Wenn unsere innere Uhr durch die Zeitumstellung aus dem Takt kommt: In diesem Jahr 2017 ist es am 29. Oktober um 3 Uhr nachts wieder soweit. In dieser Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren in Deutschland auf zwei Uhr und damit eine Stunde zurückgestellt. Doch auch, wenn der Wechsel zur Winterzeit eine Stunde mehr Schlaf bedeutet, tun sich viele Menschen schwer mit der Anpassung: Vier von zehn Bundesbürgern haben damit Probleme – 46 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer. Müdigkeit, Gereiztheit und Schlafstörungen sind häufig die Folge. Tipps für eine bessere Anpassung an die Winterzeit: Warum die Gesundheit unter der Umstellung leidet und mit welchen Tricks ein guter Start in die Winterzeit gelingt, erklären apotheken-wissen.de und die Gesundheitsexperten der DKV Deutsche Krankenversicherung in diesem Gesundheitsbeitrag.
Wie reagiert der Körper auf die Winterzeitumstellung?
Jedes halbe Jahr steht eine Zeitumstellung an – viele fühlen sich in den Tagen danach erschöpft und unausgeglichen. Warum leiden wir unter dem Wechsel? Bei sensiblen Menschen besteht das Risiko, dass die Zeitumstellung die „innere Uhr“ aus dem Takt bringt. Denn schon kleine Veränderungen können unseren Schlaf-Wach-Zyklus stören. Für die Mehrheit ist der Wechsel zur Sommerzeit zwar belastender, weil dabei eine Stunde verloren geht. Aber auch im Winter kostet die Umstellung Energie. Der Körper muss sich innerhalb von kurzer Zeit anpassen. Hormonhaushalt und Stoffwechsel können darunter leiden.
Wir können zwar eine Stunde länger schlafen, das Zeitgefühl signalisiert aber zur gewohnten Zeit, dass der Tag anbricht. Daher haben gerade Frühaufsteher, auch Lerchen genannt, mit der Zeitumstellung im Herbst zu kämpfen. Unmittelbare Folge ist, dass Lerchentypen am Abend eine Stunde früher müde werden und morgens eine Stunde eher aufwachen. Die Umstellung wirkt sich also wie ein Mini-Jet-Lag auf den Körper aus.
Gesundheitliche Probleme durch die Zeitumstellung im Winter?
Wie lange das dauert, hängt vom Einzelfall ab: In aller Regel pendelt sich der Biorhythmus bereits nach wenigen Tagen ein. In Extremfällen halten die Beschwerden bis zu drei Wochen an. Vorsicht ist jedoch im Straßenverkehr geboten: Weil viele Autofahrer an Müdigkeit leiden und bei ungewohnten Lichtverhältnissen unterwegs sind, ist das Unfallrisiko an den folgenden Tagen höher als sonst.
Tipps gegen die Symptome nach der Zeitumstellung
Auch, wenn die Beschwerden nicht bedrohlich sind – lästig können sie allemal sein. Was können Betroffene etwas tun, um den Symptomen entgegenzuwirken? Hilfreich ist, an den Tagen vor der Zeitumstellung etwas später ins Bett zu gehen. Rund eine Viertelstunde später pro Tag reicht bereits aus. Und auch das Abendbrot nach hinten zu verschieben ist ein guter Weg, um den Körper schrittweise umzugewöhnen. Spaziergänge an der frischen Luft am Nachmittag wirken mitunter Wunder. Auch blauhaltiges Kunstlicht kann Lerchentypen bei der Umstellung helfen. Denn Licht mit einem starken Blauanteil, am späteren Nachmittag eingesetzt, macht munter. Das bedeutet umgekehrt aber auch, dass man vor dem Einschlafen im Bett nicht bei stark blauhaltigem Licht lesen sollte!
Bei Schlafstörungen helfen beruhigende Tees wie Melisse oder Baldrian, ein warmes Bad oder Entspannungsübungen. Wichtig ist zudem, ab nachmittags die Finger von Kaffee, Cola und Alkohol zu lassen. Eine ausgewogene Ernährung hat ebenfalls großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Schwere, fettige Mahlzeiten sind generell gerade am Abend nicht ratsam. Denn sie belasten den Kreislauf zusätzlich und können den Schlaf beeinträchtigen. Und: Menschen, die nach der Zeitumstellung zu früh aufwachen, müssen sich nicht zwingen, im Bett zu bleiben bis der Wecker klingelt. Lieber sollten die „frühen Vögel“ etwas Sport treiben, an die frische Luft gehen oder ein gesundes Frühstück zubereiten.
* Bild- und Textquelle: DKV Deutsche Krankenversicherung – www.dkv.com
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