24 Stunden Betreuung aus Osteuropa – für viele Angehörige die ideale Lösung*

Die meisten Menschen sind es ihr Leben lang gewohnt, selbständig zu sein und für sich selbst zu sorgen. Ob mit oder ohne Partner: Man führt sein eigenes Leben, hat seine Gewohnheiten und macht sich keine Gedanken darum was es heißt, auf andere angewiesen zu sein. Doch was ist, wenn dieser Fall irgendwann einmal eintritt? Ein Unfall, Schlaganfall oder andere Formen der Hilflosigkeit können mit der Zeit oder auch auf einen Schlag dafür sorgen, dass ein selbst organisiertes und eigenständiges Leben in der bisherigen Form nicht mehr möglich ist. Doch was kommt dann?

Erste Schritte

Bevor eine Entscheidung über das weitere Vorgehen getroffen werden kann ist es erst einmal wichtig, die grundsätzlichen Bedürfnisse sowie den Pflegegrad festzulegen, um eine Übersicht über die benötigten Leistungen zu erhalten. Benötigt der Patient lediglich eine sogenannte Grundpflege (Kommunikation, Körperpflege, Mobilität, Essensverpflegung, Prophylaxe etc.) oder wird hier eine Behandlungspflege (Gabe von Medikamenten, Messen des Blutdrucks, Anlegen von Kompressionsstrümpfen etc.) benötigt?

Warum osteuropäische Pflegekräfte?

Eine Pflege durch ein Familienmitglied ist hier mit Sicherheit eine wünschenswerte Variante, jedoch ist dies aus verschiedenen beruflichen oder privaten Gründen längst nicht immer möglich. Die Inanspruchnahme eines ambulanten Pflegedienstes oder auch der stationäre Aufenthalt in einem Pflegeheim werfen dagegen Kosten auf, die längst nicht jede Familie aufbringen kann. Immer mehr Familien greifen daher auf eine osteuropäische Pflegekraft zurück.

Besonders interessant sind hierbei spezielle 24 Stunden-Angebote, die beinhalten, dass der Patient an sieben Tagen in der Woche Tag und Nacht gepflegt und versorgt wird. Diese Rundumbetreuung umfasst neben der üblichen Pflege auch eine sehr persönliche Betreuung, in der die Pflegekraft auch Zuhörer und helfende Hand in Alltagssituationen sein kann. Ein weiterer Faktor ist hierbei, dass die Familie in Osteuropa einen sehr hohen Stellenwert genießt und die zu pflegenden Familienangehörigen, gerade alte Menschen, mit besonderem Respekt und hoher Sensibilität behandelt werden. Dies kommt den pflegebedürftigen Personen vor allem deshalb zugute, weil sie sich der Situation ausgesetzt sehen, nach einem selbstbestimmten und selbständigen Leben auf einmal auf die Hilfe von Dritten angewiesen zu sein. Hier ist vor allem Verständnis und Einfühlungsvermögen gefragt.

Welche Formen der Beschäftigung gibt es hierbei?

Generell unterscheiden wir bei der Beschäftigung von osteuropäischen Pflegekräften drei Formen der Anstellung:

Die direkte Anstellung einer Kraft, die Endsendung einer Pflegekraft durch einen ausländischen Dienstleister und die Einstellung selbstständiger Pflegekräfte aus Osteuropa. Bei der Beschäftigung einer entsandten Pflegekraft wird normalerweise noch eine deutsche Vermittlungsagentur dazwischengeschaltet, die bei der Organisation und der Vermittlung behilflich ist. Bei allen drei Varianten handelt es sich um legale Formen der Beschäftigung, die bei der Anstellung osteuropäischen Pflegepersonals gewählt werden können, die Familien der zu pflegenden Personen müssen sich also in der Regel keine Sorgen um rechtliche Konsequenzen machen. Weitere Informationen erhalten Interessierte beispielsweise auf der Seite der Verbraucherzentrale.

Was sollte beachtet werden?

Wichtig ist bei Kräften, die aus dem Ausland einreisen, die grundsätzliche Prüfung, ob sie eine gültige A1-Bescheinigung vorweisen können. Hierbei handelt es sich um ein Dokument, das zur Klärung des jeweils zuständigen Sozialsystems der entsprechenden Kraft ausgestellt wird. Ohne diese Regelung müssten sonst parallel in zwei EU-Staaten Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden. Sie erkennen eine seriöse Vermittlungsagentur daran, dass sie darauf achtet, dass das betreffende Dokument vorliegt und die Erstberatung kostenlos ist, genauso wie darauffolgende Beratungsleistungen.

Des Weiteren sind seriöse Agenturen Mitglied in einem Verband wie dem Bundesverband Haushaltshilfe und Seniorenbetreuung e.V. (BHSB) oder auch dem Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP). Sie nehmen sich außerdem die Zeit, mit der Familie passgenau und bedarfsgerecht die passende Pflegekraft zu finden. Durch die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeit ist es möglich, Kräfte aus den Mitgliedsstaaten der EU ohne separate Arbeitserlaubnis wie deutsche Pflegekräfte anzustellen, bei der Auswahl hilft bei Bedarf eine Vermittlungsstelle der Arbeitsagentur.

* Bildquelle: truthseeker08 / Pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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Ein Gedanke zu „Pflegekräfte aus Osteuropa – Vorteile, Richtlinien und Wissenswertes“
  1. Gut zu wissen, dass man bevor man sich für eine Pflegekraft entscheidet, erstmal die grundsätzlichen Bedürfnisse und der Pflegegrad festgestellt werden müssen. Ich wusste gar nicht, dass Osteuropäer in der Pflege so beliebt sind. Ich werde mich mal mit einem ausländischen Dienstleister zusammensetzen.

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