Ein Lausbefall ist nichts dramatisches, allerdings unangenehm und vor allem ansteckend: Erfahren Sie hier, wie man Läuse identifizieren kann, was als erstes zu tun ist und wie Sie die Läuse Schritt für Schritt wieder loswerden!
Kein Grund zur Panik beim Kopflausbefall!
Meistens bricht unnötige Panik aus – es juckt und kribbelt auf dem Kopf! Ein Kopflausbefall, von dem meistens Kinder betroffen sind, ist nicht auf mangelnde Körperhygiene zurückzuführen, wie häufig angenommen wird und ist daher oft ein Tabuthema. Gerade in Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen, wo viele Kinder zusammen spielen und die Köpfe zusammen stecken, ist ein Kopflausbefall nicht selten. Dadurch, dass Eltern es häufig als unangenehm und peinlich empfinden, die Kopfläuse zu melden, können diese sich ungehindert weiter ausbreiten und eine regelrechte Läusepidemie in der Einrichtung auslösen.
Keine falsche Scham – um etwas gegen den Lausbefall zu tun, sollten Sie ihr Kind umgehend zu Hause behalten, behandeln und den Fall melden, damit andere Eltern und die Kita oder Schule vorgewarnt sind.
Gesetzliche Regelung: Gemeinschaftseinrichtungen informieren
Sobald klar ist, dass es sich um einen Lausbefall handelt, ist man verpflichtet, Gemeinschaftseinrichtungen, die das Kind besucht hat, zu informieren. Die jeweilige Gemeinschaftseinrichtung wiederum muss das Gesundheitsamt informieren.
Lausbefall, was tun – wie gehe ich nun genau vor?
1. Kopfhaut absuchen, eventuell einen Arzt zu Rate ziehen
Die Läuse sind nicht größer als 3 mm, die Nissen (Eier) sind kaum größer als ein Sandkorn und haben eine silbrig-hellgraue Farbe. Sie sind nicht zu verwechseln mit Hautschuppen: Im Gegensatz zu Schuppen kleben die Nissen im Haar und fallen nicht einfach heraus.
Das Haar am besten Scheitel für Scheitel mit Klammern abstecken und durchkämmen. Wenn man das Haar vorher mit einer Haarkur einmassiert und diese während der Untersuchung im Haar lässt, lassen sich die Läuse besser finden, weil sie durch die Haarkur bewegungsunfähig sind.
Wenn man vorher noch keine Erfahrung mit Läusen gemacht hat, ist es am besten, erst einmal einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann am besten feststellen, ob ein Lausbefall vorliegt und man lernt direkt beim Zuschauen, wie man die Läuse selbst erkennen kann. In der Regel verschreibt der Arzt ein Mittel, mit welchem man die Läuse abtöten und hinterher auskämmen kann. Auch nach der Behandlung ist ein Arztbesuch zu empfehlen, um sicherzustellen, dass die Behandlung wirklich komplett erfolgreich war. Außerdem muss man manchmal bei den Kindergärten/Schulen eine ärztliche Bescheinigung einreichen, dass das Kind wieder gesund ist.
2. Direkt mit der Behandlung beginnen
Keine Zeit verlieren, damit sich die Läuse nicht noch unnötig weiter ausbreiten. Behandeln Sie umgehend mit einem der geeigneten Kopflausmittel aus der Apotheke, welche nicht rezeptpflichtig sind. Als wirksam bestätigt haben sich bspw. InfectoPedicul und Dimet 20. Beachten Sie genau die Gebrauchsanleitung des Mittels und wenden Sie dieses nach Vorgaben an.
Kämmen Sie die Haare anschließend mit einem sogenannten Nissenkamm sorgfältig aus. Hier sind der Bug Buster Kit oder der Nisska-Kamm zu empfehlen, ebenfalls in der Apotheke erhältlich.
Familienmitglieder, die in engem körperlichen Kontakt zu dem Opfer standen, sollten ebenfalls behandelt werden.
3. Wiederholung der Behandlung nach 8-10 Tagen
Die Behandlung muss nach 8-10 Tagen noch einmal wiederholt werden, um später geschlüpfte Läuse ebenfalls zu erwischen.
Wer nicht auf chemische Mittel zurückgreifen möchte: hier erfahren Sie, wie man Läuse natürlich bekämpfen und vorbeugen kann.
Wie bekommt man Läuse und kann man sie vorbeugen?
Anders als Flöhe springen die Läuse nicht, sondern krabbeln von Kopf zu Kopf. Sie werden ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen, eine Übertragung von Haustieren kann ausgeschlossen werden. In einem Kindergarten oder einer Schule, wo Kinder nah beieinander sitzen und spielen, übertragen sich die Läuse im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht. Notwendig ist ein Kontakt von Kopf zu Kopf bzw. von Haar zu Haar, sodass die Läuse über jeweils parallel liegende Haare von einem Kopf auf den anderen übersteigen. Ausschließlich ausgewachsene Läuse sind hierzu in der Lage, Larven können dies noch nicht. Auch Lauseier können nicht übertragen werden. Mangelnde Hygiene, fehlendes Duschen bzw. Haarewaschen ist definitiv nicht die Ursache. Mützen, Kopfkissen oder Stofftiere dienen selten als Überträger, da die Laus dort nicht lange überlebt.
Sinnvoll ist es, die Kleidungsstücke, Bettzeug, Kissen, Stofftiere im Falle eines Lausbefalls vorsichtshalber zu waschen.
Eine wirksame Vorbeugung ist nicht möglich, man kann jedoch Kleinigkeiten beachten, die das Risiko eines Lausbefalls verhindern. Beispielsweise die Haare zusammenbinden, damit die Läuse nicht so schnell von einem Kopf zum anderen gelangen und natürlich regelmäßig Haare und Kopfhaut kontrollieren – je eher Kopfläuse entdeckt werden, desto weniger breiten sie sich aus und lassen sich leichter behandeln.
* Bildquelle: Headlice; Wikipedia / Deutsche Pediculosis Gesellschaft e.V., Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 de / Kurz
** Bildquelle: Nisse; Wikipedia / Dances with Waves, Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 de / Kurz
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