Seniorin mit Rollator
Es gibt sehr viel Hilfreiches in Sachen Sturzprophylaxe für Senioren *

Stürze im Haushalt sind leider keine Seltenheit. Insbesondere Seniorinnen und Senioren haben häufig mit ihnen und mit den mit ihnen gesundheitlichen Konsequenzen zu kämpfen. Gleichzeitig führt die Hemmung vor der Bewegung in der eigenen Wohnung zu einer zunehmenden Immobilität und einem Verlust der Eigenständigkeit. Die Sturzprophylaxe trägt daher dazu bei, sich diese Selbstständigkeit zu bewahren – besonders in Kombination mit den folgenden Einrichtungstipps.

Gefahr von unkoordinierten Stürzen im Treppenhaus mithilfe eines Treppenlifts minimieren

Stürze auf der Treppe bergen ein sehr hohes Verletzungsrisiko. Sie basieren meistens darauf, dass der Bewegungsablauf in den Gelenken nicht mehr so gut funktioniert. So können beispielsweise Probleme in der Hüfte, im Knie- oder im Fußgelenk das Bewältigen der Treppenstufen erschweren. Eine durchaus sinnvolle Lösung in diesem Bereich kann es also sein, lieber die Wege in der Wohnung zu ‚erlaufen‘, die sich sicher bewältigen lassen. Für den Rest erweist sich dann der Lift als Hilfe.

Die Auswahl des passenden Lifts

Hier kann zwischen verschiedenen Lifttypen wie den Sitz- und Stehliften sowie den Plattform- und Hubliften differenziert werden. Sie suchen Treppenlifte? Dann dürften die jeweiligen Unterscheidungsmerkmale und Nutzungsmöglichkeiten für Sie sicherlich interessant sein. In jedem Fall bieten Treppenlifte den Vorteil, dass niemand mit Gegenständen auf dem Arm auf der Treppe zu stürzen braucht. Auch lassen sie sich an die verschiedenen Treppen anpassen – eine solide Vorplanung und Kalkulation vorausgesetzt.

Anpassungen im Badezimmer

In diesem Bereich der Wohnung beziehungsweise des Hauses tragen rutschfeste Bodenbeläge, die barrierearme Gestaltung der Dusche oder Badewanne sowie der Einsatz weiterer sinnvoller Hilfsmittel wesentlich zur Sicherheit bei.

Badewannen mit Einstiegshilfe oder Tür

Entsprechend gestaltete Badewannen erleichtern die Nutzung der Badezimmereinrichtungen ebenfalls deutlich, sind aber bei vielen Badezimmern nicht von Anfang an eingebaut. Außerdem verfügen sie oftmals über eine circa 25 Zentimeter hohe Einstiegsschwelle, die die Person mit Badewunsch noch sicher bewältigen können muss.

Badewannenlifte

Badewannenlifte können in verschiedenen Gruppen differenziert werden, die je nach ihrer speziellen Ausgestaltung Teil- oder Vollbäder erlauben und entweder komplett alleine oder mithilfe einer weiteren Person bedient werden. Dazu zählen

  • der klassische Badewannenlift – ein Sitzgestell mit Rückenlehne und einer höhenverstellbaren Hebeeinrichtung,
  • der Tuch-Lifter, bei dem ein Antriebs- und Steuerungseinheit an der Wand ein zwischen den Wannenseiten gespanntes Tuch streckt und verkürzt, sodass die darauf sitzende, badende Person mehr oder weniger tief ins Wasser eintauchen kann oder
  • das mithilfe eines Kompressors aufblas- und ablassbare Badekissen.

    Badebrett mit Drehsitz

    Wer nicht gerne tief in seiner Badewanne sitzt, aber ohne großen Umbauaufwand in Bezug auf die Badewanne im Sitzen duschen will, kann auf ein Badebrett mit Drehsitz zurückgreifen. Es schont die Badewanne, ist gleichzeitig rutschsicher und leicht zu bedienen.

