Erschöpfter Mann
Häufig erschöpft: was tun? *

Erschöpfung, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche: wer kennt das nicht? Unser Leben und unser Alltag gleichen oft genug dem berühmten Hamsterrad. Ob zu Hause, im Haushalt, mit Kindern, in Schule, Ausbildung oder Studium, bei der Arbeit: ein Gedanke, ein Termin, eine Veranlassung, eine Verpflichtung geben sich oft genug einander die Klinke in die Hand … und: bloß nie etwas vergessen, immer perfekt sein und nie etwas unzureichend oder nur auf die Schnelle erledigen. Irgendwann aber beginnen Körper und Geist, sich gegen dieses Hamsterrad zu wehren und entsprechende Signale zu senden, wenn unser Energielevel ohnehin nicht bereits weit im roten Bereich ist. Was kann und sollte man dann tun?

Den Ursachen der Erschöpfung auf den Grund gehen

Die Ursachen im Alltag sind bereits im Einleitungstext beschrieben. Hinzukommen aber auch noch die Fragen: Bekommen Körper und Geist genug Schlaf und nächtliche Ruhe, werden sie ausreichend mit Energie versorgt? Die wichtigste Frage lautet aber warum eigentlich bin ich so erschöpft? Denn die eigene erste Wahrnehmung und Erkenntnis dessen ist initial ausschlaggebend, ebenso wie die erste eigene initiale Analyse.

Aber an dieser Stelle ein dazu sehr wichtiger Hinweis: andauernde Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit oder Konzentrationsschwächen können auch auf verschiedene und ernste psychische und oder körperliche Grunderkrankungen hinweisen. Oftmals nicht weit entfernt kann eine Depression / ein Burnout sein. Insofern ist neben den eigenen Überlegungen auch ein Arztbesuch sehr ratsam und empfehlenswert, wenn die Symptome lang andauern.

Wenn wir an dieser Stelle aber zunächst einmal nicht direkt von schlimmeren Dingen ausgehen wollen: Sie selbst können nach der ersten eigenen Erkenntnis und einer ersten eigenen Analyse vor allen Dingen selbst für eine kleine Notbremse sorgen. Auch wenn wir uns oftmals von externen Faktoren bestimmt fühlen, sind wir selbst die ersten, die Druck aus unserem Leben nehmen, Zeiten der Pausen und der Entspannung einführen, für mehr Bewegungsausgleich sorgen oder unsere Ernährung nahrhafter gestalten können.

Erschöpft? Anzeichen und Symptome

Übergreifend bezeichnet ein Mediziner die Erschöpfung als einen Zustand körperlicher Schwäche, emotionale an Kräftigung, Überforderung, die mit entsprechender Müdigkeit und Antriebslosigkeit ein hergeht. Dabei ist klar, dass es auch „ganz normale“ Erschöpfungszustände gibt. Beispielsweise nach einer körperlichen Anstrengung (zum Beispiel nach dem Sport) oder eine vom Nervensystem ausgehende psychische Erschöpfung aufgrund großer geistiger oder emotionaler Anstrengungen.

Insofern sind solch temporäre Erschöpfungszustände völlig normal. Treten Sie aber häufiger, regelmäßiger und vor allen Dingen langanhaltend an, sollte man tätig werden. Vor allen Dingen ist es schwierig, weil die Symptome für einen Erschöpfungszustand vielfältig und auch unspezifisch sein können: Energielosigkeit, körperliche Schwäche, Müdigkeit, reduzierte Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwächen, Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, Reizbarkeit, Nervosität, emotionale Labilität, depressive Verstimmung, muskuläre Probleme wie Verspannungen in Rücken oder Nacken, Spannungskopfschmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Schwindel, Ohrensausen, Tinnitus, Anfälligkeit für häufige Infekte.

Erschöpft was tun? Was man selbst gegen Erschöpfungszustände tun kann

In diesem Kapitel wollen wir vor allen Dingen die vermeintlichen schnellen Klassiker wie Kaffee, Alkohol, Nikotin etc. ganz schnell beiseitelassen! Damit fängt eine Schraube an, sich zu drehen und das in die falsche Richtung! Das ist maximal Symptombekämpfung aber keine Arbeit an den Ursachen. Gegen die Ursachen arbeitet man sehr viel besser wie folgt:

Schlaf, Ruhephasen, Pausen: sowohl Körper als auch Geist müssen regelmäßig Erholung finden. Eine möglichst ungestörte Schlafphase von 7-8 Stunden, die ebenso möglichst jeden Tag regelmäßig startet, ist der vielleicht wichtigste Anker. Bewusst eingelegte Pausen tagsüber sind ebenso wichtig wie ein dann möglichst ruhiger Feierabend, Erholung am Wochenende und in Urlauben.

