Jedes Jahr (und 2015 am 25. April) erinnert der Deutsche Venentag® an die unangenehmen und oftmals unterschätzten Venenkrankheiten. Initiiert wird der Deutsche Venentag® vom Deutschen Venen-Liga e.V. und er stellt die größte bundesweite Aufklärungskampagne gegen die Volkskrankeit Venenleiden dar.

Venenerkrankungen der Beine: eine Volkskrankheit!

apotheken-wissen.de: Venenleiden in den Beinen, Krampfadern, Besenreiser
apotheken-wissen.de: Venenleiden in den Beinen, Krampfadern, Besenreiser *

15%-20% aller Deutschen sind von einer chronischen Venenerkrankung betroffen, bei etlichen zehntausend Menschen wird ein offenes Bein diagnostiziert. Soll heißen: Krampfadern und Besenreiser können mehr sein als nur eine kosmetische Unschönheit.

Genetisch bedingt oder durch einen Mangel an Bewegung können Venenerkrankungen der Beine weit schwerwiegendere Folgen haben. Der Deutsche Venentag® weist aber nicht nur als Aktionstag auf die Krankheit als solches hin, sondern vor allem auf die vielen Maßnahmen, die der Prävention von Venenerkrankungen dienen.

apotheken-wissen.de informiert hier über Venenerkrankungen der Beine: wie kann ich vorbeugen, was sind erste Symptome, was sind Besenreiser, was sind Krampfadern – und warum sollte ich Vorbeugung, Diagnosen und Therapien nicht hinauszögern?

Venenerkrankungen der Beine: Was ist ein Besenreiser?

Besenreiser sind kleine, fächerförmige oder netzförmige Venen. Sie sind gut zu sehen, denn sie liegen direkt in den obersten Hautschichten und befinden sich vornehmlich an den Beinen. Sie können durchaus erblich veranlagt sein und entstehen darüber hinaus durch Stauungen in den normalen Venensystemen. Dort erhöht sich der Druck und die umliegenden Blutgefäße und Adern müssen diesen Druck übernehmen. Im Laufe der Zeit verlieren die (in der Regel kleinen) Adern und Blutgefäße ihre Elastizität und erscheinen als rotbläuliche Netze oder Fächer direkt in der Oberhaut. Besenreiser sind an sich im medizinischen Sinne keine Krankheit. Sie werden eher als kosmetische Unschönheit wahrgenommen, sie weisen aber oftmals auf ein im wahrsten Sinne des Wortes tieferliegendes Problem (Venenerkrankungen) hin. Besenreiser können durch Verödung oder mit Lasertechnik bahndelt und entfernt werden.

Venenerkrankungen der Beine: Krampfadern (Varikose)

Krampfadern (Varikose) hingegen sind nicht mehr kosmetische Unschönheiten, sondern ein tatsächliches Krankheitsbild. Zum einen können sich genetisch veranlagt sein (Schwäche der Venenwände), zum anderen können sie durch zu wenig Bewegung gefördert werden. In ihrem ersten Stadium wird zu wenig Blut aus den Extremitäten (vornehmlich aus den Beinen) zurück Richtung Herz gepumpt. Dadurch erweitern sich die Venen, die Venenklappen – die ein Zurückfließen des Blutes normalerweise verhindern – können nicht mehr richtig schließen und der Blutfluss ändert sich „in die falsche“ Richtung. In weiteren Stadien kann das Blut dann nicht mehr abfließen und es bilden sich Blutgerinnsel, die dann sehr deutlich und auch in dern oberen Hautschichten als Krampfadern zu sehen sind. An dieser Beschreibung sieht man: es ist eine stets fortschreitende und sich verschlimmerende Krankheit. Da Krampfadern normalerweise keine Schmerzen verursachen, wird eine Behandlung oftmals hinausgezögert, obwohl es sich durchaus um sehr massive Störungen und Schäden in den Beinen handelt. Die Therapie bei Krampfadern kennt verschiedene Wege: in der Regel sind es minimal-invasive Operationen, sehr bekannt ist das operative „Ziehen (Stripping) von Krampfadern“. Dabei werden kleine Schnitte an der Leiste und am Unterschenkel gemacht und die betroffene Vene herausgezogen. Bei der Lasermethode wird lediglich eine Stelle am Unterschenkel punktiert und die Vene mit einer Spezialsonde von innen verschlossen. Beide Verfahren gelten als gleichwertig. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen das Stripping, private Krankenkassen hingegen zumeist auch die Laser-Operation.

Kompressionsstrümpfe, Stützstrümpfe, medikamentöse Behandlungen sind im Vorfeld lindernd oder post-operativ sinnvoll, ebenso sind aus der Naturheilkunde aber auch Wassergüsse (Kneipp), Salben, Tees, Umschläge bis hin zur Blutegeltherapie bekannt.

Venenerkrankungen der Beine: Vorbeugung / Prävention

Die Deutsche Venen-Liga e.V. hat es kurz und knapp auf den Punkt gebracht: Lieber Laufen und Liegen als Stehen und Sitzen! Bewegung also ist durch ein erstes A und O, damit die Beine“zu arbeiten“ haben. Eine sitzende Position ist weniger förderlich in Bezug auf die Durchblutung und vor allem den Blutrückfluss Richtung Herz als eine liegende Position. Venengymnastik-Übungen sind eine hervorragende Vorbeugung gegen Venenerkrankungen in den Beinen, benötigen nur ein paar Minuten pro Tag und können fast überall gemacht werden: also auch und vor allem im Büro und auf Reisen.

Deutscher Venentag®

Der 13. Deutsche Venentag® am 25. April 2015 soll dazu beitragen, über Risiken, Vorbeugungsmaßnahmen und Behandlungsmethoden von Besenreisern, Krampfadern bis hin zum offenen Bein zu informieren.

Bundesweit werden folgende Aktionen angeboten:

1. Venen-Checks
Ärztliche Kurzuntersuchung der Beinvenen. Die Untersuchung wird mit Ultraschall durchgeführt, also vollkommen schmerzfrei und risikolos.

2. Venen-Vorträge
über moderne Untersuchungs- und Behandlungsmethoden bei Venenleiden

3. Venen-Gymnastik
Zertifizierte Venentrainer trainieren mit Ihnen venengymnastische Übungen im Stehen und Sitzen

4. Venen-Walking
Walkingtrainer leiten Sie zum gesunden Venen-Walkung an.

5. Nordic-Walking
Zertifizierte Venentrainer leiten die Gruppe an.

6. Kneipp´sche Beingüsse
Zertifizierte Venentrainer führen bei Ihnen einen kneipp´schen Beinguss durch mit Anleitung zum Selbermachen.

Zwei kleine Online-Venentests bietet die Deutsche Venen-Liga e.V. ebenso an (Online-Venentest allgemein, Online-Venentest für Teens und Twens) wie eine gebührenfreie telefonische Venen-Hotline: 0800 4443335. Internet: www.venenliga.de

* Bildquelle: © rob3000 – Fotolia.com

Von Team apotheken-wissen.de

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