apotheken-wissen.de: Schlaganfall Symptome erkennen
apotheken-wissen.de: Schlaganfall Symptome erkennen *

Einige hunderttausend Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen Schlaganfall. Fast die Hälfte der Betroffenen ist danach auf dritte Hilfe dauerhaft angewiesen. Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland, er ist die dritthäufigste Todesursache und mit Abstand die häufigste Ursache von mittleren und schweren Behinderungen im Erwachsenenalter.

Gefährdet sind Menschen über 50 Jahre, was aber einen Schlaganfall bei Erwachsenen unter 50 Jahren oder auch sogar bei Kindern nicht ausschließt.

Das frühzeitige Erkennen eines Schlaganfalls oder die Schlaganfall Symptome zu erkennen ist immens wichtig und auch für den Laien übrigens nicht schwer!

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, auch oder je nach Ausprägung auch Gehirnschlag, Hirnschlag, Zerebraler Insult, Apoplektischer Insult, Apoplexia Cerebri oder Ictus Apoplecticus genannt,  entsteht durch eine kritische Durchblutungsstörung im Gehirn, deren Wirkung im minderen Fall temporäre, häufiger aber langanhaltende Schäden und damit Funktionsstörungen des zentralen Nervensystems zur Folge hat. Eine Durchblutungsstörung kann die Folge einer Verstopfung, eines Gerinnsels sein, die zu  Minderdurchblutung und einer dann sehr plötzlichen und nicht mehr ausreichenden Versorgung der Nervenzellen mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen führt. Bei schwerwiegenderen Verläufen kann sich die Verstopfung zu einer Hirnblutung entwickeln, die dann weitere Regionen des Gehirns plötzlich und massiv beeinträchtigt. Die Folgen eines Schlaganfalls sind Bewusstseins- und Orientierungsstörungen, körperliche Fehlfunktionen und Lähmungen – oftmals jeweils in einer sehr schwerwiegenden Form, sehr langanhaltend oder gar dauerhaft und dementsprechend nur sehr schwer oder gar nicht mehr therapierbar.

Schlaganfall Symptome erkennen

Je früher ein Schlaganfall oder ein sich anbahnender Schlaganfall erkannt wird und je eher damit Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können, desto weniger schwerwiegend sind seine Folgen.

Entscheidend sind dabei die Phasen der Anbahnung eines Schlaganfalls und nach einem Schlaganfall die ersten drei Stunden  – aber abhängig von seiner Art und seines Umfangs. Man spricht dabei auch von den „Goldenen Stunden“. Eine umgehende Behandlung ist dabei recht einfach: Da die Folgen eines spät erkannten oder spät behandelten Schlaganfalls enorm, massiv und langanhaltend bis hin zu einer Irreparabilität sind, kommt der Früherkennung eines Schlaganfalls oder eines sich anbahnenden Schlaganfalls – auch durch eigentlich medizinische Laien – eine unglaublich große Bedeutung zu.

Bei sich selber Schlaganfall Symptome erkennen

Die eigene Erkennung eines Schlaganfalls kann durch die folgenden Symptome erfolgen:

  • Plötzliche und starke Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Schwierigkeiten beim Sprechen, undeutliche Aussprache
  • Verwirrtheit
  • Unruhe oder gar Aggression
  • Einseitige Schwäche oder Lähmung

Bei anderen Schlaganfall Symptome erkennen

Amerikanische Ärzte haben dazu eine auch für Laien und Ungeübte sehr einfache Prüfmöglichkeiten entwickelt und bekannt gemacht. Der Begriff – auch als Eselsbrücke gedacht – kommt dabei aus dem englischen und lautet: FAST („schnell“). Die Buchstaben stehen dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).

Schlaganfall Symptome erkennen: Die FAST-Methode zur Erkennung eines Schlaganfalls

Hier sind die einfachen Prüfpunkte der FAST-Methode zur Früherkennung der Symptome eines Schlaganfalls aufgezählt:

  • F = Face = Gesicht: Die betroffene Person soll einmal lächeln. Es besteht Verdacht auf einen Schlaganfall, wenn das Gesicht durch eine Lähmung einseitig verzogen wird.
  • A = Arms = Arme: Die betroffene Person soll beide Arme mit den Handflächen nach oben heben.  Es besteht Verdacht auf einen Schlaganfall, wenn ein Arm nicht gehoben werden kann, ungewollt absinkt oder sich dreht.
  • S = Speech = Sprache: Die betroffene Person soll einen Satz sprechen, das kann ein ganz einfacher Satz sein. Es besteht Verdacht auf einen Schlaganfall, wenn der Satz nicht vollständig oder auch nicht normal/deutlich ausgesprochen werden kann.
  • T = Time = Zeit: Wenn einer der drei vorherig genannten Tests positiv ist, drängt die Zeit und es kommt auf Minuten an: rufen Sie umgehend den Notarzt an!

Was tun bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall?

Allen Maßnahmen voran steht das sofortige Rufen eines Notarztes. Die betroffene Person sollte bis zum Eintreffen des Notarztes beobachtet und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Körperliche Belastungen und auch Essen und Trinken sind kontraproduktiv, da das Gehirn unter Umständen den Schluckvorgang nicht mehr steuern kann und ein Verschlucken die Folge sein kann. Der Notfalltransport sollte in ein Krankenhaus führen, das mit einer auf Schlaganfall spezialisierten Abteilung ausgestattet ist, damit eine schnelle und genaue Diagnose erfolgen und umgehend mit der Therapie begonnen werden kann.

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* Bildquelle: Dr. C Grefkes, Uniklinik Köln; Wikipedia / Cortical Activation in Healthy Subjects and Stroke Patients – Aktivitätsmuster bei Gesunden und Schlaganfall-Patienten, gemessen mit fMRT, Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 deKurz

Von Team apotheken-wissen.de

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