Blinddarmentzündung Test - apotheken-wissen.de
Diesen Blinddarmentzündung Test kann jedermann durchführen *

Zunächst sei gesagt, dass die Bezeichnung Blinddarmentzündung eigentlich in die Irre führt. Bei Beschwerden ist nicht etwa das sackartig endende Anfangsstück des Dickdarms (der eigentliche Blinddarm) entzündet, sondern der bis zu zwanzig Zentimeter lange sogenannte Wurmfortsatz. In diesem Beitrag bleiben wir aber bei dem landläufigen Begriff Blinddarmentzündung und beleuchten dabei auch den Blinddarmentzündung Test, den jeder vornehmen kann.

Überblick Blinddarmentzündung

Es gibt diverse Auslöser für eine – wenn man es richtig benamt – Wurmfortsatzentzündung, im Fachbegriff Appendizitis genannt. Hierzu gehören beispielsweise bakterielle Infektionen, endzündliche Darmerkrankungen, Ansiedlungen von Parasiten oder auch eine Verstopfung des Wurmfortsatzes.

Eine Blinddarmentzündung kann in zwei Stadien auftreten: Das erste Stadium, die sogenannte einfache Blinddarmentzündung, stellt eine entzündliche Schwellung des Wurmfortsatzes ohne die Bildung von Eiter dar, die sich auch wieder zurück bilden kann. Beginnt der entzündete Wurmfortsatz (Appendix) zu eitern gipfelt dies möglicherweise in einer sogenannten zerstörerischen Blinddarmentzündung. In diesem Fall kann es zu einer Zersetzung des betroffenen Gewebes kommen, die bis hin zum lebensgefährlichen Blinddarmdurchbruch führen kann. In diesem Stadium ist ein operativer Eingriff unerlässlich, um einen lebensbedrohlichen Verlauf zu vermeiden. Dieser tritt ein, wenn die Wand des Wurmfortsatzes derart zersetzt wurde, dass sie aufplatzt und Bakterien und Darminhalte in die Bauchhöhle mit der Folge einer kaum mehr behrrschbaren Infektion gelangen.

Besonders häufig tritt die Blinddarmentzündung bei Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren auf, Kinder unter 10 Jahren, schwangere oder ältere Personen erkranken dagegen seltener.

Wie äußert sich eine Blinddarmentzündung und welche Möglichkeiten der Diagnose gibt es (Blinddarmentzündung Test)?

Das tückische an der sogenannten Appendizitis ist, dass die anfänglichen Schmerzen derart unspezifisch sein können, dass man sie genauso gut mit weiteren Beschwerden verwechseln kann. Um den eigentlichen Ursachen auf den Grund zu kommen ist häufig der Griff in die Trickkiste gefragt, hier hat der behandelnde Arzt die Möglichkeit, die Auslöser anhand von verschiedenen Tests zu finden. Typische Symptome, auch wenn sie später noch auftreten, können beispielsweise eine erhöhte Temperatur, Erbrechen oder auch konkrete Bauchschmerzen darstellen – zumeist auf der rechten unteren Bauchseite.

Aber: Nur „nomalerweise“ befindet sich der Blinddarm (Wurmfortsatz, Appendix) im rechten Unterbauch. Und selbst hier kann sein Lage recht variabel sein, denn er kann nach unten oder oben ausgerichtet sein. Darüber hinaus kann er sich auch im Oberbauch befinden (Caecumhochstand) oder es kann gar die linksseitige Lage im Fall einer Situs Inversus (anatomischen aber nicht krankhafte Besonderheit, bei der sich Organe spiegelverkehrt auf der anderen Seite des Körpers befinden) der Fall sein.

