Reisethrombose verhindern - apotheken-wissen.de
Gegen Reisethrombose ist Bewegung das A und O *

Venenleiden sind eine häufig unterschätzte Volkskrankheit. Jede fünfte Frau und jeder sechste Mann leiden an einer chronischen Venenerkrankung. Der Deutsche Venentag soll darum darauf hinweisen, dass Krampfadern eine ernstzunehmende Erkrankung sind. Weil Venenleiden zudem in der Regel durch Vorsorgemaßnahen vermieden werden können, soll der Gesundheitstag zugleich die Bedeutung der Prävention hervorheben: Mit einfachen und wirksamen Vorbeugemaßnahmen wie Venengymnastik kann das Risiko, Krampfadern auszubilden, verringert werden. Der Deutschen Venentag wird von der Deutschen Venen-Liga initiiert. apotheken-wissen.de nimmt den Deutschen Venentag zum Anlass und gibt in diesem Gesundheitsratgeber Tipps, wie eine Reisethrombose verhindert werden kann.

Sicheres Reisen: Bewegung gegen Reisethrombose

Sommer, Sonne, Meer – die Aussicht auf einen schönen Urlaub lockt, die Ferien stehen bevor. Doch vor der Ankunft am gewählten Ziel steht häufig eine lange Reise auf beengtem Raum, die auch Gefahren birgt: Auf Langstreckenflügen, aber auch auf langen Fahrten mit dem Auto oder mit der Bahn, kann sich das Blut in den tiefen Beinvenen stauen. Es kann eine Thrombose entstehen. Für gesunde Menschen besteht dennoch kein Grund zur Panik. Einfache Übungen und Verhaltensregeln können das Risiko, eine Reisethrombose zu erleiden, deutlich verringern.

Wegen der beengten räumlichen Verhältnisse in Flugzeugen, aber auch in anderen Verkehrsmitteln, besteht eine erhöhte Thrombosegefahr – auch „Touristenklasse-Syndrom“ genannt. Vor allem Bewegungslosigkeit mit angewinkelten Knien auf engen Sitzen gehört zu den Faktoren, die dafür verantwortlich sind. Zwischen 76 Zentimetern und 91,5 Zentimetern beträgt der Sitzabstand nach Angaben von Fluggesellschaften in Flugzeugen, in Bussen liegt dieser Abstand zwischen 74 Zentimetern und 85 Zentimetern, in Zügen beträgt er zirka 92 Zentimeter.

Thrombosegefahr: Langes Sitzen erschwert Rückfluss des Blutes

Beim langen bewegungslosen Sitzen ist der Rückfluss des venösen Blutes aus den Beinen zum Herzen erschwert und bei gestautem Blut können sich an den Gefäßwänden leichter kleine Blutgerinnsel, sogenannte Thromben, bilden. Die meisten dieser Thromben lösen sich von selbst wieder auf, ohne Schaden anzurichten. Manchmal passiert es jedoch, dass sich ein Thrombus ablöst und eine Arterie in der Lunge verschließt. Eine solche Lungenembolie kann, wenn wichtige Gefäße betroffen sind, lebensgefährlich sein.

Besonders gefährdet sind Personen, die bereits eine Thrombose erlitten haben, Raucher, ältere Menschen und Personen, die vor kurzem operiert wurden oder eine längere Bettruhe hinter sich haben sowie Menschen mit Risikofaktoren wie starkem Übergewicht, hohem Blutdruck, Herzschwäche, ausgeprägten Krampfadern, bösartigen Tumoren oder einer erhöhten Gerinnungsneigung. Auch Menschen mit größeren Verletzungen oder mit Gipsbein sowie Schwangere und Frauen, die die Pille nehmen, gehören zur Risikogruppe. Das Gefährliche an einer Thrombose ist, dass sie nur selten spezifische Beschwerden macht. Erste Hinweise auf eine Gefahr könnten aber eine Schwellung des Beins, erweiterte oberflächliche Beinvenen, Schmerzen in der Wade beim Fußbeugen, ein örtlicher Druckschmerz sowie eine gerötete oder bläulich glänzende Haut geben.

Wer gesund ist, muss sich auch bei langen Reisen in der Regel keine Sorgen machen. Dennoch: Durch einige Verhaltensregeln kann man das Risiko einer Thrombose noch weiter senken. Häufiges Aufstehen hilft ebenso wie ein Kreisen mit den Füßen, wie es manche Fluggesellschaften in eigens gegen das Thromboserisiko in Flugzeugen entwickelten Videos zur Regulierung der Durchblutung vorschlagen.

Gegen eine Reisethrombose: „Wadenpumpe“ und andere Tipps

Wenn ein Auf- und Abgehen nicht reicht oder erst gar nicht möglich ist, hilft die sogenannte „Wadenpumpe“. Die Wadenpumpe tansportiert das Blut aus den Beinen. Dazu die Füße flach auf den Boden stellen, abwechselnd Fersen und Zehen heben und wieder auf den Boden drücken. Reisende, die mit dem Auto unterwegs sind, sollten sich in regelmäßigen Abständen auf einem Rastplatz an der frischen Luft bewegen – was noch eindeutig besser ist als die Wadenpumpe.

Wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Auf einem Flug von Frankfurt nach New York verliert der Körper etwa einen Liter Flüssigkeit. Sie sollten also unbedingt ausreichend trinken. Vor allem Mineralwasser und Fruchtsäfte sind gut geeignet, während bei alkoholischen Getränken oder Kaffee eher Vorsicht geboten ist. Die Beine sollten beim Sitzen möglichst nicht übereinander geschlagen werden. Auf das Tragen von engen Schuhen, Strümpfen mit einengenden Bündchen oder beengender Kleidung sollte verzichtet werden.

Passagiere mit erhöhtem Risiko sollten während des Fluges und noch zwei Tage danach Kompressionsstrümpfe tragen. Außerdem sollten sie vor Beginn einer langen Reise mit ihrem Arzt sprechen, der, wenn es erforderlich ist, ein gerinnungshemmendes Medikament verordnen kann. Und last but not least: An den Ausgängen bspw. des Flugzeugs oder eines Zuges ist meist etwas mehr Platz, um Lockerungsübungen zu machen, ohne die Mitreisenden zu stören.

* Bildquelle: Raphael Reischuk  / pixelio.de

Von Team apotheken-wissen.de

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