Rücken und Arbeitsplatz: Zwei Komponenten, die leider häufig nicht wirklich in harmonischen Einklang gebracht werden. Immerhin verbringt der Mensch häufig einen Großteil seiner wachen Zeit am Arbeitsplatz, wobei dies oft genauso für den Schreibtisch zu Hause gilt. Hier wird am Computer gearbeitet, telefoniert, die Abrechnung gemacht, Hausaufgaben erledigt oder auch ein Angebot ausgearbeitet. Alles Dinge, die für den Beruf, das Geschäft, die Schule, die Uni etc. wichtig sind … Allerdings wird die gesunde Sitzhaltung dabei, wenn überhaupt, nur sehr sporadisch beachtet …
Die wichtigsten Grundregeln für richtiges Sitzen am Arbeitsplatz
Das oftmals nur sporadische Beachten einer gesunden Sitzhaltung am Schreibtischarbeitsplatz kann uns unser Rücken im Laufe der Zeit in Form von Rückenbeschwerden sehr übelnehmen. Grund genug, frühzeitig die Reißleine zu ziehen und diesem Thema ein paar Gedanken zu widmen, um schlimmeren Beschwerden bis hin zu chronischen Rückenleiden oder auch einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen:
Für eine gesunde und richtige Sitzhaltung ist vor allem der richtige Stuhl entscheidend. Dieser sollte neben einer atmungsaktiven Polsterung vor allem eine Rückenlehne haben, die mindestens bis zu den Schultern reicht und individuell und damit rückengerecht verstellbar ist. Des Weiteren sollte die Sitzfläche höhen- und tiefenverstellbar sein. Es sollten Armlehnen vorhanden sein, auf denen die Arme zwischenzeitlich abgelegt werden können. Richtig eingestellt sollte der Stuhl es höhenmäßig ermöglichen, dass Unter- und Oberschenkel einen Winkel von 90 Grad bilden.
Einen weiteren wichtigen Aspekt stellt die Auswahl, Höhe und Ausrichtung des Schreibtisches dar. Dieser sollte in der Höhe regulierbar sein, um auch für Ober- und Unterarm eine Haltung im Winkel von 90 Grad zu ermöglichen. Zusätzlich sollte man darauf achten, die Schreibtischausstattung so zu platzieren, dass sich Tastatur und Maus in einer Ebene mit Hand und Ellenbogen befinden.
Wie kann man sonst noch vorbeugen?
Für einen gesunden Rücken kann man ebenfalls sorgen, indem man nicht nur auf eine ideal eingestellte Büroausstattung achtet, sondern sich auch regelmäßige Bewegungspausen gönnt. Manchmal können der Gang zum Kopierer oder zur Kaffeemaschinen wirksame Mittel darstellen, sich aus einer verkrampften und ungesunden Haltung zu lösen, den Kopf frei zu bekommen und Verspannungen in Nacken und Rücken entgegen zu wirken.
Was tun, wenn der erste Schaden spürbar ist?
Bestehen bereits die ersten Beschwerden gilt es abzuwägen, wie weit die Beeinträchtigung bereits vorangeschritten ist und wie schmerzhaft die Symptome sind. Bei leichter Verspannung kann es bereits helfen, diese durch Bewegung, Wärme und leichte Entspannungsübungen wieder zu beheben. Im Büroalltag kann hier beispielsweise auch ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause genügen, dies auch gerne in Verbindung mit ein paar Lockerungsübungen. Und letztendlich gilt natürlich als erster Tipp: prüfen Sie Ihre Büromöbel und die Arbeitsplatzanordnung (Bürostuhl, Schreibtisch, Anordnung von Tastatur, Mouse, Monitor etc.) auf Ergonomie und Richtigkeit.
Bestehen die Beschwerden allerdings schon länger und sind mit stärkeren Schmerzen verbunden empfiehlt es sich, einen Orthopäden aufzusuchen und abzuklären, wie das weitere Vorgehen aussehen soll. Hier kann die Zugabe von Medikamenten dabei helfen, die Schmerzen zu verringern, damit sich die Verspannung lösen kann und der Körper die Möglichkeit bekommt, sich zu regenerieren. Einnahme und Dosierung sollte genau mit dem Arzt abgesprochen werden.
Weitere Maßnahmen können beispielsweise in Form einer Physiotherapie ergriffen werden, um mithilfe gezielter Übungen im Rahmen einer sogenannten sanften Mobilisation zur Besserung beizutragen. Auch weitere Behandlungen wie Massagen oder Fangopackungen können dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und Beschwerden abklingen zu lassen. Generell ist es sinnvoll, eher frühzeitig das Gespräch mit dem Facharzt zu suchen, um zu verhindern, dass sich die Schmerzen verschlimmern und anfängliche leichte Beschwerden zu einem handfesten gesundheitlichen oder gar chronischem Problem werden zu lassen.
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Gut zu wissen, dass für eine gesunde und richtige Sitzhaltung vor allem der richtige Stuhl entscheidend ist. Ich wusste nicht, dass dieser eine atmungsaktive Polsterung haben sollte. Ich habe außerdem von meinem Arzt der Orthopädie einige Übungen gezeigt bekommen, wie ich meinen Rücken stärken kann.
Ich finde es schön, dass bei dem Beitrag nicht nur die Möglichkeiten genannt werden, wenn es evtl. schon „zu spät“ ist, sondern auch, wie man vorbeugen kann. Seit ich einen höhenverstellbaren Schreibtisch sowie einen richtig guten Stuhl habe, sind Nacken- und Rückenschmerzen wie weggefegt. Regelmäßig ein schöner Spaziergang und ganz simple Dehnübungen helfen außerdem. Liebe Grüße!