Nächtliches Zähneknirschen (Fachbegriff Bruxismus) ist lästig und hat oft verschiedene Ursachen. Patienten, die darunter leiden, neigen vor allem in der Nacht dazu, ohne einen tatsächlich ersichtlichen Grund die Zähne knirschend aufeinander zu pressen bzw. aneinander zu reiben. Dies ist nicht nur störend für sie selber und auch für den etwaigen Partner, sondern kann auch sowohl schwere als auch schmerzhafte Schädigungen der Zähne und des Kiefers verursachen.
Nächtliches Zähneknirschen
Mindestens 18 Millionen Deutsche sind davon betroffen und die Auswirkungen können bis hin zu Zahnverlust oder Ohrenschmerzen reichen. Auch Kopf- oder Gesichtsschmerzen können eine Folge der bis zu 45 Minuten andauernden Knirschattacken sein. Gerade in der heutigen Zeit, in der so viele Alltagsprobleme aufeinander treffen, werden diese oft unbemerkt im Schlaf verarbeitet und es ist nicht immer einfach, den Wurzeln auf den Grund zu gehen.
Wo liegen die Ursachen?
Man unterscheidet hierbei zwischen primärem und sekundärem Bruxismus. Während es für den primären Bruxismus keine medizinische oder psychische Erklärung gibt, liegen beim sekundären Bruxismus häufig neurologische oder auch medikamentenbedingte Auslöser vor. Auch Stress, Schlafstörungen oder Sorgen rauben den Betroffenen in diesem Fall nicht nur den Schlaf, sondern können auch ursächlich für das nächtliche Zähneknirschen sein.
Anders verhält es sich, wenn ein Kind im Alter von ca. zehn Monaten mit dem Knirschen beginnt. Hierbei handelt es sich um keine Störung, sondern um einen relativ natürlichen Vorgang, bei dem die Milchzähne aufeinander angepasst und so quasi eingeschliffen werden. Fallen die letzten Milchzähne aus ist normalerweise auch der Bruxismus verschwunden. Dauert dieser Vorgang jedoch länger an oder beginnt, wenn das Kind älter ist, kann es sich hierbei durchaus um ein Symptom für Stress handeln und erfordert die Verwendung einer sogenannten Beissschiene.
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten des nächtlichen Zähneknirschens
Wie in vielen Fällen spielt auch hier die Zeit eine Rolle, idealerweise sollten Betroffene so frühzeitig auf das Zähneknirschen aufmerksam (gemacht) werden, dass größere Schädigungen der Zähne noch vermieden werden können. Der Zahnarzt wird zunächst nach sichtbaren Hinweisen an den Zähnen wie Schleifspuren oder abgewetzten Zahnkronen suchen.
Auch eine Vergrößerung der Kaumuskulatur ist oft ein wichtiger Hinweis, da der Beißdruck beim Bruxismus wesentlich höher ausfällt als bei einer normalen Kaubewegung. Des Weiteren wird er in einem ausführlichen Gespräch erfragen, ob und inwiefern noch weitere Beschwerden wie konstante Kopf- bzw. Nackenschmerzen oder auch Kieferbeschwerden vorliegen, die auf den ersten Blick noch nichts mit den Zähnen zu tun haben, jedoch ebenfalls auf nächtliches Zähneknirschen hindeuten können.
Eine generelle Therapie gegen den Bruxismus gibt es bisher nicht, hier stehen vor allem die Beseitigung der Ursachen sowie die Eindämmung der Folgeschäden im Vordergrund. Beispielsweise verhindert eine speziell vom Zahnarzt angefertigte Aufbissschiene (auch Knirscherschiene genannt), dass weitere Teile der Zähne abgeschliffen werden können. Weitere Beschwerden in Nacken oder Kiefer können durch physiotherapeutische Massnahmen wie Massagen gelindert werden. Auch gibt es die Möglichkeit, sich das Knirschen nach und nach abzutrainieren, indem der Betroffene dieses bemerkt und bewusst immer wieder unterdrückt.
Wie kann man vorbeugen und wie nachhaltig ist die Behandlung?
Vorbeugen kann man dem nächtlichen Zähneknirschen nicht, da dieses meist schleichend einsetzt und erst mit der Zeit überhaupt bewusst wahrgenommen wird. Ist die Ursache jedoch gefunden und der Schaden lokalisiert ist der erste und wichtigste Schritt für eine dauerhafte Gegenmaßnahme getan. Zwar kann nicht sichergestellt werden, dass Stress und Alltag dem Unterbewusstsein nicht irgendwann wieder einen Streich spielen, jedoch stellt die Knirscherschiene auch in Zukunft einen sicheren Schutz für die Zähne gegen nächtlichen Bruxismus dar und auch der Partner ist nun aufgeklärt und kann bei einer weiteren nächtlichen Knirschattacke sofort Alarm schlagen. Das Behandeln neurologischer sowie psychischer Ursachen lässt ebenfalls eine langfristige Verbesserung hoffen, da diese nun bei Tag beleuchtet werden und nicht mehr bei Nacht gewälzt werden müssen.
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Als ich letztens bei einer Zahnreinigung war, habe ich meinen Zahnarzt auch auf mein nächtliches Zähneknirschen angesprochen. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass mindestens 18 Millionen Deutsche davon betroffen sind und die Auswirkungen bis hin zu Zahnverlust oder Ohrenschmerzen reichen können. Ich dachte ich bin die einzige, die darunter leidet.
Eine Freundin von mir knirscht seit ihrer Kindheit mit den Zähnen. Und das so sehr, dass sie bald ihre Zahnfüllungen durchgekaut hat. Heftig, dass es sowohl schwere als auch schmerzhafte Schädigungen der Zähne und des Kiefers verursachen kann.
ich hätte nicht gedacht, dass mindestens 18 Millionen Deutsche vom nächtlichen Zähneknirschen betroffen sind. Bei mir hat das jahrelange Knirschen nun zum Zahnverlust geführt und ich bekomme nächste Woche endlich meine Implantate. Gut zu wissen, dass die Ursache dafür häufig neurologischer oder medikamentöser Natur ist.