Stechmücken übertragen Vektorenkrankheiten - apotheken-wissen.de
Stechmücken übertragen Vektorenkrankheiten *

Der Weltgesundheitstag wird jährlich am 7. April, dem Jahrestag der Gründung der WHO im Jahr 1948, begangen. Jedes Jahr wird ein Thema ausgewählt, das einen vorrangigen Bereich der öffentlichen Gesundheit in den Vordergrund rückt. Der Weltgesundheitstag bietet den Menschen überall eine Gelegenheit, sich an Aktivitäten zu beteiligen, die sich positiv auf ihre Gesundheit auswirken können. Das diesjährige Thema sind die Vektorkrankheiten: es sind die von Stechmücken ausgehende Krankheitsrisiken, zu denen beispielsweise Malaria, das Dengue-Fieber und das Chikungunya-Fieber gehören. Sie werden zunehmend von Reisenden, die aus Endemieländern zurückkehren, eingeschleppt. apotheken-wissen.de weist gerne auf den Weltgesundheitstag 2014 hin und übernimmt die Information zum Weltgesundheitstag 2014 von der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V., siehe auch www.weltgesundheitstag.de, und der WHO Europa, siehe auch www.euro.who.int.

Was sind Vektoren und Vektorenkrankheiten?

Vektoren sind lebende Organismen wie Mücken, Fliegen oder Zecken, die Krankheitserreger von einer Person auf eine andere übertragen können. Besonders in tropischen Gebieten stellen vektorübertragene Krankheiten ein bedeutendes Gesundheitsproblem dar. So gehen Schätzungen davon aus, dass in Afrika im Jahr 2010 etwa 660.000 Todesfälle auf Malaria – eine durch die Anopheles-Mücke übertragene Erkrankung – zurückzuführen sind.

Faktoren wie die fortschreitende Globalisierung, internationales Reisen und der Klimawandel nehmen Einfluss auf die Verbreitung vektorübertragener Erkrankungen und sorgen dafür, dass diese weltweit an Bedeutung gewinnen.

Gibt es Vektorenkrankheiten denn auch bei uns?

Ein klares Ja: Malaria, Dengue- und Chikungunya-Fieber werden zunehmend von Reisenden, die aus Endemieländern zurückkehren, in die Europäische Region der WHO eingeschleppt. Während viele Europäer Malaria für eine weit entfernte Krankheit halten, wurden 2013 ca. 5000 Fälle in die Europäische Region eingeschleppt. Die Globalisierung, der zunehmende Handels- und Reiseverkehr, die anhaltende Verstädterung und die Veränderung von Klima- und Umweltbedingungen haben allesamt zur Einschleppung und Ansiedlung von Stechmücken der Gattung Aedes – eines Vektors für Dengue- und Chikungunya-Fieber – in der Europäischen Region der WHO geführt. In Gebieten, in denen sich diese invasiven Mückenarten neu oder wieder angesiedelt haben, besteht ein tatsächliches Risiko einer lokalen Übertragung dieser Krankheiten.

Zwischen 1990 und 2010 sind mehr als 1,5 Mio. Menschen in der Europäischen Region infolge von Stichen bzw. Bissen von Stechmücken, Sandfliegen und Zecken erkrankt.

  • Mittlerweile werden aus der Europäischen Region Ausbrüche von exotischen Krankheiten wie dem Chikungunya-Fieber gemeldet.
  • In jüngster Zeit sind in Europa erstmals nach über 60 Jahren wieder lokal übertragene Fälle von Dengue-Fieber aufgetreten.
  • Trotz rapider Fortschritte bei der Eliminierung der lokal übertragenen Malaria wurden in den letzten Jahren lokalisierte Ausbrüche gemeldet, und die Zahl der eingeschleppten Fälle ist nach wie vor hoch.
  • Die gesundheitlichen Auswirkungen und die geografische Verteilung einiger innerhalb der Region lange verbreiteter Krankheiten wie Leishmaniose oder Lyme-Borreliose nehmen zu.

Es gibt eindeutige Warnsignale für die Europäische Region, dass durch Vektoren übertragene Krankheiten sich in den kommenden Jahren verstärkt ausbreiten werden. Dieser Trend ist durch den weltweiten Reise- und Handelsverkehr, aber auch durch die zunehmende Verstädterung in Europa und die sich verändernden Wetterbedingungen bedingt.

Wie kann man Vektorenkrankheiten verhindern und bekämpfen?

Die Beobachtung, Überwachung und Bekämpfung von Vektoren und die frühzeitige Entdeckung von humanen Erkrankungsfällen sind für die Verhinderung der erneuten Einschleppung und Ansiedlung von Stechmücken und die Ausbreitung der von ihnen übertragenen Krankheiten von entscheidender Bedeutung. Dieser Prozess gliedert sich in drei Hauptphasen:

  1. Vektoren bekämpfen: Das bedeutet eine Verhinderung der Einschleppung, Ansiedlung und Ausbreitung des Vektors sowie dessen frühzeitige Entdeckung und Eindämmung. Hierbei liegt der Schlüssel in der Risikokommunikation und der Mobilisierung der Bevölkerung.
  2. Krankheit verhüten: Wo Insektenvektoren eingeschleppt wurden und sich angesiedelt haben, müssen Surveillance- und Bekämpfungsmaßnahmen für invasive Stechmücken, Zecken oder Sandfliegen ergriffen werden; gleichzeitig muss eine epidemiologische Überwachung der gefährdeten Bevölkerung erfolgen, um Ausbrüche zu verhindern.
  3. Ausbreitung begrenzen: Um größere Ausbrüche zu vermeiden, insbesondere in den neu betroffenen Gebieten, sind eine Aufklärung der Öffentlichkeit, eine Sensibilisierung des Gesundheitspersonals und angemessene Laboreinrichtungen im Hinblick auf eine frühzeitige Diagnose und wirksame Behandlung von Vektorkrankheiten dringend erforderlich.

* Bildquelle: Aedes aegypti biting human, gemeinfrei / Wikipedia

Von Team apotheken-wissen.de

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