Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel - apotheken-wissen.de
Auch sinnvolle und gute pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel haben es schwer auf ihrem Weg durch die Instanzen *

Die Ansprüche an Körper und Geist sind heute extrem hoch. Nicht nur beruflich wird einiges abverlangt, auch die selbst gesteckten Ziele bezüglich der körperlichen Fitness sind teilweise ambitioniert. Chronische Erschöpfungszustände und schwache Nerven sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Das Problem liegt häufig in einer mangelhaften und einseitigen Ernährung. Aufgrund des hohen Stresspegels bleibt kaum Zeit zum Kochen. Der Griff zu stark verarbeiteten Lebensmitteln aus dem Supermarkt ist für viele die einzige Alternative. Aufgrund der schlechten Nährstoffversorgung lassen Leistungsbereitschaft, Konzentrationsfähigkeit und Vitalität markant nach. Die Lösung können pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel sein. Über dieses Thema berichtet apotheken-wissen.de in diesem Gesundheitsratgeber.

Hintergrund und Image von Nahrungsergänzungsmitteln

Das Image von Nahrungsergänzungsmitteln wandelt sich kontinuierlich. Während die künstlich hergestellten Ergänzungen vor einigen Jahren verpönt waren, weil sie dem Körper die versprochenen Nährstoffe nur unzureichend verfügbar machen und negative Inhaltsstoffe enthielten, hat sich der Markt stark verändert. Der Verbraucher hinterfragt Produkte mittlerweile äußerst kritisch und kauft nicht mehr nur, weil auf der Verpackung vorteilhafte Wirkungen versprochen werden. Heute sind es pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel, wie sie im Handel präsentiert werden, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen.

Von koreanischem Ginseng über japanische Pilze bis hin zu Rosenwurz reicht das Repertoire der pflanzlichen Wirkstoffe. Bevor derartige Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, sollten sich Verbraucher stets genau mit den Inhaltsstoffen auseinandersetzen und im Zweifelsfall Rücksprache mit dem Hausarzt halten, um mögliche Risiken und Nebenwirkungen auszuschließen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln besteht die Gefahr von Überdosierungen oder unerwünschten Wechselwirkungen mit Medikamenten. Um dies zu vermeiden und möglichst uneingeschränkt von der positiven Wirkung von pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln profitieren zu können, ist es unerlässlich sich umfangreich über die zusammenhängenden Fakten zu informieren.

Pflanzliches Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel?

Beim Kauf von pflanzlichen Produkten zur Selbstbehandlung sollte Klarheit darüber bestehen, dass diese Gesundheitsprodukte zwei wesentlichen Klassen zugeteilt werden:

  1. Pflanzliche Arzneimittel: Sie unterliegen dem Arzneimittelgesetz. Bevor derartige Produkte eine Zulassung erhalten, müssen sie strengen Richtlinien gerecht werden und zahlreiche Tests durchlaufen. Neben der Qualität werden Wirksamkeit und Unbedenklichkeit geprüft. Mit Hilfe kontrollierter Studien erfolgt der Nachweis. Behörden sind für die Überwachung verantwortlich.
  2. Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel (NEM): Hierbei handelt es sich nicht um Arzneimittel. Rechtlich gesehen, sind diese pflanzlichen NEM Lebensmittel. Das Arzneimittelgesetz greift daher nicht. Diese Tatsache kann unerfahrenen Verbrauchern bei der Auswahl der Produkte helfen. Denn: Anbietern von NEM ist es verboten Aussagen über die Linderung oder Heilung von Krankheiten zu machen. Wirbt ein NEM-Verkäufer beispielsweise mit der Botschaft „Diese Kapseln heilen Blasenentzündungen“ sollten die Nahrungsergänzungsmittel besser woanders gekauft werden. Derartige Aussagen sind unseriös und nicht erlaubt.
Ginseng als pflanzliches Nachrungsergänzungsmittel - apotheken-wissen.de
Ginseng ist ein durchweg anerkanntes pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel **

