Schmerz kennt jeder Mensch. Die unangenehmen Empfindungen entstehen durch intensive Reize, die im peripheren Nervensystem die sogenannten Nozizeptoren erregen. Das Gehirn vermutet dahinter Gewebeschädigungen und fordert zur Beendigung der jeweiligen Reizsituation auf. Bei chronischen Schmerzerkrankungen wie Migräne, Rückenleiden oder Arthrose hält der Schmerzreiz leider an. Diese psychische Belastung verstärkt die Schmerzempfindung noch. Entspannungstipps für den Alltag versprechen in solchen Situationen Linderung.
Wieso führt Anspannung zu Schmerzen?
Wer unter hoher Belastung steht, erlebt Stresssymptome. So wie Muskeln mit Schmerz und Schwäche auf Überlast reagieren, führt psychische Überlastung oft zu Verspannungen. Stresssymptome wie diese treten auf, wenn die Stresshormone Adrenalin, Cortisol und Dopamin hohe Level erreichen. Eigentlich ist die Stresshormonausschüttung dazu gedacht, den Körper in Kampf- und Fluchtsituationen voranzutreiben. Bleiben die Stresshormonlevel über längere Zeit erhöht, hat das verheerende Folgen. Chronische Schmerzerkrankungen können mit einer dauerhaften Erhöhung des Stresshormonspiegels einhergehen. Wer aus physischen Gründen ständig Schmerz empfindet, erlebt diese Symptome als psychischen Stress. Das kann empfundenen Schmerz noch verschärfen. Entspannungsübungen unterbrechen diesen Teufelskreis und erhöhen die Lebensqualität.
Was wirkt entspannend?
Als Entspannungsübungen gelten alle Verhaltensweisen, die seelische sowie körperliche Anspannung vermindern. Was der Einzelne als entspannend empfindet, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Der eine kann am besten entspannen, wenn er sich auf persönlich konfigurierten Modellen beheizter Wassermatratzen ausruht – die gleichzeitig Rückenbeschwerden lindern. Für den nächsten ist Sport das Entspannungsrezept Nummer 1. In jedem Fall ist der Abstand zum Stressor entscheidend. Ebenfalls wichtig ist die Regelmäßigkeit. Nur regelmäßige Auszeiten senken den Stresshormonspiegel effektiv. Zur Linderung von Schmerzen sind Kombinationen aus Wellness, Meditation, Bewegung, Genuss und anderen Entspannungsmöglichkeiten verbreitet.
Wofür man sich entscheidet, hängt nicht nur von der Persönlichkeit ab. Auch die Art der Schmerzen beeinflusst die Wahl. Wer beispielsweise an chronischen Rückenschmerzen leidet, profitiert besonders von der Kombination aus Ruhe und moderater Bewegung.
Mit moderatem Sport und Wellness gegen chronischen Schmerz
Von Dampfbädern und Saunagängen bis hin zu Massagen bieten Wellness-Erlebnisse eine optimale Möglichkeit, dem Alltag zu entkommen.
Wellness-Erfahrungen mit vorgeschalteten Bewegungseinheiten senken den Stresshormonspiegel besonders effektiv. Von Radfahren bis Schwimmen fördert der Ausdauersport zusätzlich den Stoffwechsel. Um Überlastungen zu vermeiden, gibt die eigene Fitness die Trainingsintensität vor. In vielen Fällen reichen bereits Spaziergänge aus.
Genuss meditieren bei starken Schmerzen
Bei chronischen Schmerzerkrankungen höherer Intensität kann es schwerfallen, mit Bewegung und Wellness allein genügend Abstand vom Schmerzempfinden zu erlangen. In solchen Fällen eignet sich Meditation, die auf bewusster Wahrnehmung basiert und durch einen tranceartigen Zustand eine Distanzierung vom Schmerz zulässt. Auch Genusserfahrungen lassen sich zu meditativen Praktiken machen: Im Alltag innezuhalten und sich ausschließlich auf den Genuss eines Schokoladenstücks auf der Zunge zu konzentrieren, kann von Schmerzerfahrungen zumindest kurzfristig ablenken.
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