Beim Klarträumen, auch luzides Träumen genannt, ist sich der Schlafende bewusst, dass er gerade träumt. Manche können daher den Traum beeinflussen und aktiv steuern, sogar so intensiv, dass das Klarträumen für manche sogar als Vorbereitung für eine wichtige Prüfung, einen sportlichen Wettkampf oder zur Bekämpfung von Alpträumen genutzt werden kann. Was passiert beim luziden Träumen und wie kann man lernen und trainieren, einen Klartraum zu erleben?
Was passiert in einem Klartraum?
Der Klartraum ist ein Traum, über den sich der Träumende bewusst ist. Er weiß, dass er das Erlebte gerade träumt und kann sich zusätzlich zu diesem Wissen in die Handlung des Traumes aktiv einbringen.
Kann man das Klarträumen trainieren?
Ja, das kann man. Wobei einige Leute eine stärkere Fähigkeit bzw. „Begabung“ zum Klarträumen haben, als andere. Grundsätzlich kann man aber mit bestimmten Trainingsmethoden das luzide Träumen ermöglichen und auch die Häufigkeit steigern.
- Eine grundlegende und wichtige Möglichkeit für ein gezieltes Training ist das Führen eines Traumtagebuchs, um sich zunächst mit seinen Träumen bewusst auseinanderzusetzen und um auf direktes Interesse und Offenheit für die eigenen Träume zu fokussieren.
- Wenn man sich ausreichend an Träume erinnert, kann man beginnen, Traumzeichen zu deuten und definieren, also Elemente, Gegenstände, Tiere oder Personen, die in einem Traum regelmäßig auftauchen, quasi Leitmotive der eigenen Träume. Die Auseinandersetzung mit bestimmten Traumzeichen kann helfen, sich des Träumens bewusst zu werden und die Traumwelt näher kennenzulernen. Diese Traumzeichen sollten auch in einem Realitätstest stetig überprüft werden.
- Ein Reality-Check ist mit der häufigen Frage am Tag verbunden, ob man gerade träumt oder wach ist. Die ständige Frage wird so selbstverständlich, dass man sie sich auch im Traum stellt. So sollte man sich mehrfach am Tag fragen: Träume ich das gerade oder bin ich wach? Der Wach-Zustand sollte dann immer verifiziert werden, um auch so den Unterschied zum Traum feststellbar zu machen. Beliebte Methoden des Reality-Checks sind das Selber-Kneifen (tut im Traum nicht weh), das Anschauen der Hände (Sehen diese real aus? 5 Finger? Normale Farbe? Im Traum können die Hände anders aussehen oder werden gar unsichtbar), auf die Uhr schauen (auch eine Uhr sieht im Traum häufig anders aus), Nase zuhalten und versuchen, einzuatmen (im Traum kann man auch bei zugehaltener Nase atmen), Schriften lesen, Blick abwenden und immer wieder schauen (im Traum verändern sich die Schriften meist oder verschwimmen).
- Auch Filme oder Bücher über Klarträume, insbesondere vor dem Einschlafen, können als Überleitung für das luzide Träumen dienen.
- Der Glaube versetzt Berge: Das gilt auch für das Klarträumen. Wer fest daran glaubt, einen Klartraum zu erleben, sich sein Vorhaben einredet, am besten unmittelbar vor dem Schlafen, steigert die Chance, seinen Traum steuern zu dürfen.
- Bestimmte Hilfsmittel wie Vitamine, pflanzliche Mittel (bspw. Johanniskraut, Baldrian, Traumkraut etc.), die entweder den Schlaf fördern oder stimulierend wirken, oder Esoterisches wie Heilsteine können helfen, luzide Träume zu erleben. Teilweise sind diese Hilfsmittel noch nicht genau auf Nebenwirkungen untersucht, auch nicht auf ihren Placebo-Effekt und inwieweit dieser das Ergebnis beeinflusst. Infos und Möglichkeiten der pflanzlichen Wirkstoffe, die Klarträume fördern können, gibt es z.B. auf www.klartraum-kraut.de
Klartraum als Therapie oder Lebenshilfe?
Die Fähigkeit, seinen eigenen Traum aktiv zu lenken und zu gestalten, ermöglicht beispielsweise Menschen, die unter Alpträumen zu leiden, einen Ausweg aus ihrer Angst. Sie sind in der Lage, ihren Alptraum in dem von ihnen gewünschten Moment bewusst zu steuern. Aus dem Monster kann somit ein liebenswertes Stofftier, aus dem Löwen eine Katze werden oder auch der unheimliche Verfolger gestellt werden, vor dem man in seinen nächtlichen Träumen flieht. Auch vor Prüfungen, einem wichtigen Vortrag oder Vorstellungsgespräch kann man sich den Traum zu nutze machen, um sich vorzubereiten und Nervosität abzubauen. Sportler nutzen Klarträume als indirektes Training, da allein die Vorstellung des Trainings im Traum einen körperlichen Effekt verursacht.
Bildquelle:
*: norbert weiß / pixelio.de
Sehr gut recherchierter Artikel!
Die Reality-Checks sind auch die wirksamsten, die ich kenne.