Der menschliche Körper ist zu vielem fähig und entwickelt sich im Laufe des Lebens je nach Aktivität und Lebensgewohnheit des einzelnen immer weiter. Er kann durch Training und Sport hohe Leistungsziele erreichen, die verschiedensten Aktivitäten ermöglichen und ist die Maschine, die normalerweise auch den verschiedensten Belastungen standhält. Wir sind daran gewöhnt, dass diese Maschine läuft und wir uns auf die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit, die sie mitbringt oder die wir ihr antrainiert haben, auch verlassen können. Doch es kann immer wieder passieren, dass diese Maschine in Stocken gerät und durch Untätigkeit, zu hohe Belastung, Unfall oder Krankheit und so in ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten mehr oder weniger eingeschränkt wird.
Basisinformationen zur Physiotherapie
E gibts diverse Maßnahmen, die getroffen werden können, um den Bewegungsapparat wieder zum Laufen zu bekommen. Eine davon ist die sogenannte Physiotherapie (altgriechisch: phýsis = Natur / Körper und therapeia = Dienen, Pflege, Heilung). Im Rahmen dieser Therapie, die also darauf abzielt, die natürlichen Funktionen wiederherzustellen, werden in Absprache zwischen Arzt, Physiotherapeut und dem Patienten vor Beginn verschiedene Ziele festgelegt (Nah- und Fernziele), die mithilfe der Maßnahmen erreicht werden sollen.
Wann kommt die Physiotherapie zum Einsatz / verschiedene Anwendungsgebiete
Diese wird durchgeführt, um die eingeschränkten Funktionen des Körpers wiederherzustellen bzw. zu verbessern. Bei den einzelnen Einsatzgebieten der Physiotherapie wird in allererster Linie zwischen der Behandlung von Sportverletzungen, Nachbehandlung von Operationen, Behandlung von nichtoperativen Beschwerden wie beispielsweise Schädigung oder Überlastung von Extremitäten und Wirbelsäule, neurologischen Erkrankungen wie Querschnittslähmungen, Parkinson oder Schlaganfällen sowie präventiven Maßnahmen zur Erhaltung des Bewegungsapparates unterschieden. Es gibt hierbei verschiedene Techniken, um die unterschiedlichsten Beschwerden möglichst effektiv und zielgerichtet behandeln zu können. Einer der wichtigsten Faktoren ist dabei die Zusammenarbeit mit dem Patienten, der bei der Bewegungstherapie beispielsweise darin angeleitet wird, die Bewegungen und Übungen selbst auszuführen. Auch zur Ergänzung von Behandlungen in der Psychiatrie kann die Physiotherapie einen wichtigen Faktor darstellen, indem sie gezielt auf das Zusammenspiel von Körper und Psyche des Patienten einwirkt.
Ebenfalls ein fester Bestandteil der Therapiemöglichkeiten ist die physikalische Therapie, diese enthält folgende Möglichkeiten der Behandlung: Massage, Elektro- oder Thermotherapie, Inhalationstherapie und Hydrotherapie. Eine der physikalischen Therapien ist beispielsweise die Lymphdrainage. Diese hat das Ziel, Ödemen entgegen zu wirken, die durch im Gewebe gestautes Körperwasser verursacht wurden. Hierbei wird dafür gesorgt, dass Wasser aus dem Gewebe abtransportiert und in die Blutgefäße zurückgebracht werden kann. Dies geschieht durch sogenannte Lymphgefäße, dessen Funktionen im Rahmen der Therapie wiederhergestellt werden sollen.
Physiotherapie Praxis: Ausstattung & Ausrüstung
Die oben genannten Formen der Physiotherapie werden in der sogenannten Physiotherapie-Praxis angeboten und von speziell ausgebildetem Personal durchgeführt. In diesen Praxen ist die benötigte Ausrüstung bereits vorhanden, sie reicht von Massageliegen über verschiedene Therapiegeräte bis hin zu Ausrüstungsbestandteile wie Moorpackungen, Tapes oder Wasserbädern.
Hier kann eine Seite, die sich auf das Angebot von Praxisausstattung für Physiotherapeuten spezialisiert hat, besucht werden.
Anordnung und Kostenübernahme
Die Notwendigkeit einer Physiotherapie kann ausschließlich durch einen Arzt oder Heilpraktiker festgestellt und verordnet werden, da der Beruf des Physiotherapeuten in Deutschland nicht zu den eigenständigen Heilberufen zählt. Hierzu wird ein Rezept für einen bestimmten Behandlungszeitraum ausgestellt, das bei der entsprechenden Physiotherapie-Praxis eingereicht wird. Aufgrund dieser Verordnung wird ein gezielter Therapieplan erstellt, je nach Fortschritt kann das Rezept ggf. nach Ablauf des Zeitraumes verlängert werden. Dies gilt jedoch nur für akut notwendige Maßnahmen, präventive Maßnahmen können nicht verordnet werden und müssen daher vom Patienten selbst getragen werden.
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