Ein deutliches Anzeichen für solcherlei Beschwerden sind beispielsweise Schmerzen, die bereits durch leicht aufgelegte Hände auf dem Bauch ausgelöst werden können. Das bewusste Auslösen solcher Schmerzen gehört zu den Methoden der sogenannten Schmerzprovokation. Weitere Blinddarmentzündung Tests stellen das Rovsing -Zeichen, bei dem Schmerzen ausgelöst werden, indem man den Dickdarm gegen den Urzeigersinn ausstreicht und sich dabei Richtung Blinddarm wendet, oder auch der Douglas Schmerz dar, der bei einer rektalen Untersuchung auftreten kann.

Blinddarmentzündung Test für „jedermann“

Der wohl bekannteste Blinddarmentzündung Test, den auch jedermann unternehmen kann, ist der sogenannte Psoas-Schmerz.

Hierbei wird das gestreckte Bein angehoben, ggf. ergänzt um das dann angewinkelte Bain, bei dem der Oberschenkel Richtung Bauch geführt wird. Stellt sich daraufhin ein Schmerz im rechten Unterbauch ein, handelt es sich  mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Appendizitis. In jedem Fall sollte bereits beim bloßen Verdacht ein Arzt hinzu gezogen werden um einer evtl. lebensbedrohlichen Entwicklung entgegen zu wirken.

Wichtig ist, dass der Patient ab dem Zeitpunkt des ersten Verdachts auf eine Blinddarmentzündung keine Nahrung mehr zu sich nimmt.

Behandlung und Genesungszeit

Die Art und Intensität der Behandlung hängt von der jeweiligen Schwere der Blinddarmentzündung ab. In jedem Fall bedarf es einer ständigen Kontrolle in Form eines stationären Krankenhausaufenthaltes. In den meisten Fällen sieht die Therapie vor, den entzündeten Teil operativ zu entfernen mit dem Ziel, Komplikationen wie einen Blinddarmdurchbruch weitestgehend zu vermeiden. Wie in vielen Fällen spielt auch hier die Zeit eine wichtige Rolle, da die Entzündung umso intensiver behandelt werden je weiter sie vorangeschritten ist.

Bei der normalen Blinddarmoperation wird zwischen der offenen und der Laparoskopischen Operationsmethode unterschieden. Während die offene Methode vorsieht, den Unterbauch durch einen ca. 6 cm langen Schnitt zu öffnen, beschränkt sich die Laparoskopische Methode auf eine minimalinvasive Variante, bei der durch einen sehr kleinen Schnitt eine Kamera eingeführt und auf diese Weise behandelt wird. In der Regel ist im Anschluss an die Operation noch ein ca. 5-tägiger Krankenhausaufenthalt vonnöten.

Kann man vorbeugen?

Leider gibt es keine Möglichkeit, einer Blinddarmentzündung wirklich vorzubeugen. Man kann jedoch, beispielsweise durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung, dafür sorgen, das Risiko so weit wie möglich zu minimieren. Durch regelmäßige Spaziergänge wird der Stoffwechsel angeregt und eine ballaststoffreiche Ernährung in Kombination mit ausreichend Flüssigkeit kann den Vorgang der Verdauung wesentlich vereinfachen und damit eine Verstopfung als Ursache vermeiden. Durch den Verzehr von Früchten und Gemüse wird, abgesehen vom positiven Effekt auf die Abwehrkräfte, ebenfalls die Verdauung angeregt. Die Verwendung von Vollkornprodukten trägt außerdem zu einer gesunden Lebensweise bei.

* Bildquelle: Photographee.eu / fotolia.com

Von Team apotheken-wissen.de

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Ein Gedanke zu „Blinddarmentzündung: Test, Diagnose und Behandlung“
  1. Ich wusste gar nicht, dass bei einer Blinddarmentzündung eigentlich der sogenannte Wurmfortsatz entzündet ist. Bei mir wurde damals eine Darmspiegelung gemacht, weil ich ständig Bauchschmerzen hatte. Letztlich war es dann aber weder der Darm noch der Blinddarm, sondern nur meine Psyche.

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