Röntgenbilder des Schädels
Wenn das Gehirn einer dringenden Entlastung bedarf … *

Was im ersten Moment etwas seltsam klingt, einfach ein Loch in einen Schädel zu bohren, ist tatsächlich eine der ältesten Operationsmethoden in der Medizingeschichte. Allerdings zählen diese neurochirurgischen Eingriffe nach wie vor zu den anspruchsvolleren Aufgaben.

Es gab jedoch bereits in grauer Vorzeit schon „Chirurgen“, die mit Feuersteinmessern Löcher in Schädel schnitten, die teilweise sogar gut verheilten – was Funde belegen. Erstaunlich war die damalige Technik, mit einem scharfen Werkzeug Knochengewebe weg zu schaben statt zu schneiden.

Trepanation – medizinischer Eingriff oder Modetrend?

Historische Funde deuten darauf hin, dass die Trepanation bei unseren Ahnen als Heileingriff erfolgte. Die an den gefundenen Schädeln durchgeführten Computertomografien zeigten Blutergüsse, die nur durch Löcher abfließen konnten. Ohne Eingriff wäre der Druck auf das Gewebe zu groß geworden und hätte unweigerlich zum Tod geführt. Alternativ zu den medizinisch notwendigen Eingriffen, wurden Trepanationen speziell vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert eine Modeerscheinung. Adlige sowie eine regelrechte Fangemeinde schworen darauf, dass Schädelbohrungen das Bewusstsein erweiterten. High sein ganz ohne Drogen durch Trepanation!

Heute wird die Trepanation gerne bei Schlaganfall-Patienten eingesetzt. Die Schädelöffnung soll das Gehirn vom Druck entlasten. Speziell nach einem Infarkt wird die Schädeldecke temporär halbseitig entfernt, was im Fachjargon Hemikranektomie heißt. Dadurch haben sich die Überlebenschancen der Patienten fast verdreifacht und bleibende Schäden konnten eingedämmt werden. Die operative Öffnung des knöchernen Schädels wird als Kraniotomie bezeichnet. Wie wird sie heute eingesetzt?

Kraniotomie – der Weg zum Gehirn

Heute gibt es zahlreiche Erkrankungen, die eine Öffnung der Schädeldecke erfordern. Nur so sind etwa Aneurysmen oder Gehirntumore operativ erreichbar. Eingriffe am Kopf bedingen spezialisierte Neurochirurgen und eine hochentwickelte Technik, wie beispielsweise einen KRANIAL PERFORATOR. Mit dem Perforator oder Schädelbohrer wird die Schädeldecke gezielt geöffnet. Er sorgt dafür, dass der auftretende Knochenstaub abgeleitet wird. Dabei muss er stabil bleiben, um nicht auf den Schädelknochen zu treffen.

Wo können Kraniotomien helfen?

Die Kraniotomie wird bei neurochirurgischen Operationen eingesetzt, die auf einen Zugang zu den Gehirnarealen und Hirnhäuten angewiesen sind.

Das können Hirntumore, Hirnblutungen, Aneurysmen, Hirnabszesse oder ein allgemein gesteigerter Hirndruck durch einen Unfall sein. Die Kraniotomie kann – wie alle chirurgischen Eingriffe – helfen, sie birgt aber auch Risiken. So könnte gesundes Hirngewebe verletzt werden, Ausfallerscheinungen sind möglich, wie Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen, epileptische Anfälle. Bei schweren Komplikationen kann der Patient sogar ins Koma fallen. Abschließend ist festzuhalten, dass speziell in akuten Fällen, die Kraniotomie die einzige Chance ist zu überleben!

* Bildquelle: jalisko / fotolia.com

Von Team apotheken-wissen.de

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