Sie müssen häufig Wasser lassen und verspüren ein großes Durstgefühl? Dies kann ein Anzeichen für die Krankheit Wasserharnruhr sein, auch genannt Diabetes insipidus. Die Behandlung ist recht unkompliziert, führt zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität und verhindert gefährliche Langzeitfolgen der Wasserharnruhr.
Was ist die Wasserharnruhr?
Es handelt sich bei der Wasserharnruhr um eine seltene Hormonmangelerkrankung – den Betroffenen fehlt das Hormon ADH (antidiuretisches Hormon), welches normalerweise die Wasserausscheidung durch die Nieren reguliert und in dem Fall diese wichtige Aufgabe nicht erfüllen kann. Zum einen kann es vorkommen, dass die Produktion des Hormons im Zwischenhirn nicht funktioniert und es somit gar nicht erst zu den Nieren gelangen kann: hierbei handelt es sich um einen Diabetes insipidus centralis. Zum anderen kann es sein, dass es sich bei der Wasserharnruhr um eine Form der Erkrankung handelt, bei der das ADH zwar produziert aber von den Nieren nicht aufgenommen werden kann; diese Form nennt man Diabetes insipidus renalis. Beide Varianten führen zu vermehrter Urinausscheidung und einem starken Durstempfinden. Ohne häufiges Trinken trocknet der Körper aus, sodass die Erkrankten sehr viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Neben Harndrang und Durst können noch weitere Symptome wie z.B. Schlafstörungen, allgemeine Gereiztheit, Muskelkrämpfe, trockene Haut oder Verstopfung hinzukommen.
Behandlung der Wasserharnruhr
Obgleich die Wasserharnruhr auf mangelnde Produktion oder fehlende Weiterleitung des Hormons zurückzuführen ist: behandelt werden muss sie in jedem Fall, da der Körper gefährlich viel Wasser verliert, bis zu 25 l pro Tag, was lebensbedrohlich ist. Das viele Trinken ist zwar wichtig, um diesen immensen Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen, da der Körper aber nicht auf solch starke Flüssigkeitszufuhren ausgerichtet ist, besteht auch die Gefahr von Überwässerung und Wassereinlagerungen im Körper.
Die Wasserharnruhr lässt sich durch Hormonzufuhr in Form von Tabletten oder Nasenspray behandeln, die das antidiuretische Hormon ersetzen oder die Konzentrationsfähigkeit der Niere steigern. Weitere Maßnahmen sind von der jeweiligen Grunderkrankung abhängig, durch die eine Wasserharnuhr entstanden sein kann.
Woher bekommt man eine Wasserharnruhr und wie kann man vorbeugen?
Die Wasserharnruhr entsteht im Laufe des Lebens, häufig durch Vorerkrankungen. Nur 1 % der Erkrankungen sind erblich bedingt.
Im Zuge einer Tumorerkrankung, einer Meningitis oder anderen Hirnerkrankungen sowie Operationen am Kopfbereich kann es zu einer Wasserharnuhr kommen. Diabetes insipidus renalis kann durch Vergiftungen, durch Alkoholismus, Nierenkrankheiten oder auch die einer Schwangerschaft einstehen.
Eine Wasserharnuhr kann man nicht vorbeugen, da die Erkrankungsursachen vielfältig und meistens wie beschrieben auf eine Vorerkrankung zurückzuführen sind.
Wichtig ist in jedem Fall: Ausreichend und regelmäßig trinken, am besten Mineralwasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.
Weitere Informationen zum richtigen Trinkverhalten finden Sie in unserem Artikel Richtiges Trinken.
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