Proteine und Aminosäuren - apotheken-wissen.de
Eier enthalten viel Eiweiß, sind aber als Rührei oder gekochtes Ei keine optimalen Proteinlieferanten mehr *

Viel wird über Aminosäuren eigentlich nicht berichtet. Gelegentlich werden sie in Ernährungsberichten erwähnt und beiläufig empfohlen. Viel stärker fallen Fette, Kohlenhydrate, Cholesterin und Salze ins Gewicht. Dabei sind Aminosäuren und die aus ihnen entstehenden Stoffe so bedeutend für unseren Nährstoffhaushalt. Nicht umsonst werden Aminosäuren auch als Baustoffe des Lebens bezeichnet. Von den über 200 bekannten und entschlüsselten Aminosäuren sind viele für die Entstehung von Leben bedeutsam. So bestehen unsere Gene aus sogenannten Basen, die wiederum teilweise aus Aminosäuren bestehen. Schon auf molekularer Ebene sind Aminosäuren also eine durchaus wichtige Stoffgruppe.

Was genau sind Aminosäuren?

Aminosäuren, auch Aminocarbonsäuren genannt, sind chemisch gesehen organische Stoffe, die eine Amino- und Carboxygruppe als funktionelle Gruppe enthalten. Der Stickstoff der Aminogruppe ist hier ausschlaggebend. Rund 20 Aminosäuren werden als sogenannte proteinogene Aminosäuren bezeichnet, da aus ihnen wichtige Proteine gebildet werden können. Der größte Anteil der Aminosäuren kann keine Proteine ausbilden, spielt aber dennoch eine wichtige Rolle in Organismen. Die Wirkung der Aminosäuren ist besonders im Stoffwechsel und in der Proteinsynthese zu beobachten. Viele Enzyme und teilweise Hormone werden aus den lebenswichtigen Baustoffen gebildet. Unter anderem das Verdauungsenzym Pepsin, das wiederum Proteine aufspalten kann. Viele Prozesse wären ohne die Aminosäuren also gar nicht möglich.

Wie werden Aminosäuren aufgenommen?

Aminosäuren kommen in der Natur kaum als isolierte Stoffe vor, sondern meist immer gebunden in Proteinen und Eiweißen. Das ist aber nicht schlimm, denn die großen Proteinklumpen werden durch Enzyme im Verdauungstrakt in ihre einzelnen Bestandteile aufgespalten. Voraussetzung für eine ausreichende Versorgung mit Aminosäuren ist also eine proteinhaltige und vielfältige Nahrung. Denn nicht jedes Lebensmittel enthält alle Aminosäuren. In Fleisch sind alle essentiellen Aminosäuren enthalten, jedoch sollte man nicht zu viel Fleisch essen. Wichtig ist es bei den Aminosäuren zwischen essentiellen und nicht-essentiellen Aminosäuren zu unterscheiden.

Nicht-essentielle Aminosäuren können vom Körper selbst gebildet werden, müssen also nicht mit der Nahrung aufgenommen werden. Essentielle und semi-essentielle Aminosäuren können nur teilweise oder gar nicht vom Körper gebildet werden und müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Besonders vielfältig ist das Proteinangebot bei Nüssen und Kernen, aber auch bei Getreide und Fisch. In rohem Zustand sind die meisten

Proteine enthalten, denn durch Erhitzen werden viele Proteine zerstört oder verändern ihre Struktur, sodass sie oft nicht mehr verwertbar sind. Auch wenn also Frühstückseier viel Eiweiß enthalten, in ihrer Form als Rührei oder gekochtes Ei sind sie nicht die optimalen Proteinlieferanten.

Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

In den meisten Fitnessstudios werden sie schon längst angeboten. Supermärkte ziehen nach und bieten Proteinpulver an, in allen Geschmacksrichtungen, mit den buntesten Verpackungen und den interessantesten Namen. Nur stellt sich die Frage: Braucht man die Supplemente, wie die Ergänzungsmittel auch genannt werden, wirklich? Die Antwort hierauf ist klar: nein. Denn mit der Nahrung nehmen wir ausreichend Proteine auf. Einen wirklichen Bedarf für zusätzliche Proteine haben nur Extremsportler und solche Personen, die intensiv Muskeln aufbauen.

Darüber hinaus können bestimmte Patientengruppen einen temporär erhöhten Bedarf an Proteinen haben, beispielsweise nach einer Operation oder längerer Liegephase. Für den durchschnittlichen Bürger ist das Extraprotein also ziemlich sinnlos und kann sogar gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Neben Gewichtszunahme sind auch Leber- und Nierenschäden möglich. Mit Proteinen sollte man es also nicht übertreiben. Zu viele Aminosäuren sind hingegen kein Problem: Diese werden einfach ausgeschieden.

* Bildquelle: congerdesign / pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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