
Für ein gesundes Leben ist eine intakte Umwelt notwendig. Schadstoffe und Lärm machen auf Dauer krank. Das kommt auch immer wieder in den Medien zur Sprache. Immer wenn es um Umweltprobleme geht, ist auch die Gesundheit Thema. Immer wieder ist über Schadstoffe in Spielsachen, Luftverschmutzung in Ballungszentren oder die Gefahren durch Mobilfunkstrahlung zu lesen. Auch vom Klimawandel gehen gesundheitliche Gefahren aus. Denn wenn Hitzewellen über das Land rollen, wenn es zu Hochwasser durch extremen Starkregen kommt, ist auch die Gesundheit in Gefahr. Durch Klimaveränderungen können sich Insekten ausbreiten, die Krankheiten übertragen. Durch eine verlängerte Pollenflugzeit verstärken sich Allergien. Doch das ist längst nicht allen Menschen bewusst.
Wie hängen Umwelt und Gesundheit genau zusammen?
In Deutschland sind sich viele bewusst darüber, dass Umwelt und Gesundheit zusammenhängen, dass sich die Folgen von Umweltverschmutzung und Klimawandel auch auf die eigene Gesundheit negativ auswirken. Aber nur ein Drittel denkt darüber nach, dass Umweltverschmutzung und Schadstoffbelastung einen starken bis sehr starken Einfluss haben können.
Wichtige Umweltfaktoren sind:
- Wohnumgebung
- Umgebungsluft
- Trinkwasser
- Nahrungsmittel
- Gebrauchsgegenstände im Alltag.
Jeder einzelne dieser Faktoren kann mit Krankheitserregern oder schädlichen Stoffen belastet sein. Hinzu kommen Lärm und Strahlung, die mit einigen Umweltfaktoren verbunden sind. Der menschliche Organismus nimmt schädliche Stoffe, Strahlung und Ähnliches über die Haut, die Sinnesorgane, die Atemwege und das Verdauungssystem auf.
Wo kommen die Belastungen her?

Viele Belastungen entstehen durch die Menschen selbst und wie sie leben, aber auch durch die Produktion von Gütern. Das beeinflusst die Umwelt weltweit, genauso wie der hohe Energiekonsum oder der Verkehr. Die Folgen beeinflussen die Gesundheit. Umwelteinflüsse sind laut der Lebensstilstudie der Online-Arztpraxis ZAVA einer von sechs Faktoren, die einen gesunden Lebensstil messbar machen.
- Einflüsse aus der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft kommen noch immer viele Schädlingsbekämpfungsmittel und Dünger zum Einsatz, beispielsweise auch Gülle. Wenn sie ins Grundwassergelangen, können sie eine Gefahr darstellen.
- Plastik in der Umwelt
In vielen Gewässern und vor allem in den Ozeanen schwimmen große Plastikmengen herum. Auf verschiedenen Wegen gelangt das Plastik in die Mägen der Meeresbewohner. Wenn es sich um sehr kleine Plastikpartikel handelt, sogenanntes Mikroplastik, kann es über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen und sich dort anreichern.
- Bevölkerungswachstum
In vielen Städten wird das Bevölkerungswachstum zum Problem, weil die Infrastruktur sich nicht im gleichen Maß entwickelt. Es kommt in vielen Teilen der Welt beispielsweise zu Problemen mit der Trinkwasserversorgung oder dem Abwassersystem.
- Klimawandel
Der Klimawandel birgt einige gesundheitliche Gefahren, die die Menschen teilweise noch gar nicht abschätzen können: große Hitze, größere Menge an Allergenen, Starkregen, Überschwemmungen.
Wie stark wirkt sich das aus?
Wie stark sich die verschiedenen Umweltfaktoren auswirken, lässt sich nicht genau sagen. Dafür sind es zu viele und zu verschiedene Faktoren, die gleichzeitig auf die Gesundheit einwirken. Darüber hinaus wirken sich auch Lebens- und Ernährungsweise aus. Die verschiedenen Umweltfaktoren wirken sich zudem unterschiedlich stark auf jeden Einzelnen aus. Die Menschen sind durch ihre Lebensbedingungen den verschiedenen Einflüssen unterschiedlich stark ausgesetzt, beispielsweise weil sie unterschiedlich lange im Freien sind oder weil sie in weniger von Luftschadstoffen oder Lärm belasteten Regionen leben.
Wie sieht es in Deutschland aus?

In Deutschland ist die Belastung der Bevölkerung mit Schadstoffen im weltweiten Vergleich eher gering. Dennoch gibt es gesundheitliche Gefahren. Im Bundes-Gesundheitsbericht beeinflussen Umweltfaktoren Lebenserwartung und Gesundheit ganz erheblich, insbesondere Luftverschmutzung und Lärm. Hinz kommt, dass viele chemische Substanzen, die heute im Einsatz sind, noch gar nicht richtig erforscht sind.
- In der Luft wirken sich vor allem Stickoxide (NOx), Feinstaub und Ozon aus. Hauptquellen sind Straßenverkehr, Kraftwerke, Industrie, Landwirtschaft und auch Kaminöfen. Auch die Innenraumluft kann belastet sein, beispielsweise durch Zigarettenrauch, Kaminfeuer oder Wohnschadstoffe.
- In der Nahrung und im Wasser sind ebenfalls Schadstoffe nachweisbar. Selten ist die Konzentration so hoch, dass es direkt zu gesundheitlichen Problemen kommt. Doch mit den Jahren können sich die Stoffe im Körper anreichern, beispielsweise Blei. Im Grundwasser findet sich oft eine viel zu hohe Nitratbelastung, die aus Düngemitteln unter anderem Gülle stammt.
- Lärm macht vielen Menschen in Deutschland zu schaffen, beispielsweise in der Nähe von Hauptverkehrsstraßen, Flughäfen oder entlang von Bahntrassen. Zu starker Lärm, der länger andauert, kann Stress, Schwerhörigkeit oder Tinnitus auslösen.
- In der Diskussion sind auch verschiedene Strahlungsarten, wie elektromagnetische Felder, wie sie von Mobilfunkgeräten und -masten ausgehen, oder radioaktive Strahlung aus dem Boden durch Radon. Auch UV-Strahlung, wie sie von der Sonne ausgeht, kann im Übermaß eine Gefahr für Haut und Augen sein.
Mögliche Lösungsansätze
Es gibt Umwelteinflüsse, denen sich die Menschen nicht so einfach entziehen können. Dann ist es sinnvoll, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, beispielsweise bei Schadstoffen im Essen oder der Gefahr durch zu starke Sonneneinstrahlung. Luftschadstoffe zu vermeiden, gestaltet sich etwas schwieriger.
Es gibt einige politische Initiativen, die das Ziel haben, die Umweltbelastungen zu identifizieren und die schädlichen Folgen abzuwenden, beispielsweise die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verbesserung des Lärmschutzes.
Doch viel wichtiger ist, was jeder Einzelne dazu beitragen kann, die Umweltbedingungen zu verbessern, beispielsweise durch bewussten Konsum und die Verwendung nachhaltiger Produkte.
Bildquellen:
* Abbildung 1: Pixabay © andreasaux (CC0 Public Domain)
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