Auswahl der richtigen Matratze - apotheken-wissen.de
Auswahl der richtigen Matratze: mit allen Sinnen! *

Kaum ein Utensil ist so sehr für unseren Schlaf und unser Wohlbefinden verantwortlich wie die Matratze, denn immerhin verbringt der Mensch ein gutes Drittel seines Lebens im Schlaf. Umso wichtiger ist hier die Auswahl der richtigen Matratze und die hängt von jedem einzelnen selber ab, es gibt keine Regeln und Vorgaben, da jeder Mensch von Körper und Gewicht anders beschaffen ist und auch die Vorlieben stark auseinander gehen. In diesem Gesundheitsratgeber berichtet apotheken-wissen.de darüber, welche Matratze für wen die richtige ist, welche Auswahlkriterien es beim Kauf einer neuen Matratze gibt und worauf man besonders achten sollte.

Hintergrund Matratze und Matratzenauswahl

Da der Mensch ungefähr ein Drittel seines Lebens schlafend und dabei vornehmlich auf seiner Matratze verbringt, ist die Matratze für unser Wohlbefinden und einen erholsamen Schlaf von besonderer Bedeutung. Ebenso die Auswahl der richtigen Matratze: Beispielsweise sollte ein schwererer Mensch nach Möglichkeit einen festeren Matratzentyp wählen, damit der Körper nicht durchhängt und ein sogenannter Hängematteneffekt entsteht. Ein leichterer Mensch kann hier auf eine weichere Matratze zurück greifen. Jedoch spielt es hierbei zusätzlich eine Rolle, ob jemand lieber weich oder hart schläft. Wichtig ist vor allem, dass sie nicht nur das Körpergewicht trägt, sondern auch die Wirbelsäule stützt. Bei einer zu weichen Matratze biegt sich die Wirbelsäule durch, was Rückenschmerzen verursachen kann.

Man sollte generell die Entscheidung für die richtige Matratze nicht in 10 Minuten zu treffen, sondern sich die Zeit zu nehmen, vor Ort auszuprobieren, zu vergleichen, Probe zu liegen und sich auch nicht zu scheuen, den sachkundigen Verkäufer mit einzubeziehen, um hinterher sicher zu sein, dass man für sich und seinen Schlaf die richtige Entscheidung getroffen hat. Er muss Ihre Beschwerden bzw. Schmerzen beachten und Ihnen im Geschäft Gelegenheit geben, auf verschiedenen Matratzen (und ohne Plastikverpackung) Probe zu liegen. Ihr Körpergewicht, Ihre Größe, Ihre Figur, eventuell vorhandene Allergien und vor allem bestehende Beschwerden (vor allem Rücken, Becken, Knie und Nacken) gehören zur Beratung.

Der richtige Härtegrad der Matratze

Es gibt keine genormten Vorschriften, die die Härte einer Matratze näher definieren. Generell werden die Bezeichnungen hart, mittelhart und weich verwendet, diese werden jedoch von jedem Hersteller / Händler durchaus unterschiedlich umgesetzt. Es kann also sein, dass eine Matratze, die als hart gekennzeichnet ist, sich völlig anders anfühlt als die eines anderen Herstellers. Auch hier sind wieder Ausprobieren und das richtige Gefühl gefragt. Bei zu harten Matratzen kann es passieren, dass Sie sich nachts herumwälzen und schlechter schlafen. Sollten Sie sich trotz allem verkauft haben und nach einigen Nächten feststellen, dass der Härtegrad doch nicht für Sie passt, haben Sie in einem Fachgeschäft mit professioneller Beratung problemlos das Recht, die Matratze umzutauschen.

Die Auswahl des richtigen Matratzenmaterials

Es wird hier zwischen drei Hauptmaterialien bei der Auswahl des richtigen Matratzenmaterials unterschieden: Federkern, Schaumstoff und Latex. Auch hier gibt es kein direktes richtig oder falsch, jeder muss für sich persönlich herausfinden, welches Material für ihn das geeignete ist.

Bei den Federkernmatratzen sorgt die offene Federkonstruktion für gute Belüftung und ein angenehmes Schlafklima. Sie sind daher besonders geeignet für Personen, die viel schwitzen. Hier wird noch in drei Unterkategorien unterschieden:

  • Da gibt es einmal den einfachen, flächenelastischen Federkern, hier sind die Federn direkt miteinander verbunden, daher gibt es hier die geringste Anpassung an den Körper.
  • Bei der weicheren Bonellfederkernmatratze befindet sich zwischen den einzelnen Federn Luft, sie passen sich daher besser aber noch nicht optimal dem aufliegenden Körper an. Ein Nachteil hier ist, dass das Material mit der Bewegung mitschwingt.
  • Die höchste Punktelastizität weist hierbei die Tonnentaschenfederkernmatratze auf, sie gibt nur an den Stellen nach, an denen der Körper einsinkt, an den anderen Stellen stützt sie den Körper.

Bei der Schaumstoffmatratze ist es wichtig, auf Qualität zu achten, einfache Schaumstoffmatratzen sind eher nicht zu empfehlen. Früher galten Kaltschaummatratzen als bretthart und unbequem. Heute kann sich eine solche Anschaffung durchaus lohnen, da sich moderne Matratzen durch hohe Punktelastizität auszeichnen und sich dem Körper gut anpassen. Das Material transportiert Feuchtigkeit ab und hält gleichzeitig Wärme besser zurück als die Federkernvariante. Beim Kauf empfiehlt es sich, auf das sogenannte Raumgewicht zu achten. Hiermit ist die Dichte des verwendeten Schaums gemeint. Je höher das Raumgewicht, desto hochwertiger ist die Matratze. Experten empfehlen ein Raumgewicht von mindestens 40 Kilogramm pro Kubikmeter.

