Jeder Mensch wünscht sich, bis ins hohe Alter selbständig leben zu können. Doch es kann schnell passieren, dass man in eine Situation gerät wo es ohne fremde Hilfe nicht mehr geht. Schon in jungen Jahren ist niemand vor einem Autounfall oder einem anderen Schicksalsschlag gefeit, der kurz- oder langfristige Pflegemaßnahmen erfordern. Den weitaus größeren Teil Pflegebedürftiger macht jedoch die ältere Generation aus. Viele Senioren werden von ihren Angehörigen gepflegt, was nach einiger Zeit zu einer enormen Belastung wird. Vor allem in Fällen, wo sich der Betroffene nicht einmal wenige Stunden alleine zu Hause zurechtfindet, ist die 24 Stunden Pflege eine große Hilfe.
Immer mehr Familien sind betroffen
Eine der Ursachen warum es heute deutlich mehr Pflegebedürftige gibt als früher liegt an der steigenden Lebenserwartung. Wer 1950 geboren wurde, konnte damit rechnen 64,6 Jahre (bei Männern) oder 68,5 Jahre (bei Frauen) zu werden. Frauen mit Geburtsdatum im Jahr 2020 werden vermutlich 84 Jahre, Männer 79 Jahre alt. Hier noch weitere interessante Zahlen rund um das Thema Pflege:
- Im Dezember 2017 wurden in Deutschland 3,41 Millionen Pflegebedürftige gezählt
- Mehr als drei Viertel werden zu Hause von Angehörigen gepflegt
- Vier von fünf Pflegebedürftigen waren älter als 65 Jahre
- 35 Prozent hatten den 85. Geburtstag bereits hinter sich, von den Hochbetagten waren 63 Prozent aller Pflegebedürftigen weiblich
- Von den über 90-Jährigen sind 71 Prozent pflegebedürftig, bei den 70 bis 74-Järhigen sind es nur sechs Prozent
Die Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigen wird. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die ältere Generation, sondern auch auf Angehörige, die in vielen Fällen die Pflege übernehmen.
Die Situation pflegender Angehöriger
Laut Barmer Pflegereports aus dem Jahr 2018 gibt es in Deutschland ungefähr 2,5 Millionen pflegende Angehörige. 1,65 Millionen davon sind Frauen. Dass diese Situation weitreichende Auswirkungen auf das Leben von Betroffenen und Familienmitgliedern hat, zeigt ebenfalls die Statistik: Jeder vierte pflegende Angehörige hat seinen Beruf aufgegeben, um sich dem kranken Familienmitglied widmen zu können. Andere wiederum, die weiterhin ihrer Arbeit nachgehen, sehen sich einer enormen Mehrfachbelastung ausgesetzt: Neben dem Job managen sie in vielen Fällen zwei Haushalte, dabei kommen die eigenen Bedürfnisse zu kurz.
Nicht nur die emotionalen, auch die physischen Belastungen sind enorm. Nicht selten entwickeln pflegende Angehörige Rückenprobleme oder massive Verspannungen. Die Körperpflege des Betroffenen erfordert vollen Körpereinsatz, daher nimmt die Erschöpfung der Pfleger zu. Im Durchschnitt benötigen Pflegebedürftige in Deutschland sechs Jahre Betreuung. Kein Wunder, dass sich viele pflegende Angehörige ausgebrannt fühlen und in eine Depression oder in ein Burnout rutschen. Eine große Erleichterung sind professionelle Pflegedienste, die teilweise oder vollständig in Form einer 24-Stunden Pflege die Betreuung übernehmen.
Vorteile der 24-Stunden Pflege
Kommt es aufgrund eines Unfalls, einer Demenzerkrankung oder eines anderen schwerwiegenden Leidens dazu, dass ältere oder junge Personen nicht mehr alleine zu Hause wohnen können, stellt sich die Frage ob sie zu Hause oder in einer Einrichtung gepflegt werden sollen. Die meisten Betroffenen wünschen sich sehnlichst, in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Die häusliche Pflege – sofern sie zu bewerkstelligen ist – bietet einige Vorteile:
- Gerade Demenzkranke finden sich in fremder Umgebung schlecht zurecht. Die eigenen vier Wände geben Sicherheit und helfen bei der Orientierung.
- Zu Hause kann auf gewohnte Routine besser eingegangen werden. Auch die Ernährung spielt eine Rolle: Zu Hause könnten Pflegekräfte dem Betroffenen die Lieblingsgerichte zubereiten
- Während sich das Personal in Pflegeheimen um viele Patienten gleichzeitig kümmern muss, erfolgt die Pflege zu Hause individuell. Es bleibt mehr Zeit für die Körperpflege und Gespräche
- Zu Hause können soziale Kontakte besser aufrecht gehalten werden: Nachbarn und Freunde kommen zu Besuch
Nicht selten entwickeln sich im Rahmen der 24-Stunden Pflege zwischen Personal und Patienten richtige Freundschaften. Falls möglich werden Ausflüge an die frische Luft unternommen, auch Gesellschaftsspiele zum Zeitvertreib stehen bei vielen auf dem Programm.
Welche Tätigkeiten übernimmt die 24-Stunden Pflege?
