Fingernägel, Zehnägel, Fußnägel
Was tun bei einer Nagelbettentzündung? *

Ein entzündetes Nagelbett kann sehr schmerzhaft sein, vor allem wenn die Infektion am Fuß auftritt. Jeder Schritt im Schuh schmerzt und ist unangenehm. Aber auch an den Fingern kann eine Nagelbettentzündung entstehen und den Alltag erschweren, da die betroffene Stelle empfindlich ist und jede Berührung wehtut. Aber wie kommt es zu dieser Erkrankung? Im Folgenden erfahren Sie die Ursachen, typische Symptome und alles über die richtige Behandlung einer Nagelbettentzündung.

Ursachen einer Nagelbettentzündung

Häufigste Ursache ist eine Infektion mit Staphylokokken. Es können aber auch Streptokokken für die Erkrankung verantwortlich sein. Neben den Bakterien gibt es noch Hefepilze oder Herpesviren, die eine Nagelbettentzündung (medizinisch: Paronychie) auslösen.

Die Erkrankung ist besonders häufig bei Personen, deren Hände oder Füße oft in feuchtem Milieu arbeiten. Dazu gehören beispielsweise Schankwirte, Hausfrauen oder Wäschereiarbeiter. Aber auch Nägelkauen, falsche Nagelpflege, künstliche Fingernägel oder zu enge Schuhe begünstigen eine Entzündung der Fingernägel oder Zehennägel.

Vorerkrankungen wie Diabetes sind der Grund für eine schlechtere Durchblutung und fördern so Mikroverletzungen an den Zehen. Diese wiederum laden Erreger ein sich auszubreiten. Ein geschwächtes Immunsystem stellt auch einen Risikofaktor für eine Paronychie dar.

Was sind die Symptome einer Nagelbettentzündung?

Meist beginnt die Erkrankung am Nagelwall mit der Beschädigung des Nagelhäutchens. Der Spalt zwischen der Nagelplatte und dem Nagelwall weitet sich aus und bietet eine Eintrittspforte für Bakterien, Hefepilze oder Viren. Die Haut rötet sich und kann anschwellen.

Durch die beginnende Entzündung fängt die betroffene Stelle an zu schmerzen, sie fühlt sich heiß an und nach einigen Tagen kann es zur Eiterbildung kommen. Wichtig ist, den Eiter nicht selbst auszudrücken. So kann er in noch tiefere Hautschichten eindringen und schlimmere Folgen haben.

Im weiteren Verlauf können Fieber und ein Unwohlsein auftreten und bei einer chronischen Erkrankung (über 6 Wochen) sind häufig mehrere Nägel betroffen.

Wie kann eine Nagelbettentzündung behandelt werden?

Bei einer akuten Infektion kann die Entzündung an Finger oder Zeh selbst behandelt werden. Ein 15-minütiges Bad in lauwarmem Wasser 3x täglich kann schmerzlindernd wirken. Man kann das Badewasser auch mit Kamille oder Kernseife versetzen, denn diese Stoffe wirken zusätzlich entzündungshemmend. Diese Behandlungsmethode ist angemessen, wenn sich noch kein Abszess (Eiteransammlung) gebildet hat.

Wenn sich die Entzündung festgesetzt hat, können Salbenumschläge mit einer Zugsalbe gemacht werden. Diese beschleunigt die Wundheilung. Neben Zugsalben gibt es noch antibakterielle, desinfizierende Salben oder Lösungen die ebenfalls als Verbände aufgetragen werden. Diese verschreibungsfreien Arzneimittel können ohne Rezept in der Apotheke gekauft werden.

Bei einem schwereren Verlauf kann der Arzt entscheiden die Erkrankung mit Tabletten zu behandeln. In diesem Fall werden meistens Antibiotika wie Clindamycin, Cefazolin oder Cefuroxim verschrieben. Diese sind rezeptpflichtig und nur mit einer Verordnung vom Arzt in der Apotheke erhältlich.

Ist eine Pilzinfektion der Nägel (siehe auch: Nagelpilz – ein unangenehmer Begleiter) der Grund für die Entzündung, wird der Betroffene mit Antimykotika therapiert. Diese pilzabtötenden Mittel sind als Salben oder Cremes in der Apotheke erhältlich. Es gibt sie aber auch als Tabletten oder Kapseln zum Einnehmen, die vom Arzt auf einem Rezept verordnet werden müssen.

Wenn sowohl die äußerliche als auch die innerliche Behandlung nicht zum Erfolg führen, kann ein chirurgischer Eingriff nötig sein. In diesem Fall schneidet der Arzt die infizierte Stelle auf, sodass der Eiter abfließen kann. Manchmal ist es nötig, dass der befallene Nagel entfernt werden muss.

Nach dem Eingriff wird die behandelte Stelle in der Praxis mit einem desinfizierenden Salbenverband verbunden und auch dort nachbehandelt.

Ab wann muss man zum Arzt?

Wer ansonsten gesund ist und keine Begleiterkrankungen vorliegen, kann die Infektion im Anfangsstadium zunächst ohne Arzt behandeln. Wenn nach 3 Tagen keine Besserung der Symptome auftritt, oder sich die Symptome schnell verschlechtern, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Diabetiker, Menschen mit Neurodermitis oder mit einem geschwächten Immunsystem sollten sofort zum Dermatologen.

Wie kann man eine Nagelbettentzündung vorbeugen?

Es gibt ein paar Tipps, mit denen man eine Paronychie vorbeugen kann:

  • Richtige, vorsichtige Nagelpflege
  • Nägel kurzhalten
  • Bei Arbeiten im feuchten Milieu Handschuhe tragen
  • Kosmetischen Nagellack vermeiden
  • Passende Schuhe tragen
  • Regelmäßiges Eincremen und Pflegen von Händen und Füßen
  • Finger und Zehen vor Kälte schützen und trocken halten

* Bildquelle: sabine meyer / pixelio.de

Von Team apotheken-wissen.de

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