Ein erhöhter Blutzuckerspiegel hört sich zunächst einmal nicht so sehr dramatisch an. Nichtsdestotrotz: der Stoffwechsel im Körper der Diabetes mellitus Typ 2 betroffenen Menschen ist gestört und kann weitere und weitreichendere Folgen verursachen. Dies besonders in Bezug auf die inneren Organe, Gefäße und Nerven – in Abhängigkeit davon, wie lange der Diabetes mellitus Typ 2 unerkannt blieb und wie gut er nach seiner Diagnose therapiert wird. Die Therapie umfasst dabei auch regelmäßige Kontrollen, ob die eingesetzten Medikamente gegen die Diabetes mellitus Typ 2 Erkrankung für den jeweiligen Körper die richtigen sind (auch im Hinblick auf Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten) und ob sich im weiteren Verlauf der Blutzuckerspiegel so entwickelt, wie es eine richtige aufgestellte Therapie gegen den Diabetes mellitus Typ 2 erwarten lässt.
Unterschiede Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2
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Diabetes mellitus Typ 1
Der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine generelle Fehlsteuerung der Insulinproduktion im Körper, die zu einem absoluten Insulinmangel führt. Zumeist ist sie bereits erblich bedingt oder ist eine Folge äußerer Faktoren wie bspw. einer Viruserkrankung. Es wird zu wenig Insulin produziert, das dann medikamentös verabreicht werden muss.
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Diabetes mellitus Typ 2
Der Diabetes mellitus Typ 2 ist die Folge einer nicht mehr ausreichenden Aufnahme und Verarbeitung des Insulins, das der Körper im Gegensatz zum Diabetes mellitus Typ 1 in an sich in noch ausreichender Menge produziert. Es liegt somit ein Fehler an den Stelle der Insulinaufnahme und Insulinverarbeitung vor, man spricht hier auch von Insulinrestenz. Übergewicht, Bewegungsmangel, falsche Ernährung sind hier Risikofaktoren. Ein Erkankung an Diabetes mellitus Typ 2 entsteht zumeinst erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter, so dass man hier auch von der Altersdiabetes spricht.
Folgen der Diabetes mellitus Typ2 in den peripheren Nerven
Statistiken zeigen, dass jeder zweite Diabetiker nach einem etwas 10jährigen Krankheitsverlauf unter einer Schädigung der peripheren Nerven leidet. Die Symptome einer Diabetes mellitus Typ 2 Erkrankung sind Schmerzen in den Beinen, Wadenkrämpfe, Missempfindungen und Taubheitsgefühle in den Waden und Füßen und allgemein ein vermindertes Temperaturgefühl und Schmerzempfinden.
Folgen der Diabetes mellitus Typ2 in den autonomen Nerven – Herz
Das autonome Nervensystem steuert unsere internen Körperfunktionen, ohne dass wir diese aktiv steuern müssen. Auch das autonome Nervensystem kann von der Diabetes mellitus Typ 2 Erkrankung angegriffen werden. Die Folgen sind hier entsprechend weitreichender – gegebenenfalls werden die Symptome hier sogar erst deutlich später bemerkt. Allen voran ist hier das Herz gefährdet, bis hin zu einem stummen Herzinfarkt, der ohne erkennbare Symptome verläuft und somit kaum oder erst zu spät zu diagnostizieren ist. Weitere und erste Anzeichen können bereits ein erhöhter Ruhepuls oder ein sich nur langsam an eine höhere körperliche Belastung anpassende Herzfrequenz sein.
Folgen der Diabetes mellitus Typ2 in den autonomen Nerven – Magen / Darm / Blase
Magen und Darm transportieren und verwerten unsere Nahrung. Sind die den Magen- und Darmtrakt steuernden autonomen Nerven geschädigt, kann ein ganzes Bündel von Folgen eintreten: Zum einen wird die Nahrung deutlich langsamer transportiert, es kommt also zu einer deutlich schlechteren Verdauung (Gastroparese). Hierdurch kann es wiederum zu einer Unterzuckerung kommen, da die blutzuckersenkenden Medikamente schneller wirken, als der Zucker aus der Nahrung verarbeitet wird. Durch eine Diabetes mellitus Typ 2 geschädigte autonome Nerven beeinträchtigen auch die Blase, bspw. mit der Folge von häufig auftretenden Harnwegsinfekten oder Inkontinenz.
Folgen der Diabetes mellitus Typ2 in den Gefäßen – Nieren / Herz/ Gehirn / Beine
Diabetes mellitus Typ2 Therapie und Wirkstoffe
Die blutzuckersenkende Therapie bzw. die richtige Einstellung des Blutzuckerspiegels ist zunächst einmal eine sehr individuelle und komplexe Sache. Sie muss auch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachten und dementsprechend beobachten nach Therapiestart. Von daher geht es hier unabdingbar nicht ohne ärztliche Konsultation. Ebenso sind regelmäßige Nachuntersuchungen wichtig, um einem sich gegebenenfalls verändernden Körpers oder Krankheitsverlauf zu begegnen. In der Regel startet eine Therapie durch die Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten in Tablettenform.
Ebenso wichtig wie einleuchtend: Blutzuckersenkende Medikamente können natürlich auch zu einer Unterzuckerung führen. Auch deshalb ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle unebdingt angeraten.
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Therapie Diabetes mellitus Typ2 mit dem Wirkstoff Metformin
Metformin senkt die Menge der durch den Körper selbst hergestellten Glukose. Eine Unterzuckerung oder eine Gewichtszunahme sind dabei seltener, Unwohlsein und Durchfall können bei der Metformin-Einnahme auftreten.
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Therapie Diabetes mellitus Typ2 mit den Wirkstoffen Glibenclamit / Glimepirid
Die Wirkstoffe Glibenclamit und Glimepirid gehören zu den Sulfonylharnstoffen und regen die körpereigene Insulinproduktion an. Gewichtszunahme und allergische Reaktionen können hier Nebenwirkungen sein.
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Therapie Diabetes mellitus Typ2 mit dem Wirkstoff Glitazone
Der Wirkstoff Glitazone hilft den das Insulin aufnehmenden Körperzellen, das Insulin besser und schneller aufzunehmen. Sie haben aber ein eher negatives Nutzen-Risikoverhältnis, da sie für Herz und Leber ein ernsthaftes Risiko darstellen. Insofern ist von Glitazone unbedingt abzuraten.
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Therapie Diabetes mellitus Typ2 mit den Wirkstoffen Nateglinid / Repaglinid
Beide Wirkstoffe Nateglinid und Repaglinid sollten nur zur zweiten Wahl gehören. Sie erhöhen zwar die Insulinproduktion, führen aber zu Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Die Gründe dafür sind heute noch relativ unbekannt.
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Therapie Diabetes mellitus Typ2 mit den Wirkstoffen Sitagliptin / Vildagliptin
Die Wirkstoffe Sitagliptin und Vildagliptin regen die Insulinproduktion an, senken gleichzeitig die Glukoseproduktion in der Leber und erzeugen ein Sättigungsgefühl. Bekannt ist ein erhöhtes Infektionsrisiko, weitere unerwünschte Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind noch nicht vollständig bekannt. Auch deshalb sollten diese beiden Wirkstoffe eher gemieden werden.
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Therapie Diabetes mellitus Typ2 mit homöopathischen Wirkstoffen
Auch homöopatische Wirkstoffe können in. der Diabetes-Therapie von Nutzen sein. Als Beispiel haben wie uns hier einmal die Glycowohl-Tropfen näher angeschaut.
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