Senioren Paar
Freizeit unbeschwert zu genießen ist ein großes Stück Lebensqualität *

Die Inkontinenz ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein leidiges, aber dennoch relevantes Thema. Alle Betroffenen teilen die Gemeinsamkeit, dass sie ihren Urinverlust nicht mehr willentlich steuern können. Kurzum, sie verlieren Harn und sind dieser Situation hilflos ausgeliefert. Man schätzt die Zahl der erwachsenen Menschen, die ihren Urin oder Kot nicht halten können, allein in Deutschland auf etwa zehn Millionen. Mit rund vier Prozent ist die Zahl der Personen mit Stuhlinkontinenz sehr viel geringer. Bei Frauen gehört die Harnblasenschwäche zu den am weitest verbreiteten chronischen Beschwerden. Mit dem Alter nimmt die Belastung zu. Rund 40 Prozent aller 80-Jährigen haben Probleme mit dem Wasserhalten. Je nach Art der Inkontinenz gibt es verschiedene Methoden, um das Leiden zu lindern und den Menschen ein nahezu normales Leben zu ermöglichen.

Die Belastungsinkontinenz

Bei der Belastungsinkontinenz ist in der Regel der Schließmuskel geschwächt. Vor allem körperliche Belastungen lassen der Blase freien Lauf. Je nach Schwere der Inkontinenz entweicht der Urin bei starker oder niedriger Belastung. Das Heben eines schweren Gegenstands erhöht zum Beispiel den Druck auf die Blase. Aber auch beim Husten und Niesen entweichen bei vielen Menschen zumindest ein paar Tröpfchen. Sind die Beschwerden stark ausgeprägt, dann verlieren die betroffenen Personen den Harn oft sogar im Liegen.

Wer immer wieder unbeabsichtigt Harn verliert, sollte nicht zögern und sofort einen Arzt aufsuchen. Neben der medikamentösen Behandlung hilft oft ein gezieltes Training des Beckenbodens und der Blasenmuskulatur. Parallel dazu ist das Tragen von Windelhosen für Erwachsene sinnvoll. Die Inkontinenzartikel stehen in unterschiedlichen Varianten zur Verfügung. Je nach Schweregrad des Problems reicht das Sortiment von der einfachen Slipeinlage bis zur dick gepolsterten Inkontinenz-Unterhose. Dafür schämen braucht sich niemand, denn Blasenschwäche ist ein weltweit verbreitetes Leiden, das sehr viele Menschen betrifft. Dass die persönliche Wahrnehmung eine ganz andere ist, hängt damit zusammen, dass niemand gerne darüber spricht. Doch sicher gibt es im Bekanntenkreis weitere Menschen mit ähnlichen Beschwerden.

Eine andere Methode, um den willkürlichen Harnverlust zu reduzieren, ist die Unterspritzung der Harnröhre. Hierbei spritzt der Arzt eine Hydrokolloidlösung ringförmig in die Schleimhaut, woraufhin sich diese verdickt. Die Harnröhre verengt sich und ist somit besser abgedichtet. Diese Methode erreicht allgemein gute Resultate.  Medikamente mit dem Wirkstoff Duloxetin beeinflussen die Tätigkeit des Schließmuskels während der Blasenfüllung. Ist die Blasenschwäche bei der Frau hormonell bedingt, dann verschreibt der Arzt manchmal auch Östrogene, die die Elastizität der Harnröhre und Harnblase erhöhen.

Zeigen all diese Verfahren keine Wirkung, dann besteht vor allem bei der Frau die Möglichkeit einer Operation. Dabei legt der Arzt im Rahmen eines minimal-invasiven Eingriffs Vaginalbänder unter die Harnröhre. Die Bänder stützen die Harnröhre von innen. Seltener sind Operationen zur Unterspritzung und zur Implantation eines künstlichen Schließmuskels. Ist eine Blasen- oder Gebärmuttersenkung der Grund für die Belastungsinkontinenz, dann lässt sich auch hier das Problem operativ beheben.

Die Dranginkontinenz

Seltener ist die Dranginkontinenz. Die betroffenen Personen verspüren sehr plötzlich den Drang, Wasser zu lassen. Dieses Phänomen tritt selbst dann auf, wenn die Blase nur leicht gefüllt ist. Auch hier gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Die Ursachen sind oft Stress oder kalte Füße. Auch das Geräusch von Wasser löst bei einigen Menschen einen starken Harndrang aus. Die medikamentöse Behandlung erfolgt mit muskelentspannenden Produkten wie Anticholinergikas. Östrogen kommt ebenfalls häufiger zum Einsatz. Windelhosen und Einlagen sorgen auch hier für ein rundum sicheres Gefühl in allen Lebenslagen.

* Bildquelle: Susanne Pälmer / pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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