Wie in jedem Jahr findet auch dieses Jahr am 14. November der Weltdiabetestag statt. Dieser Tag wurde 1991 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie der International Diabetes Federation (IDF) als weltweiter Aktionstag eingeführt, um auf die stetige Verbreitung der Krankheit Diabetes Mellitus aufmerksam zu machen. Bei der Krankheit handelt es sich um eine Erkrankung, deren Name wörtlich mit „honigsüßer Durchfluss“ übersetzt werden kann und den hohen Zuckergehalt des Urins bei den Betroffenen beschreibt. Bis heute ist die Zahl der Diabetespatienten in Deutschland auf 6 Millionen angewachsen, was mehr als 9 Prozent der erwachsenen Bevölkerung entspricht.
Hintergrund Weltdiabetestag
Seit 1991 findet der Weltdiabetestag jedes Jahr unter einem anderen Motto statt. Beispielsweise stand der Feiertag 1991 unter dem Motto „Diabetes wird öffentlich“, 1994 galt das Motto „Diabetes und das Älterwerden“ und 2009 ging es um das Thema „Diabetes Prävention und Aufklärung“. Als festes Datum des Aktionstages wurde deshalb der 14. November gewählt, da an diesem Tag der Geburtstag von Sir Frederick Banting stattfindet, der 1922, gemeinsam mit Charles Best, das lebenswichtige Insulin entdeckte.
Ziel der Weltdiabetestage ist, die Diagnostik sicherzustellen, damit der Typ-2 Diabetes frühzeitig erkannt wird. Grob sagt man, Typ-2 Diabetes wird rund zehn Jahre zu spät erkannt. Durch eine frühe Erkennung der Krankheit, kann man Folgeschäden leichter verhindern. Denn:
- Diabetes ist eine große und wachsende Aufgabe: 415 Millionen Erwachsene lebten 2015 mit Diabetes. Die Anzahl der Menschen mit Diabetes wird bis 2040 auf ca. 642 Millionen Menschen ansteigen (jeder zehnte Erwachsene).
- Viele Menschen leben mit Typ-2 Diabetes, ohne von der Krankheit zu wissen. Wenn die Krankheit diagnostiziert wird, ist es oft schon zu spät und Folgeschäden sind bereits entstanden.
- Bis zu 70% der Typ-2-Diabetes Erkankungen können mit einem verbesserten Lebensstil verhindert oder verzögert werden. Das entspricht – berechnet auf das Jahr 2040 – 160 Millionen Erkrankungen.
- Bei ansteigender schlechter Ernährung und ansteigender Inaktivität von Kindern in vielen Ländern, hat Typ-2 Diabetes bei Kindern das Potential zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen zu führen.
- Rund 12% der weltweiten Ausgaben für Gesundheit entfallen derzeit auf Erwachsene mit Diabetes.
- Die Anzahl von Menschen mit Diabetes in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen wird weiter ansteigen; dies stellt eine Gefahr wird eine nachhaltige Entwicklung dar. Beispielsweise wird erwartet, dass sich die Anzahl von Menschen mit Diabetes in Afrika bis 2040 verdoppeln wird.
Weltdiabetestag, Beispiel 2017
Die Kampagne hebt die Bedeutung eines erschwinglichen und gleichberechtigten Zugangs für alle Frauen, die an Diabetes leiden oder ein Risiko haben, an die wesentlichen Diabetes-Medikamente und -technologien, die Selbstmanagement-Schulungen und Informationen, die sie benötigen, um eine optimale Diabetes-Therapie zu erzielen oder einen Typ 2 Diabetes vorzubeugen. Die Fakten:
- derzeit leben über 199 Millionen Frauen mit Diabetes. Diese Summe soll bis 2040 auf 313 Millionen ansteigen.
- Zwei von fünf Frauen mit Diabetes sind im Fortpflanzungsalter und machen weltweit über 60 Millionen Frauen aus.
- Diabetes ist die weltweit häufigste Todesursache bei Frauen und verursacht 2,1 Millionen Todesfälle pro Jahr.
- Frauen mit Typ-2-Diabetes haben fast 10-mal häufiger eine koronare Herzkrankheit als Frauen ohne diese Erkrankung.
- Frauen mit Typ-1-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko einer frühen Fehlgeburt oder eines Kindes mit Fehlbildungen.
Vor allem schwangere Frauen benötigen verbesserten Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen, Pflege und Bildung, um eine positive Gesundheitsergebnisse für Mutter und Kind zu erreichen. Die Fakten hierzu:
- 1 von 7 Geburten ist von Schwangerschaftsdiabetes betroffen.
- IDF schätzt, dass 20,9 Millionen oder 16,2% der Lebendgeburten von Frauen in 2015 eine Form von Hyperglykämie in der Schwangerschaft hatten. Etwa die Hälfte der Frauen mit einer Vorgeschichte von Schwangerschaftsdiabetes entwickelt innerhalb von fünf bis zehn Jahren nach der Geburt Typ-2-Diabetes.
- Die Hälfte aller Fälle von Hyperglykämie in der Schwangerschaft treten bei Frauen unter 30 Jahren auf.
- Die überwiegende Mehrheit der Fälle von Hyperglykämie in der Schwangerschaft waren in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen der Zugang zur mütterlichen Betreuung oft begrenzt ist.
Frauen und Mädchen sind wichtige Akteure bei der Annahme eines gesunden Lebensstils, um die Gesundheit und das Wohlergehen zukünftiger Generationen zu verbessern. Auch hierzu Fakten:
- Bis zu 70% der Fälle von Typ-2-Diabetes könnten durch die Einführung eines gesunden Lebensstils verhindert werden.
