen: Tamara Hoffmann  / pixelio.de
**: Wanderröte: Wikipedia; Jost Jahn; Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 deKurz

Von Team apotheken-wissen.de

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