
Einer britischen Studie zufolge können gezielter Sport und gezielte Bewegungsprogramme zuweilen ebenso nützlich sein wie ein Medikament. Dass Sport und Bewegung ohnehin nützlich, gesundheitsdienlich und gesundheitserhaltend sind, ist landläufig natürlich kein Geheimnis. Einen erweiterten Denkanstoß gibt nun aber die britische Studie, die mehrere Studien zusammenfasste und mit der dadurch mehr als 300.000 Fälle wissenschaftlich ausgewertet wurden. Unter anderem wirkten daran die London School of Economics und die Harvard Medical School mit und sie legt einen Schwerpunkt auf die Diagnosen und Therapien bei Schlaganfall, Herz-/Kreislaufproblemen und Diabetes mellitus Typ-2.
Hintergrund der Studie
Eine Forschergruppe aus London, an der auch die London School of Economics und die Harvard Medical School beteiligt waren, hat mehrere Studien zu einer übergreifenden Studie zusammengeführt und „British Medical Journal“ im Herbst 2013 veröffentlicht. Dadurch konnten die Daten von 339.000 Menschen ausgewertet werden, die von den Diagnosen Schlaganfall betroffen waren, unter Herz-/Kreislaufproblemen litten oder bei denen eine Vorstufe des Diabetes mellitus Typ-2 vorlag, der vor allem im Alter auftritt. Der Schwerpunkt der Auswertungen lag dabei auf der Frage bzw. dem Vergleich eines Medikamenteneinsatzes und seines Umfangs mit und ohne begleitendem Sport oder einer begleitenden Bewegungstherapie.
Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie
Einzelergebnisse aus der Gesundheitsstudie
Bei Patienten, die sich in der Rehabilitationsphase nach einem Schlaganfall befanden, waren die Ergebnisse pro Sport und Bewegung am deutlichsten zu erkennen. Hier konnte sogar in zahlreichen Fällen ausgewertet werden, dass in der Schlaganfall-Rehabilitation Sport und Bewegung bessere Ergebnisse erzielten als Medikamente.
Bei Patienten, die sich in einer Vorstufe eines Diabetes mellitus Typ-2 befanden, wurde eine gleichgute Wirkung Sport / Bewegung versus Medikamente ermittelt.
Gleiches gilt auch für Patienten, die an Herzerkrankungen litten. Einzig hier kommt die Studie zur Feststellung, dass die diuretischen Medikamente (Medikamente mit harntreibenden Wirkungen) ein besseres Ergebnis sowohl als Sport und Bewegung als auch als andere Medikamente erzielten.
Generell hält die Studie aber auch fest, dass eine Aufklärung des Patienten dahingehend wichtig ist, welche Auswirkungen sportliche Bewegungen und Therapieformen mit Blick auf die Diagnose und andere Einflüsse haben können. Dies gilt nicht nur, aber vor allem bei den Fällen, in den Sport und Bewegung im Vergleich zur Medikamentengabe nur eine eingeschränkte Wirkung haben.
* Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de