Wichtig beim Kauf von pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln sind Angaben zu den Inhaltsstoffen und der maximalen Tagesration. NEM werden in erster Linie zum Vorbeugen von Mängeln eingesetzt, um den Organismus bei seiner Arbeit zu fördern. Spurenelemente und Vitamine sind deshalb besonders häufig vertreten. Anbieter derartige NEM müssen die enthaltenen Vitamine und Spurenelemente exakt angeben und deutlich über die maximale Tagesdosis informieren. Bei pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln verhält es sich bislang anders. Aktuell gibt es für pflanzliche NEM keine Deklarationsregelungen, welche für die Hersteller verbindlich sind. Beim Kauf ist daher Vorsicht geboten. Häufig fehlen jegliche Angaben zur verwendeten Stammpflanze, geschweige denn zur Dosierung oder Zusammensetzung. Abhängig vom Gesundheitszustand sind diese Informationen unverzichtbar. Die Zutatenliste sollte bei pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln stets mit größter Sorgfalt gelesen werden. Umso detaillierter ein Anbieter auf die Inhaltsstoffe eingeht, desto vertrauenswürdiger ist er.

Fazit zu pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln

Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel können sich auf die Gesundheit positiv auswirken. Die Kraft vieler Pflanzenstoffe ist in asiatischen Ländern seit Langem bekannt, doch nach Europa dringen sie nur langsam vor. Obwohl die strengen Kontrollen bei Arzneimitteln begrüßenswert und die rechtlichen Grundlagen unverzichtbar für den Verbraucherschutz sind, muss festgehalten werden, dass nicht bei allen pflanzlichen Ergänzungen Interesse an dessen Zulassung besteht. Was in östlichen Ländern längst Alltag ist, durchläuft im Westen jahre- oder gar jahrzehntelange Kontrollen, bevor es auf den Markt kommt. Die Monopolstellung einiger Konzerne für künstliche Nahrungsergänzungsmittel sowie der Pharmaindustrie ist erdrückend, wodurch es nicht schaden kann, in Eigeninitiative nach natürlichen Alternativen Ausschau zu halten. Gleichzeitig tragen Regierungen dazu bei, dass Pharmakonzerne bevorzugt werden. Einen interessanten Einblick in die Thematik gewährt das folgende Video eines kritischen Nachrichten-Magazins. Darin wird die Allianz zwischen Pharmakonzernen und Regierungen sowie die Eingriffe in den Wettbewerb thematisiert, welche zur Folge haben, dass viele Produkte aus der Naturheilkunde vom Markt verschwinden.

Auf der Webseite des Nachrichten-Magazins heißt es unter anderem: „Seit April 2011 muss jedes pflanzlich medizinische Produkt registriert werden, um auf dem Markt zu bleiben. Die Zulassungsbestimmungen sind bewusst so gehalten, dass praktisch kein Heilkraut sie erfüllen kann. Die Zulassung eines einzigen Pflanzenpräparates in der EU kostet zwischen 95.000 und 135.000 Euro.“ Kosten, die sich viele Hersteller von naturheilkundlichen Produkten nicht leisten können.

Heilpflanzen wie beispielsweise Ginseng sind in der chinesischen Medizin seit Jahrtausenden erfolgreich im Einsatz und können hierzulande als Ergänzung zur gesunden Ernährung förderlich sein. Um sicher zu gehen und Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es generell ratsam sich beim Arzt oder Apotheker beraten zu lassen. Die Experten informieren über gesundheitliche Voraussetzungen für eine bedenkenlose Einnahme und geben Auskunft über die pflanzlichen Wirkstoffe.

* Bildquelle: Pill / PublicDomainPictures (pixabay.com)
** Bildquelle: Ginseng / ecoyou (pixabay.com)

Von Team apotheken-wissen.de

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