Ein leichter Sonnenbrand kann bereits unangenehm sein, stärkere Sonnenbrände können weitreichender, tiefgreifender und sehr schmerzhaft sein. Sonnenbrand kann den Alltag oder gar den Urlaub zu einer echten Qual machen – unabhängig davon, dass man seine Haut als das größte und sehr wichtige Organ des Körpers punktuell oder gar langfristig sehr schädigt.
Was sind die Ursachen des Sonnenbrands, wie kann man vorbeugen und im Fall der Fälle: Wie kann ich einen Sonnenbrand behandeln? Nebenbei bemerkt: Eine Studie der DAK-Gesundheit zeigt in einem Vergleich, dass sich die Anzahl der diagnostizierten Hauterkrankungen durch Sonneneinstrahlung in den vergangenen fünf Jahren in Deutschland verdoppelt hat!
Sonnenbrand Ursachen
Ein Sonnenbrand (Fachbegriff: Dermatitis solaris) entsteht, wenn die Haut zu lange oder ungeschützt der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Die Ultraviolett-Strahlen (UV-Strahlen) der Sonne sind es, die die Haut nicht nur bräunen lassen, sondern auch als „Überdosis“ einen Sonnenbrand mit seinen Folgen verursachen. Das Sonnenlicht besteht aus UV-A- und UV-B-Strahlen. Letztere dringen dabei tief in die Haut ein und sorgen für die begehrte und langanhaltende „Tiefenbräune“ als Eigenschutz der Haut. Auch die UV-B strahlen können das tiefer liegende Hautgewebe schädigen, gefährlicher in Sachen Sonnenbrand sind aber die UV-A-Strahlen: Sie bräunen die Haut an der Oberfläche und sorgen so schon bei einer leichten Überdosierung für den Sonnenbrand. Der Eigenschutz der Haut ist dabei vom Hauttyp abhängig. Als Faustregel gilt: je heller die Haut ist, desto empfindlicher ist sie.
Sonnenbrand durch Solarium / Sonnenbank?
Bei den heutigen Solarien können die UV-A und UV-B Strahlen abgemischt werden. Dementsprechend enthält die Strahlung des Solariums / der Sonnenbank einen nur ganz geringen Anteil an UV-A Strahlen und einen hohen Anteil an UV-B Strahlen mit dem Ziel einer länger anhaltenden Tiefenbräune.
Sonnenbrand Symptome
Der Sonnenbrand ist eine Abwehrreaktion gegen die UV-Strahlen in Form einer akuten Entzündung der Haut. Die Symptome gleichen einer Verbrennungsverletzung und werden auch so eingestuft:
- Sonnenbrand 1. Grades: Rötung und Schwellung der Haut, hohe Empfindlichkeit, Schmerzen, Juckreiz
- Sonnenbrand 2. Grades: zusätzlich zu den Rötungen und Schwellungen lagert die Haut nun Wasser ein, es entstehen Blasen
- Sonnenbrand 3. Grades: Die (obersten) Hautschichten lösen sich ab, es entstehen offene Wunden. Vorsicht vor weiteren Infektionen der nun offen verletzten Haut!
Fieber kann immer ein Begleiter des Sonnenbrands sein. Gesellen sich Kopfschmerzen, Übelkeit / Erbrechen, Schwindel oder Ohrensausen dazu, ist eher von einem Sonnenstich auszugehen.
Ein Sonnenbrand kann sehr schnell entstehen, es braucht teilweise und je nach Hauttyp und Intensität nur 5-10 Minuten – und ebenfalls unangenehm: Er wird erst dann gespürt und festgestellt, wenn er bereits existent ist. Ab dann hilft nur noch, eine noch weitergehende Schädigung der Haut zu vermeiden.
Sonnenbrand Vorbeugung
Siehe auch oben: Eine Vorbereitung oder eine Gewöhnung der Haut an die Sonnenstrahlen durch Vorbräunen mithilfe von Solarien / Sonnenbänken ist selten von Nutzen. Denn hier wird mit vornehmlich UV-B Strahlen für die Tiefenbräunung gearbeitet, während Sonnenbrand durch die UV-A Strahlen (Oberflächenbräunung) entsteht.