Stress: wie eingangs beschrieben ist Stress wahrscheinlich einer der Hauptauslöser für anhaltende Erschöpfungszustände. Zugegeben: es ist leichter getan als gesagt, Stresspunkte in seinem Leben zu reduzieren oder gar weitestgehend abzubauen. Aber: oftmals ist es schon eine direkte Reduzierung, sich dieser Punkte deutlich bewusst zu werden, um sie dann in einem durchaus anderen Licht zu sehen und handhaben zu können.

Bewegung und das gerne im Freien: Stärkung des Kreislaufes und der Muskulatur stehen hier im Vordergrund. Der alte Spruch „Mens sana in corpore sano“ („In einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist“) stammt zwar bereits aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert, gilt aber speziell in dieser Beziehung auch heute noch! Und die Bandbreite ist dabei groß: vom einfachen Spaziergang über jede Art von Ausdauersport über Yoga bis hin zu kleinen Fitness-Workouts zu Hause oder auch im Büro. Das Ganze kombiniert möglichst an der frischen Luft ergibt eine perfekte Kombination.

Ernährung: Auch hier gilt wieder, siehe oben: „Mens sana in corpore sano“. Und es ist wieder ein kleiner Teufelskreis: vor lauter Stress essen wir unbewusst, unregelmäßig, vernachlässigen wir die Qualität und die Zusammenstellung unserer Ernährung. Wer sich bewusst macht, wie umfassend Magen und Darm auf unsere Gesundheit wirken oder auf Gegenteiliges reagieren können, ist immerhin bei der halben Erkenntnis. Die andere Hälfte meint dann, auch genug und die richtigen Energielieferanten und Gesundheitsförderer zu beachten.

Soziale Kontakte und „Rituale“: Familie, Freunde, Kollegen und der Austausch mit ihnen können aktuell beherrschende Themen einmal wechseln, neue Perspektiven eröffnen – oder können auch einfach einmal zum „Dampf ablassen“ gut sein. Der Mensch ist ein soziales Wesen und wann immer er Partner findet, die mit ihm zum Beispiel gerne gesund essen, Zeit verbringen, Sport treiben oder Gedanken austauschen: das alles sind nützliche Faktoren. Wenn dazu noch „Rituale“ kommen, die man natürlich auch allein einrichten pflegen kann, umso besser: sei es eine konsequente Mittagspause, ein täglicher Spaziergang am Morgen, Gartenarbeit oder die Joggingrunde am Wochenende, die tägliche Nachrichtsendung am Abend oder ein regelmäßiges gemeinsame Kochen mit gesunden Zutaten und Beilagen.

Wenn die Erschöpfung behandelt werden muss

Sofern nicht ein Arzt konsultiert und rezeptpflichtiges verordnete: in Ergänzung der oben genannten Möglichkeiten kommen rezeptfreie Produkte zur Unterstützung und Linderung in Betracht.

Dazu gehören pflanzliche Mittel wie beispielsweise Beruhigungsdragees oder -Tees. Ihre Basis ist zumeist Melisse, Baldrian, Tigerlilie, Johanniskraut oder das Passionsblumenkraut. Sie können die Entspannung fördernd und bei Einschlafproblemen, depressiver Verstimmung an und nervlicher Belastung helfen.

Der Mann einschlafen und durchschlafen unterstützen, ist man schnell bei den synthetischen Schlafmitteln. Hier ist aber stets Vorsicht geboten und tendenziell sollte man bei diesem Bedarf eher zuvor den Arzt befragen.

Mit Blick auf die Ernährung und den Energie-Stoffwechsel des Körpers können zur Verbesserung von Mineralstoffen wie Magnesium oder Eisen oder Vitaminen wie Vitamin C und alle B-Vitamine mit Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt werden.

Last but not least schwören viele auf die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln. Die Homöopathie kennt gegen Erschöpfung Arsenicum album, China, Gelsemium, Acidum phosphoricum, Phosphorus oder Stannum metallicum.

* Bildquelle: Gerd Altmann / pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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