Ob zu Trainings-, Vortrags- oder Demonstrationszwecken: OP-Simulationssysteme bei der Implantologie bieten auch dem Patienten viele Vorteile *
Der Bereich der Zahnheilkunde birgt eine große Verantwortung, da ein gesunder Kiefer mit gutsitzendem Gebiss die grundlegende Basis für das Wohlbefinden darstellt. Der Zahnarzt ist dafür verantwortlich, dass sich der Patient am Ende wieder wohl fühlt, richtig kauen kann, ein ansprechendes Äußeres aufweist und in jeder Bewegung des Kiefers ohne Einschränkungen leben kann. Um dies zu gewährleisten ist eine lange Ausbildung mit Studium erforderlich, zu dessen Grundlage auch die praktische Übung sowie regelmäßige Fortbildung gehören. Jeder einzelne Schritt eines Eingriffs muss erklärt, studiert und immer wieder geübt werden. Doch wie soll das möglich sein, ohne auf einen menschlichen Kiefer zurückgreifen zu müssen?
Wozu dienen OP-Simulationssysteme in der Implantologie?
Für jeden einzelnen Schritt eines Eingriffs bei Zahnimplantaten, also fachmännisch gesprochen im Bereich der Implantologie, muss es eine Möglichkeit der Darstellung, geben um ein entsprechendes Training im Rahmen der Aus- und Weiterbildung gestalten zu können. Dieses Training erfolgt an Modellen und Apparaturen, die beispielsweise Anomalien wie die falsche Position der Kiefer zueinander (Okklusionstörung) darstellen. An diesen Modellen werden neben Demonstrationen von Standardeingriffen auf Fortbildungen oder im Rahmen der Ausbildung auch komplexe augmentative Eingriffe (Rekonstruktion der Kiefersubstanz nach Zahnverlust) am Ober- und Unterkiefer dargestellt.
Für das Setzen eines Implantats im menschlichen Kiefer muss die ideale Stellung erreicht werden, auch hierbei spielt die Simulation an einem zuvor angefertigten Modell eine entscheidende Rolle. Mithilfe sogenannter Artikulatoren ist es außerdem möglich, die Bewegung der Kiefergelenke beispielsweise bei einer Kaubewegung zu simulieren um so entscheidende Informationen für die Anfertigung von Prothesen, Zahnersatz oder Schienen zu gewinnen.
Implantologie: Was sind 3D-Simulationssysteme?
Bei dieser Form der OP-Simulation können sich die Ärzte beispielsweise auf besonders aufwendige bzw. umfangreiche Eingriffe vorbereiten, um für den Patienten möglichst minimalinvasiv das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Hierfür wird zunächst eine 3D-Röntgenaufnahme angefertigt. Die dabei gewonnen Daten werden in den Computer eingegeben, um die geplante Operation anhand einer 3D-Darstellung zu planen und so die für die Gegebenheiten ideale Form des Eingriffes zu ermitteln.
Weitere Informationen dazu finden sich bspw. auch auf den Seiten der GOS®, Göttinger OP-Simulationssysteme.
Herstellung und benötigtes Material für ein Kiefermodell
Um ein naturgetreues Abbild eines menschlichen Kiefers anzufertigen, das dazu dienen kann, Operationen zu simulieren sowie Abläufe zu demonstrieren, benötigt man zunächst einen Abdruck des Kiefers bzw. der betreffenden Kieferpartie mithilfe einer plastischen Masse. Nach dem Aushärten der Masseerhält man zunächst die entsprechende Positivform. Für die Abformung, aus der letztendlich das eigentliche Modell (Negativ) entstehen soll, wird ein spezieller Dentalgips verwendet. Es wird generell zwischen den allgemeinen Modellen, die zu Demonstrations- bzw. Schulungszwecken verwendet werden und verschiedene Situationen im inneren der Mundhöhle simulieren sollen, und den speziellen Modellen unterschieden, die für den Patienten angefertigt werden. Diese werden möglichst genau geprüft, da hier die reale Situation möglichst präzise dargelegt und die entsprechenden Operationsschritte vorgeplant werden können.
Weitere Vorteile der Simulation im Bereich der Zahnheilkunde
Generell soll die Simulation vor einer Operation dazu dienen, Risiken und die Zeit der Wundheilung so weit wie möglich zu reduzieren und jeden Handgriff so gut wie irgend möglich zu beherrschen. Sei es eine ausreichende Vorbereitung durch Übung am allgemeinen Modell oder die konkrete OP-Planung am konkreten Modell des Patienten: Es gibt verschiedene positive Auswirkungen, die Ablauf und Ergebnis des Eingriffes durchaus optimieren können. Beispielsweise kann es den Patienten erheblich beruhigen, wenn er das geplante Endergebnis der Operation zuvor kennt und sehen kann. Des Weiteren kann sich durch eine präzise Planung neben der Zeit der Wundheilung auch die generelle Behandlungsdauer verkürzen und der Zahnersatz kann minimalinvasiv eingesetzt werden.
* Bildquelle: LionFive – pixabay.com
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