Wichtig ist, sich langsam an die Sonne zu gewöhnen. Dies gilt für den Alltag, die ersten Sonnentage im Frühjahr und für Personen, die an normalen Tagen nur wenig den Sonnenstrahlen ausgesetzt sind. Sonne satt im Urlaub? Sonnenbäder sollte man zu Beginn nur sehr kurz halten und nur sehr langsam steigern. Meiden Sie die Mittagshitze und eine hoch stehende Sonne. Schultern und Kopf sollten besondere Aufmerksamkeit genießen und sehr früh bedeckt werden. Ohnehin sind Stoffe (gegebenenfalls sogar Stoffe mit integriertem UV-Schutz), Kappen oder Sonnenhut, Sonnenbrillen mit UV-Schutz angeraten. All diese Hilfsmittel sorgen vor allem für eines: den Schatten. Und Schatten sollte auch immer eine allererste Wahl sein!
Unabdingbar sind die Sonnenschutzmittel (Sonnencremes, Sonnenmilch). Sie schützen gegen die UV-Strahlen und machen so einen längeren Aufenthalt in der Sonne möglich. Aber Achtung: sie verlängern den Schutz gegen die UV-Strahlen, aber auch hier ist es eine Frage der Dosis. Die wichtigsten Punkte für eine gute Sonnencreme sind der UV- und Lichtschutz, sie sollten schweiß- und wasserfest sein, gut auf der Haut haften und eine gute Hautverträglichkeit haben. Die wichtigsten Einstufungen von Sonnenschutzcremes lauten somit: ein hoher Lichtschutzfaktor (abgekürzt LSF oder SPF für Sun Protection Factor), ein hoher UV-Schutz (vor allem gegen die UV-A Strahlen) und Wasserbeständigkeit.
Für Babys und kleine Kinder gilt: ihre Haut kann erst langsam das Immunsystem sowohl gegen Hitze als auch gegen die UV-Strahlen aufbauen. Deshalb sollten besonders sie durch Schatten, Sonnenschutzcremes und textile Bedeckung geschützt werden.
Sonnenbrand Behandlung
Eine erste Selbsthilfe bei Sonnenbrand bedeutet drei wesentliche Dinge: Weiteres Sonnenlicht strikt meiden sowie die betroffenen Hautstellen kühlen und pflegen.
Schatten und Bedeckung der betroffenen Stellen sind also erste Wahl. Kühlende und feuchtigkeitsspendende Cremes (After-Sun-Cremes) mit hohem Wasser- und niedrigem Fettanteil sind dabei wichtig – nach diesem Prinzip plus einer zusätzlichen Unterstützung gegen Entzündungen und Verbrennungen wirken auch entsprechende Salben und Gele.
Ebenso lindert kühlendes Wasser (Baden, Duschen, Umschläge, weiche Kühlpacks) und hilft somit der entzündeten Haut bei der Regeneration. Auflagen mit beispielsweise kühlem Quark oder Joghurt haben sogar eine Mehrfachwirkung: sie kühlen und entziehen Wärme und Gewebegifte, wirkenbrandstillend, entzündungshemmend, abschwellend und beruhigend. Auch wenn man bei bspw. bereits offenen Blasen aufpassen und anschließend die Haut ausreichend reinigen sollte, damit diese natürlichen Eiweißprodukte keine weiteren Allergien oder Infektionen hervorrufen. Ähnliches gilt aus dem Bereich der Hausmittel für kühlende Auflagen mit Gurken-, Tomaten- oder Kartoffelscheiben und für Aloe vera – Saft oder Aloe vera – Gel. Eispacks oder Eiswürfel aus der Tiefkühltruhe sollten immer mit einem Handtuch oder ähnlichem umwickelt werden. Eispacks bei Sonnenbrand nie direkt auf die Haut legen.
Was für die Haut gilt, gilt übrigens auch für den ganzen Körper: trinken Sie möglichst viel Wasser. Leichten Schmerzen und erhöhter Temperatur kann mit leichten Schmerzmitteln entgegengewirkt werden.
Quaddeln und Juckreiz können auf eine Allergie schließen lassen: antiallergische Cremes sollten hier eingesetzt werden, ebenso kann eine Kalziumzufuhr (beispielsweise per Brausetabletten) helfen.
Auch die homöopathische Apotheke kennt Mittel gegen Sonnenbrand: Apis, Belladonna und Cantharis sind hier die möglichen Mittel der ersten Wahl.
Ab Sonnenbränden des 2. Grades (Blasenbildung, sich öffnende Blasen, starke Schmerzen, Fieber) sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen! Ebenso sollten Sonnenbrände bei Babys und Kleinkindern durchaus schon ab dem 1. Grad einem Arzt vorgestellt werden.
* Bildquelle: sumnersgraphicsinc / Fotolia.com
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