Ob nun beim Spielen auf dem Spielplatz, auf der Straße, zuhause oder auch beim Einkaufen: Der Wutanfall eines Kleinkindes kommt meist plötzlich und unvermittelt. Doch wie löst man diese schwere Aufgabe? Zuallererst gibt es eine gute Nachricht für Eltern. Sie sind erstens nicht damit allein und zweitens geht auch diese Phase irgendwann vorbei, auch wenn man zeitweise meint, das würde nie passieren. Nicht selten ist die beste Therapie für Eltern, in diesen Situationen einfach mehrmals tief durch zu atmen, bis zehn zu zählen, vielleicht sogar das Zimmer zu verlassen und so die Fassung zurück zu erlangen.
Auslöser und Zeitraum der Wutanfälle bei Kleinkindern
Nicht immer ist ein Wutanfall vorhersehbar, jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit an, wenn das Kind beispielsweise müde ist und dazu noch von einem vorherigen Verbot oder einem Nein zusätzlich frustriert ist. Mit der Zeit wird es lernen, diese Situationen besser zu bewältigen und leichter mit ihnen umzugehen.
Im Alter von zwei bis drei Jahren ist diese Fähigkeit jedoch noch nicht so weit fortgeschritten und das kann sich je nach Kind in leichten bis hin zu schweren Trotzanfällen äußern. Diese sollte man jedoch nicht zu verhindern versuchen, indem man im Supermarkt beispielsweise Süßigkeiten kauft, damit das Kind still ist oder von vornherein angespannt mit einer Reihe von Verboten auf dem Spielplatz eintrifft.
Wann und in welcher Form das Kind explodiert ist in den meisten Fällen situationsbedingt und sollte nicht im Nachhinein belohnt oder bestraft werden. Denn sonst kann es passieren, dass sich sie diese Trotzreaktionen gerade an den begehrten Süßigkeitenregalen wiederholen.
Was bedeuten diese Ausbrüche eigentlich für das Kind selber?
Kinder, die sich derart gebärden meinen es nie böse oder gar persönlich. Sie sind in diesem Moment einfach nicht Herr ihrer Emotionen, sondern ihnen viel eher hilflos ausgeliefert.
Wie verhält man sich am besten während Wutanfällen bei Kleinkindern?
Eine der wichtigsten Maßnahmen während eines Wutanfalls ist die, sich bewusst zu machen, dass jede Kante, jeder spitze oder harte Gegenstand unter Umständen zu einer ernsten Verletzung führen kann. Man sollte also sofort daran gehen, das schreiende und sich windende Kind aus eventuellen Gefahrenzonen heraus in eine gefahrlosere Umgebung zu bringen und zu schauen, ob es das Kind gerade nicht Schmerz statt Wut kundtut.
Nicht immer wirkt in diesem Fall eine Umarmung positiv, manchmal kann es auch das Gegenteil bewirken, dies gilt es herauszufinden, um dem Kleinen eventuell schneller aus der Wutphase heraus zu helfen. Mit das wichtigste (auch wenn dies leichter gesagt als getan zu sein scheint) ist es, ruhig zu bleiben. In der Wohnung oder auf dem Spielplatz ist es durchaus sinnvoll, das Kind in sein Zimmer zu schicken bzw. beiseite zu nehmen und ihm möglichst ruhig und vernünftig zu erklären, dass es erst weiter spielen darf, wenn es sich beruhigt hat.
Auf gar keinen Fall sollte es nach dem Anfall bestraft werden, hier ist es eher wichtig, es in den Arm zu nehmen, zu trösten und ihm zu versichern, dass alles in Ordnung ist. Ist das Kind in einem Alter, in dem sie sich mit ihm unterhalten können, sollte später ein Gespräch folgen, in dem ihm genau erklärt wird, wie es sich benommen hat und wie schwer es für sie ist, in diesem Augenblick das richtige zu tun und zu ihm durch zu dringen.
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Ich dachte jahrelang, dass ich keine Kinder kriegen könnte und dann hat es dank einer Kinderwunschklinik doch geklappt. Mein Sohn ist eines dieser Schreikinder und hat öfter Wutausbrüche. Mir war gar nicht klar, dass Kinder, die sich derart gebärden es nie böse oder gar persönlich meinen.