Latexmatratzen gehören ins höherpreisige Segment. Sie bieten hohen Schlafkomfort , da sie sich dem Körper sehr gut anpassen. Das Körpergewicht wird gleichmäßig verteilt, der Auflagendruck gemindert und der Körper bestens gestützt. Allerdings haben sie ein höheres Gewicht und können daher beim Wenden der Matratze Probleme bereiten.

Online finden sich einige gute Helfer und Tests bei der Auswahl der richtigen Matratze. Auch die Krankenkassen wissen, dass sie dieses Thema fördern müssen, so zum Beispiel informiert die AOK hier über „Federn oder Schaumstoff“. Ebenso gibt es viele Berichte, Usermeinungen und ebenso online viele Matratzen-Tests.

Die richtige Liege- und Schlafposition auf einer Matratze

Prinzipiell gelten für Rückenschläfer andere Kriterien als für Seitenschläfer. Da der Mensch die Position allerdings diverse Male wechselt, sollte die Unterstützung möglichst in beiden Lagen gegeben sein, auch dies lässt sich nur durch Ausprobieren rausfinden. Besonders wichtig ist, dass die Wirbelsäule in der Seitenlage gerade verläuft. Da man dieses nicht selber bemerkt, ist es eine wichtige Aufgabe des Beraters, dieses zu kontrollieren.

Des weiteren muss die Taille gut gestützt werden. Wenn Schulter und Becken gut einsinken, wird auch Ihre Taille entsprechend gestützt und der Körper kann nicht durchhängen. Die Wirbel werden in ihre normale Stellung gebracht, die Bandscheiben dadurch entlastet. In der Rückenlage stützt die Matratze idealerweise die Lendenwirbelsäule und den Nackenbereich.

Matratzendicke, Liegezonen, Matratze für ein Doppelbett

Liegezonen besitzen verschiedene Härtegrade und sorgen für eine optimale Anpassung der Matratze an die Körperkontur und für einen erhöhten Liegekomfort, da eine Matratze je nach Körperzone an manchen Stellen mehr und an anderen weniger stark belastet wird. Nach Expertenmeinung sind bei einer Matratze bis zu drei Liegezonen sinnvoll, da sich der Schlafende bei mehr als dreien praktisch nicht mehr bewegen dürfte.

Wichtig ist bei der Matratzendicke, beim Probeliegen keinesfalls den Lattenrost zu spüren. Vor allem bei etwas schwereren Personen ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass es schon eine Dicke von mindestens 16 cm sein sollte.

Generell ist es angeraten, bei einem Doppelbett zwei getrennte Matratzen zu wählen, da die beiden Personen in der Regel unterschiedlich schwer sind und verschiedene Schlafgewohnheiten haben.

Der richtige Lattenrost

Die beste Matratze nutzt nichts ohne die gute Unterfederung durch einen Lattenrost. Dieser muss heute nicht mehr unbedingt aus Holz sein. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Lösungen. Die Experten sprechen von einem Schlafsystem. Auch für den Lattenrost gilt: Die Unterfederung muss für Schulter und Becken individuell einstellbar sein, je differenzierter, desto besser. Lattenroste aus Buchenholz sind am stabilsten, wichtig ist aber auch, wie vielfach die Latten verleimt sind. Schwerer gewichtige Personen sollten sich sieben- bis zehnfach verleimte Leisten anschaffen.

Man unterscheidet hier den Rollrost, Standardlattenrost, Anpassbarer Lattenrost, Flexibler Lattenrost und Tellerfeder-Lattenrost:

  • Rollroste bestehen aus Latten, die ganz einfach durch Bänder miteinander verbunden sind. Sie werden ganz einfach ausgerollt. Sie geben an allen Stellen zu wenig nach und sind nicht verstellbar. Daher sind sie nur bedingt zu empfehlen.
  • Beim Standardlattenrost sind die Bretter leicht gebogen und mit einem Rahmen verbunden. Dadurch gibt der Lattenrost etwas nach. Die Qualität hängt vor allem davon ab, wie viele Bretter es sind. Je weniger, desto schlechter passt sich der Rost den unterschiedlichen Druckzonen an. Empfohlen sind mindestens 25 Latten.
  • Ähnlich wie der Standardlattenrost ist der anpassbare Lattenrost Hier sind aber im Schulterbereich und manchmal auch im Hüftbereich zwei Latten mit Stoffspannern verbunden, den man hin- und herschieben kann. Dadurch lässt sich einstellen, wie stark die Latten unter dem Körpergewicht nachgeben.
  • Der flexible Lattenrost hat den Vorteil, dass man ihn in man in beinahe grenzenlos viele unterschiedliche Formen bringen kann: Das Kopfteil anheben, die Beine hochlegen und natürlich verschiedene Belastungszonen individuell einstellen. Meist verfügt der Lattenrost über 4-5 verschiedene Zonen. Hier ist es angeraten zu überprüfen, ob die Zonen zu den eigenen Proportionen passen. Des weiteren muss die Matratze auch beweglich sein, sonst nützt der Spezialrost nichts. Manche Modelle lassen sich sogar per Fernsteuerung bedienen.
  • Beim Tellerfeder-Rost dienen die Latten nur als Träger für meist quadratische Kunststoffteller. Pro Latte sind mehrere dieser Teller (5-6) auf der Latte befestigt, die Matratze liegt auf diesen Tellern auf. Jeder einzelne Teller ist beweglich – die Anpassungsmöglichkeiten sind also größer als bei Rosten, wo jeweils eine ganze Latte auf eine Belastung reagiert.

apotheken-wissen.de wünscht einen erholsamen und guten Schlaf!

* Bildquelle: VadimGuzhva / fotolia.com

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Von Team apotheken-wissen.de

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