Rund 13 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Damit ist der Schmerz eine Volkskrankheit wie Diabetes und Bluthochdruck. Zu den chronischen Schmerzerkrankungen gehören die unterschiedlichsten Schmerzarten: Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, aber auch Tumorschmerzen. Mit dem zweiten bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“ am 4. Juni 2013 machen die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. und ihre Partnerorganisationen auf die lückenhafte Versorgung all dieser Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden.
Als Extra-Service stehen am 4. Juni 2013 von 9-18 Uhr mehrere Dutzend Schmerztherapeuten Schmerzpatienten Rede und Antwort in einer kostenlosen Telefonhotline (Tel: 0800-1818120).
Chronischer Schmerz – eine Herausforderung
Noch immer sind viele Schmerzpatienten in Deutschland unterversorgt – insbesondere in der Behandlung von chronischen Schmerzen. Statistiken zeigen, dass die Hälfte aller Schmerzpatienten unzureichend behandelt wird und damit unnötig leidet. Die beteiligten Gesellschaften und Verbände haben sich zum Ziel gesetzt, die Situation für Schmerzpatienten in Deutschland zu verbessern. Denn: Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzlinderung.
„Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzbehandlung“, so Prof. Thomas Tölle, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V., die immer am ersten Juni-Dienstag eines Jahres mit Beteiligung von neun weiteren Schmerzorganisationen den Aktionstag ausruft und organisiert. „Leider ist es derzeit u.a. aufgrund der Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems so, dass noch immer viele Schmerzpatienten in Deutschland unterversorgt sind“, so Prof. Tölle. Ein sehr großer und nicht zu vernachlässigender Teil der rund 13 Millionen Schmerzpatienten wird unzureichend behandelt. Menschen mit chronischen Schmerzen warten oftmals weit über ein Jahr, bevor sie eine angemessene Behandlung erhalten. „Das Thema Schmerz muss ein Schwerpunkt werden bei den Verantwortlichen der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik, zum einen aufgrund der großen individuellen Bedeutung bei Patienten, aber auch aufgrund der gesellschaftlichen Folgekosten unbehandelter Schmerzen“. 6 – 8 Prozent der Gesundheitsausgaben entfallen auf „chronische Schmerzen“, die volkswirtschaftliche Belastung, u.a. aufgrund von Arbeitsunfähigkeit etc., beläuft sich auf 20 – 30 Mrd. Euro jährlich.
Bewusstsein schaffen für Schmerzpatienten
Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. initiiert und etabliert den bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“. Damit leistet sie für die Schmerzpatienten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Schmerzversorgung und macht sich stark für die Anliegen der Betroffenen und deren Angehörigen in Deutschland. Unter dem Motto „Bewusstsein schaffen“ findet am 4. Juni 2013 der zweite deutschlandweite „Aktionstag gegen den Schmerz“ statt. Bundesweit werden an diesem Tag Kliniken, Ärzte und Patienten im Rahmen des Aktionstages das Thema „Schmerz“ verstärkt in die Öffentlichkeit tragen.
„Wir sind froh, dass sich in diesem Jahr so viele Praxen, Kliniken und Experten am Aktionstag beteiligen“, ergänzt Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. Der diesjährige Aktionstag ist der zweite seiner Art, im letzten Jahr haben rund 30 Einrichtungen vor Ort mitgemacht, in diesem Jahr sind es über 260 Partner. Die mitwirkenden und unterstützenden Einrichtungen werden auf der Homepage der Deutschen Schmerzgesellschaft aufgeführt. „Besonders stolz sind wir auf die bundesweite Service-Hotline für Patienten“, erläutert Isenberg. Von 9:00 bis 18:00 Uhr stehen zeitgleich über 9 Stunden jede Minute jeweils 20 Experten Patienten mit Rat für Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung (Tel: 0800-18 18 120). Die 260 regional mitwirkenden Einrichtungen veranstalten zudem Vor-Ort Vorträge, einen Tag der offenen Tür oder aber verteilen Informationsmaterial, wie z.B. den aktuellen Patientenratgeber der Deutschen Schmerzgesellschaft.
Aktionstag gegen den Schmerz 2013
Im Rahmen des „Aktionstages gegen den Schmerz“ rief die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. Kliniken, ärztliche oder psychologische Praxen, schmerztherapeutische Einrichtungen, Apotheken sowie Pflegedienste, Heime, Physiotherapeuten u.a. sowie die Medien auf, das Thema „Schmerz“ verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen. Bundesweit gibt es Informationsveranstaltungen für betroffene Schmerzpatienten und deren Angehörige, um sich gezielt über Behandlungsmöglichkeiten informieren und beraten lassen:
- Schmerztherapeutische Einrichtungen in ganz Deutschland geben Ihnen Einblicke in die verschiedenen Methoden der Schmerzbehandlung.
- Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. stellt ihre neue Patientenbroschüre zu den aktuellen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten vor. Siehe dazu auch die Patienten-Informationen der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.
- Hotline für Schmerzpatienten: Unter der kostenfreien Rufnummer
0800–18 18 120 stehen am 4. Juni zwischen 9:00 und 18:00 Uhr renommierte Schmerzexperten aus ganz Deutschland für Fragen zur Verfügung.
Mit der Etablierung des „Aktionstag gegen den Schmerz“ will die Deutsche Schmerzgesellschaft zusammen mit ihren Partnern und teilnehmenden Kliniken einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Schmerzpatienten und deren Angehörigen in Deutschland leisten. Partner des Aktionstags gegen den Schmerz:
- Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V.(BVSD)
- Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI)
- Deutsche Gesellschaft für psychologische Schmerztherapie und -forschung e.V. (DGPSF)
- Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. (DGS)
- Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie e.V. (DIVS)
- Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG)
- Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
- Deutsche Schmerzliga e.V.
- Deutsche Schmerzstiftung
- Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische/ unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie e.V. (IGOST)
Kontakt generell und rund um den Aktionstag gegen den Schmerz:
Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
Bundesgeschäftsstelle, Alt-Moabit 101 b, 10559 Berlin
Telefon: 030-39409689-0, E-Mail: info@dgss.org, Internet: www.dgss.org
Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V ist mit über 3.300 Mitgliedern die größte wissenschaftliche Schmerzgesellschaft Europas. Sie ist Mitglied in der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) sowie in der IASP (International Association for the Study of Pain).
Quelle: Dieser Beitrag beruht auf Informationen der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V., www.dgss.org
Ich wusste gar nicht, dass viele Schmerzpatienten in Deutschland unterversorgt sind. Vielen wird eine Palliativbetreuung durch die Kassen verweigert. Dabei ist sie für Menschen mit Schmerzen enorm wichtig.