- 70% der vorzeitigen Todesfälle bei Erwachsenen sind weitgehend auf Verhaltensweisen zurückzuführen, die während der Pubertät eingeleitet wurden.
- Frauen als Mütter haben einen großen Einfluss auf den langfristigen Gesundheitszustand ihrer Kinder.
- Die Forschung hat gezeigt, dass Mütter, wenn sie eine größere Kontrolle über die Ressourcen erhalten, mehr Nahrung, Gesundheit und Ernährung sowie Bildung von Kindern zukommen lassen.
- Frauen sind die Torwächter der Ernährung und Lebensgewohnheiten und haben daher das Potenzial, Prävention aus dem Haushalt und darüber hinaus zu fördern.
Auch Rahmen der diesjährigen Veranstaltungen können sich Betroffene und Interessierte darüber hinaus in zahlreichen Vorträgen auch über Selbsthilfe, Folgeerkrankungen und Therapie, Beratung, Diabetes bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie Hilfe generell im Alltag informieren. Organisiert wird die Veranstaltung wie jedes Jahr durch die Deutsche Diabetes – Hilfe, sowie die Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes – Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH – M).
Diabetes Mellitus – Typen, Ursachen und Auswirkungen auf die zukünftige Lebensweise
Der Diabetes Typ 1 macht etwa 5 Prozent der Betroffenen aus und entsteht vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Hierbei handelt es sich um einen absoluten Insulinmangel, der durch eine Fehlreaktion des Immunsystems hervorgerufen wird. Dabei werden die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse vom körpereigenen Immunsystem irrtümlich für Krankheitserreger gehalten und zerstört, bis sie kein Insulin mehr produzieren können. Als Auslöser kommen beispielsweise vorausgegangene Viruserkrankungen in Frage. Diese Form der Diabetes äußert sich vor allem in ständigem Durst und starkem Harndrang. Mineralabbau und stetiger Fettabbau sind die Folge, ebenso können Wunden schlechter verheilen und die Anfälligkeit für Infektionen steigt. Heilbar ist der Diabetes Typ 1 nicht, die Betroffenen müssen sich darauf einstellen, lebenslang Insulin zu spritzen.
Im Gegensatz zu Typ 1 tritt der Diabetes Mellitus Typ 2 meist bei Erwachsenen auf und macht 90 Prozent der Diabetesfälle aus. Ausgelöst wird der Typ 2 vor allem durch eine ungesunde Lebensweise, Bewegungsmangel und/oder Übergewicht. Dieser Typ stellt eine chronische Stoffwechselerkrankung dar und birgt das Risiko für Folgekrankheiten wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenschwäche, Erektionsstörungen oder auch Netzhautschäden. Auch diverse Organschädigungen sind auf den Diabetestyp 2 zurück zu führen. Da mittlerweile immer mehr Jugendliche an Übergewicht leiden und dort die Krankheit immer häufiger auftritt, ist der bisherige Begriff „Altersdiabetes“ heute nicht mehr zutreffend. Die Zahl der Neuerkrankungen bei Jugendlichen hat sich in den letzten Jahren glatt verfünffacht. Im Gegensatz zu Typ 1 ist der Typ 2 durch einen grundlegenden Lebenswandel durchaus positiv zu beeinflussen und muss nicht zwangsläufig mit Insulin behandelt werden.
Diabetes in der Schwangerschaft
Eine weitere Form der Diabetes ist die sogenannte Schwangerschaftsdiabetes. Diese Form betrifft etwa 2 bis 14 Prozent der Schwangeren und tritt dann auf, wenn durch die Hormonveränderung die Insulinproduktion gestört wird. Anhand eines Zuckertests wird zwischen der 23. und 27. Schwangerschaftswoche festgestellt, ob eine Schwangerschaftsdiabetes vorliegt. Im Gegensatz zu anderen Formen der Diabetes verschwindet die Schwangerschaftsdiabetes nach der Entbindung häufig wieder.
Warum ist eine gesunde Lebensweise so wichtig?
Tägliche Bewegung, ggf. Gewichtsabnahme sowie eine gesunde Ernährung und, falls notwendig, die Einnahme von Tabletten, die sich günstig auf die Insulinresistenz auswirken, bewirken erfahrungsgemäß eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustandes. Bewegt sich jemand nur wenig an der frischen Luft kann ein Vitamin D – Mangel auftreten, der die Entstehung verschiedener Krankheiten, wie auch Diabetes, begünstigt. Durch tägliche Spaziergänge kann dieses Risiko maßgeblich reduziert sowie das Allgemeinbefinden verbessert werden. Beim Weltdiabetestag soll auch dieses Bewusstsein ebenso bei Betroffenen wie bei nicht betroffenen Interessenten wieder ins Gedächtnis zurück gerufen werden, da eine gesunde Lebensweise sowie ausgewogene Ernährung sich grundsätzlich positiv auf die Gesundheit auswirken und die Krankheit in vielen Fällen sogar verhindern können.
* Bildquelle: knipseline / pixelio.de
Ich habe letztes Jahr zum ersten Mal davon gehört, dass jährlich am 17.November der Welt Diabetes-Tag stattfindet. Heftig, dass viele Menschen mit Typ-2 Diabetes leben, ohne von der Krankheit zu wissen. In diesem Jahr möchte ich ein spezielles Messecatering für Diabetiker organisieren.