Verschiedene Schnupfenarten? Schnupfen ist doch gleich Schnupfen, oder? Nicht ganz. Der Schnupfen, medizinisch Rhinitis, ist ein Symptom, das sich sehr variabel präsentieren und viele verschiedene Grunderkrankungen begleiten kann.
Diese einzelnen Schnupfenarten zu kennen und zu erkennen ist wichtig, denn je nach der Ursache der Rhinitis wird dann auch über ihre Behandlung entschieden.
- akuter Schnupfen
- chronischer Schnupfen
- allergischer Schnupfen
- Fließschnupfen
- trockener Schnupfen
- Medikamentenschnupfen
Schnupfenarten: Der akute Schnupfen
Dieser Schnupfen ist die wohl häufigste Schnupfenart. Er tritt unter anderem im Zusammenhang mit einem grippalen Infekt auf. In der Regel wird er von Viren wie Rhinoviren, Coronaviren oder Adenoviren verursacht. Klassisch für seine Erscheinung sind:
- laufende Nase
- verstopfte Nase
- Kopfweh
- Niesreiz
Typisch für den akuten Schnupfen: Er entwickelt sich relativ schnell über ein bis zwei Tage, hält aber selten länger als sieben bis zehn Tage an. Er betrifft alle Altersklassen. Besonders häufig leiden aber Babys, Kleinkinder und ältere Menschen unter diesem Schnupfen, da ihr Immunsystem (noch) nicht voll ausgeprägt ist.
Schnupfenarten: Chronischer Schnupfen
Dauert der Schnupfen deutlich länger als 10 bis 14 Tage oder kommt er immer wieder, spricht der Mediziner von chronischem Schnupfen oder Rhinitis chronica. Bis auf den Zeitfaktor ähnelt er der akuten Form und bringt folgende Symptome mit sich:
- vermehrte Sekretbildung
- verstopfte Nase
- verstärkter Niesreiz
- angeschwollene oder gerötete Nasenschleimhaut
- verstopfte oder gar entzündete Nasennebenhöhlen
Ein chronischer Schnupfen kann von Keimen wie Bakterien und Viren verursacht werden. Aber auch ein allergischer Schnupfen kann chronisch sein. Veränderungen an der Nase wie Polypen (Schleimhautwucherungen) oder eine anatomische Fehlbildung kommen ebenfalls als Ursache in Frage. Je nach Auslöser heißt die Lösung hier also Erkältungsmedikamente, nach Möglichkeit Meidung von Allergenen oder Operation.
Schnupfenarten: Allergischer Schnupfen
Der allergische Schnupfen ist das Symptom einer Allergie. Typisch ist etwa der Heuschnupfen bei einer Pollenallergie. Aber auch auf Tierhaare, Hausstaubmilben und viele andere Allergene kann der Körper reagieren mit:
- vermehrter Bildung klaren Sekrets,
- vermehrtem Niesreiz
- juckender Nase
Hier hilft nur die Meidung der Allergene. Ist diese nicht möglich, können spezielle Präparate für Allergiker die Symptome lindern. Bei einer schweren Allergie mit allergischem Schnupfen ist eine Hyposensibilisierung – also eine gezielte Gewöhnung des Körpers an das Allergen, unter ärztlicher Betreuung – sinnvoll.
Schnupfenarten: Fließschnupfen
Die möglichen Ursachen sind vielfältig und reichen von Stress über olfaktorische Reizstoffe bis hin zu Alkohol oder zu trockener Raumluft. Hier muss die Ursache gefunden und gezielt behandelt werden. Nur so lässt sich auch der fließende Schnupfen wirkungsvoll bekämpfen.
Schnupfenarten: Trockener Schnupfen
Das Gegenteil des Fließschnupfens ist der trockene Schnupfen, die sogenannte Rhinitis sicca. Sie äußert sich mit unangenehmen Symptomen wie:
- verringerte Sekretbildung
- Austrocknung der Nasenschleimhäute
- Krustenbildung
- verstopfte Nase
- Brennen in der Nase
- Juckreiz
- Niesreiz
Ursache kann hier zum einen eine zu trockene Raumluft sein. Aber auch der Missbrauch von Nasenspray führt zu einem trockenen Schnupfen.
Der strapazierten Nasenschleimhaut hilft dann eine gezielte Befeuchtung mit geeigneten Medikamenten und mit Dampfbädern. Liegt die Ursache in der Raumluft, sollte diese ebenfalls angefeuchtet werden – etwa mit einem feuchten Tuch oder einer Schale Wasser auf der Heizung während der Heizperiode.
Schnupfenarten: Medikamentenschnupfen
Eine weitere Folge des Missbrauchs von Nasenspray, kann der Medikamentenschnupfen – auch als Sucht nach Nasenspray bekannt – sein. Er entsteht, wenn klassische Nasensprays zu oft und zu lange – also länger als eine Woche – angewendet werden. Eine Ausnahme: Meersalzsprays. Sie können nicht zum medikamenteninduzierten Schnupfen führen.
Durch einen Gewöhnungseffekt schwillt die Nasenschleimhaut ohne den abschwellenden Wirkstoff des Sprays gar nicht mehr oder nur noch unzureichend ab. Die Betroffenen setzen wieder Nasenspray ein – ein Teufelskreis ohne Ende. Hier hilft nur die schrittweise Entwöhnung. Andernfalls drohen bei diesem Schnupfen Folgen wie vermehrte Neigung zu Nasenbluten und zu Erkrankungen des Atmungstraktes.
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