Da es sich bei der 24-Stunden Pflegekraft um eine fremde Person handelt, die im selben Haus oder der Wohnung des Pflegebedürftigen wohnt, nehmen sich Betroffene und Angehörige bei der Suche nach der passenden Kraft besser Zeit. Selbst wenn die Situation schwierig ist, lohnt es sich Angebote zu vergleichen und sich nicht vorschnell mit einem langfristigen Vertrag zu binden.
Wichtig ist von vorne herein zu klären, welche Aufgaben die 24-Stunden Pflegekraft übernimmt. Selbstverständlich ist die Grundpflege, also die Körperhygiene, die Hilfe beim An- und Ausziehen und die Unterstützung beim Gang auf das WC. Darüber hinaus verabreichen Pflegekräfte Medikamente und begleiten Betroffene bei Arztbesuchen. Auch das Zubereiten von Mahlzeiten und die Hilfe bei der Nahrungsaufnahme gehört zum Job dazu. Außerdem übernehmen externe Pfleger die Hausarbeit, erledigen die Wäsche, den Einkauf usw. Wie bereits erwähnt ist die soziale Komponente besonders wichtig: Hilfsbedürftige, die sich nicht alleine fühlen, kommen mit der Situation besser zurecht.
* Bildquelle: Georg Arthur Pflueger / unsplash.com
Es stimmt wirklich, dass das Sozialleben und die Freunde zu kurz kommen, wenn sich alles um die Betreuung dreht. Es wäre sinnvoll, wenn man auch in dieser Branche Personal auf Zeit eingestellt werden könnte. Das würde sowohl die Angehörigen, als auch die Pflegedienste entlasten.
Ich bin so unglaublich froh, dass es diese 24-Stunden-Pflege und Haushaltshilfen gibt. Sonst hätte ich wohl auch wie all die anderen Angehörigen Schlafstörungen und meinen Job aufgeben müssen. Auch erfordert die Körperpflege des Betroffenen ja vollen Körpereinsatz.
Dass die deutliche höhere Lebenserwartung eine der Ursachen dafür ist, dass es deutlich mehr Pflegebedürftige gibt, als früher, war mir schon klar. Aber, dass das nicht nur Auswirkungen auf die ältere Generation, sondern auch die Angehörigen hat, war mir nicht klar. Von einer Pflegekraft erwarte ich, dass sie sich auch mit der Wunddokumentation auskennt.
Ich dachte nicht dass mehr als drei Viertel der älteren Menschen zuhause von Angehörigen gepflegt wird. Für die, die keine Verwandten haben oder wo diese keine Zeit haben, gibt es ja glücklicherweise eine Betreuung von älteren Menschen zu Hause. Dass von den über 90-Jährigen nur 71 Prozent pflegebedürftig sind, finde ich dennoch beachtlich.
Ich finde es richtig gut, dass es für Menschen mit Einschränkungen die Krankenpflege rund um die Uhr gibt. Interessant, dass mehr als drei Viertel der Pflegebedürftigen zuhause betreut werden. Ich hätte echt nicht gedacht, dass es in Deutschland ungefähr 2,5 Millionen pflegende Angehörige gibt.
Vielen Dank für den Beitrag zur 24h Pflege. Meine Tante möchte eine persönliche Assistenz für meinen Onkel organisieren, da sie die Pflege nicht mehr alleine schafft. Gut zu wissen, dass man die 24h Pflege als Entlastungsoption für die pflegenden Angehörigen sehen kann.
Vielen Dank für den Beitrag zur 24h Pflege. Meine Tante war vor kurzem bei der Pflegeberatung, da sie sich jetzt um die Pflege ihrer Schwiegermutter kümmert. Gut zu wissen, dass die 24-Stunden-Pflege eine gute Option zur Entlastung pflegender Angehöriger ist.
Vielen Dank für den Beitrag zur häuslichen 24h Pflege! Meine Tante kümmert sich zu Hause um meine Oma und ab und zu bekommt sie Hilfe von einer Pflegefachkraft, das entlastet sie ungemein. Gut zu wissen, dass eine 24-Stunden-Pflege eine gute Möglichkeit ist, die Familie zu entlasten.
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema 24 Stunden Betreuung. Meine Oma wird von meiner Tante gepflegt, die regelmäßig eine 24 Stunden Pflege organisiert, um sich selbst zu entlasten. Gut zu wissen, dass drei Viertel der Pflegebedürftigen von Angehörigen gepflegt werden.
Meine Mutter profitiert derzeit bereits von einer Seniorenpflege zu Hause. Allerdings verschlechtert sich ihr Zustand zunehmends und wir rechnen damit, dass sie auf lange Sicht auf eine 24-Stunden Pflege angewiesen sein wird. Ich hatte bisher gar nicht bedacht, dass die Pflegekraft dazu in die Wohnung bzw. das Haus der zu versorgenden Person einzieht. Da werde ich mal mit meiner Mutter drüber sprechen, ob sie sich das vorstellen kann.
Ich denke, für viele Familien kommt irgendwann der Punkt, wo die Pflege eines Familienmitglieds zu Hause kaum noch zu bewältigen ist. Bei meiner Oma ist das genau gerade der Fall. Wir überlegen daher auch, ob ein ambulanter Pflegedienst uns hier unterstützen kann, da wir ein Heim vermeiden wollen.