    Darüber hinaus sorgt es für eine Sitzposition, die sowohl ein unkompliziertes Verlassen der Wanne als auch eine einfachere Körperpflege ermöglicht.

    Sonstige Hilfsmittel

    In diesen Bereich fallen unter anderem Trittstufen, die das Ein- und Aussteigen in die Badewanne erleichtern können – eine kippsichere Aufstellung und die Verwendung von rutschfesten Materialien vorausgesetzt. Auch Badewannenhaltegriffe, die das sichere Überwinden der Badewannenoberkante in quasi aufrechter Haltung vereinfachen, sind im Sinne der Sturzprophylaxe im Bad erwähnenswert. Und natürlich bieten sich auch flexible, durch Saugnäpfe anbringbare Haltestangen und Griffe an, um dem Körper beim Aufrichten und beim Hinsetzen genug Stabilität zu verleihen.

    Anpassungen in weiteren Räumen

    Wie bereits im Hinblick auf das Badezimmer angesprochen wurde, gilt es im Sinne der Sturzprophylaxe, potenzielle Ausrutsch- und Stolperfallen weitestgehend aufzulösen. Dabei stehen viele verschiedene Optionen zur Verfügung, beispielsweise das

    • Rutschfest-Machen von weiteren feuchten Bodenbereichen wie in der Küche an der Spüle,
    • Einebnen von Türschwellen,
    • Befestigen von hochstehenden Teppichkanten,
    • und das geordnete Verlegen von Kabeln.

    Oftmals werden viele Stolperfallen aber auch durch eine ungünstige Beleuchtung zusätzlich gefährlicher. Wer genug sieht, kann also vielen Risiken im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Weg gehen – unter anderem dadurch, dass Kanten wie an den Treppenstufen sichtbar gemacht werden. Entweder prinzipiell (wie per spezieller Beschichtung) oder bei bedarfsgerechtem Einsatz von Bewegungssensoren.

    Körperliche Fitness

    Es ist festzuhalten, dass gelenkige Menschen, die gleichzeitig über eine trainierte Muskulatur und einen ebensolchen Gleichgewichtssinn verfügen, mit potenziellen Sturz Situationen oftmals geschickter umgehen können. Wichtig beim Training dieser physischen Fähigkeiten ist es, auf den individuellen Gesundheitszustand einzugehen und die Kraft- und/oder Ausdauerübungen genau an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Man denke nur an die unterschiedlichen Bedürfnisse von jeweils rein dementen beziehungsweise an Arthrose leidenden Personen. In diesem Zusammenhang sollte zudem bei der Einstellung der Medikamente darauf geachtet werden, dass die gerade müde machende oder die Raumwahrnehmung beeinflussende Mittel so dosiert werden, dass sie die Koordination im Alltag so wenig wie möglich beeinflussen.

    Gut sitzende Kleidung und intakte, an die individuelle Person angepasste Hilfsmittel

    Auch sie tragen wesentlich zur Sturzprophylaxe bei. Passgenaue sitzende Kleidung, die weder zu lang noch zu kurz ist, und die genug Bewegungsfreiheit lässt, verhindert ein unfreiwilliges Hängenbleiben an Türgriffen oder Auf-sie-Treten und Stolpern. Was das potenzielle Ausrutschen betrifft, sind zudem nicht nur rutschhemmende Bodenbeläge, sondern auch entsprechende Sohlen unter den Schuhen beziehungsweise Stopper-Noppen unter den Socken empfehlenswert. Und natürlich sollten weitere, individuell benötigte Hilfsmittel wie Hörgeräte, Brillen, Rollatoren und Rollstühle immer an ihre Benutzerinnen und Benutzer angepasst und auf dem neuesten, funktionstüchtigen Stand sein. Denn nur so stellen sie eine wirkliche Unterstützung im Alltag und bei der Sturzprophylaxe dar.

    * Bildquelle: cocoparisienne / pixabay.com

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