Viele kennen das Phänomen Gerstenkorn, fachbegrifflich auch Hordeolum genannt. Es handelt sich hierbei um eine äußerliche oder auch innerliche eitrige Entzündung am Augenlied, welche nicht sehr schön aussieht und zudem sehr schmerzhaft sein kann. Verursacht wird das sogenannte Gerstenkorn, das seinen Namen vermutlich schlicht und ergreifend durch die Ähnlichkeit der Geschwulst mit einem solchen Getreidekorn erhielt, durch Bakterien, die ins Auge gelangen.
Ursachen, Symptome und Diagnose eines Gerstenkorns
In den meisten Fällen wird die schmerzhafte Entzündung durch Staphylokokken verursacht. Auch falsche Pflege der Augen oder mangelnde Hygiene (bspw. wenn man sich mit ungewaschenen Händen an Augen und Lider fasst oder sich die Augen reibt) können einen Auslöser darstellen. Personen mit zu schwachen Abwehrkräften sind zusätzlich gegen diese Bakterien gefährdet.
Die Symptome eines Gerstenkorns sind relativ eindeutig und durch einen Arzt schnell zu beurteilen. Zu ihnen gehören neben starken Schmerzen auch Druckempfindlichkeit, eine Rötung des Augenlides, die Ausformung der typisch geformten Geschwulst, Schwellungen und die Bildung von Eiter. Während das sogenannte innere Gerstenkorn von außen kaum ersichtlich ist und erst durch das Anheben des Augenlids sichtbar wird, kann ein äußeres Gerstenkorn schnell und einfach erkannt werden kann.
Da eine solche Entzündung für den Arzt meist bereits durch eine genaue Musterung des Auges erkannt werden kann, liegt das Hauptaugenmerk bei der Diagnose vor allem auf dem Ausschluss weiterer Erkrankungen des Auges. Während das normale Gerstenkorn oft schnell wieder abheilt kann es vorkommen, dass die Entzündung immer wiederkehrt. In diesen Fällen können entweder die Krankheit Diabetes oder auch ein geschwächtes Immunsystem die Ursache darstellen.
Mögliche Komplikationen
Nur selten sorgt das Gerstenkorn für Komplikationen. Normalerweise platzt es nach einiger Zeit auf und heilt im Anschluss von selber ab. Geschieht dieses nicht kann schon einmal ein kleiner Schnitt beim Arzt nötig sein, um den Eiter abfließen zu lassen. In seltenen Fällen kann ein Gerstenkorn im Verlauf zu einem Lidabzess führen.
Gerstenkorn Augentropfen: Wie kann man es am besten behandeln?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Gerstenkorn zu behandeln. Eines sollte jedoch grundsätzlich tabu sein: nämlich Ausdrücken. Die Gefahr hierbei besteht darin, dass beim Ausquetschen einer solch eitrigen Entzündung die bakteriellen Entzündungsherde ins gesunde Auge verschleppt oder auch eine Verschlimmerung der Entzündung erreicht wird.
Auf den Einsatz feuchter Kompressen und Umschläge sollte ebenfalls verzichtet werden, da hierdurch ebenfalls ein weiteres Verschleppen der Krankheitserreger erreicht werden kann. Trägern von Kontaktlinsen wird in der Zeit der Erkrankung geraten, möglichst auf die Brille umzusteigen.
Möglichkeiten, einem Gerstenkorn vorzubeugen
Eine mögliche Form der Vorbeugung besteht in der Stärkung des Immunsystems, um solcherlei Angriffe auf die Gesundheit besser abwehren zu können. Hierbei können noch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, da viel Bewegung an frischer Luft sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung dem Körper grundsätzlich gut tun.
Besonders wichtig ist die Versorgung des Körpers mit Vitaminen und ausreichend Flüssigkeit, um den täglichen Vitaminbedarf zu decken. Dies hilft vor allem, um den Stoffwechsel in Schwungzu bringen sowie Giftstoffe aus dem Körper zu schwemmen. Gerade in den kraft- und energielosen Wintermonaten kann so für neuen Schwung und mehr Wohlbefinden gesorgt werden.
Des Weiteren sollte man sich grundsätzlich nicht mit ungewaschenen Fingern ins Gesicht im Allgemeinen und insbesondere in die Augen fassen. Häufiges Händewaschen sollte hier zum Pflichtprogramm gehören.
Auch für Kontaktlinsenträger gibt es Möglichkeiten, der Bildung eines Gerstenkorns vorzubeugen. Hierbei spielt die Hygiene eine große Rolle, daher sollte die Handhabung grundsätzlich nur mit gründlich gewaschenen Händen erfolgen. Auch die Säuberung und Aufbewahrung sollte mit Sorgfalt durchgeführt werden und zudem regelmäßige Proteinentfernung beinhalten.
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