Gesund schlafen mit der richtigen Matratze - apotheken-wissen.de
Gesund schlafen und Rückenschmerzen vorbeugen: die Auswahl der richtigen Matratze ist dabei sehr wichtig *

Die Funktionen einer Matratze im Allgemeinen: Die Grundanforderung an jede Matratze ist, dass sie den Körper über Nacht in seiner natürlichen Haltung unterstützt. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die Wirbelsäule, die einer Doppel-S-Form entspricht. Die Voraussetzung für einen gesunden Schlaf ist, dass die Matratze den Körper bzw. die Muskulatur entlastet. Ein Begriff, der sehr häufig erwähnt wird, ist die sogenannte Punktelastizität. Sie bezeichnet die Eigenschaft, nur dort nachzugeben, wo Druck ausgeübt wird. apotheken-wissen.de informiert in diesem Ratgeber, worauf bei der Auswahl der richtigen Matratze zu achten ist und was das für den Rücken und einen gesunden Schlaf bedeuten kann.

Die Schlafpositionen

Die Position, in der Sie morgens aufwachen, ist in der Regel die bevorzugte Schlafposition. Es wird zwischen Rückenschläfern, Seitenschläfern und Bauchschläfern unterschieden. Wobei die Bauchlage grundsätzlich eine sehr ungeeignete Schlafposition ist. Sie deutet möglicherweise auf eine falsche Matratze oder ein ungeeignetes Schlafsystem hin.

Besonders deutlich sind Anpassungsverhalten und Stützfunktion einer Matratze in der Seitenlage zu erkennen. Während Schulter und Becken einsinken, wird die Taille gestützt. Die Wirbelsäule ergibt von Nacken bis zum Gesäß eine gerade Linie. Das ist nur möglich, wenn diese Matratze im Schulter- und im Beckenbereich nachgibt und der Körper angemessen einsinkt. Da jeder Mensch eine Matratze nach den eigenen Proportionen auswählen sollte, ist eine an sich gute oder teure Matratze nicht zwangsläufig die Richtige. Außerdem sollte eine Matratze die Bewegungen im Schlaf ausgleichen. Schwingt die Matratze nach, muss der Körper dagegen arbeiten. Werden die Muskeln aktiv, wird der Schlaf gestört.

Auf einer zu weichen Matratze liegt der Körper in einer Kuhle und die Wirbelsäule wird nicht ausreichend gestützt. Unbewusst wird im Schlaf vergeblich nach angenehmeren Liegepositionen gesucht. Unruhiges hin und her Wälzen beeinträchtigt Ihren Schlaf. Eine zu feste Matratze verbiegt die Wirbelsäule in eine unnatürliche Position und es kommt zu Verspannungen, die bestehende Rückenschmerzen verstärken oder sogar verursachen könnten.

Der Härtegrad

Die Festigkeit einer Matratze wird mit dem Härtegrad angegeben. Häufig wird zwischen 3 Härtegraden (H1, H2 oder H3) unterschieden. Je nach Hersteller können es auch mehr oder weniger sein, weil jeder Hersteller seine eigenen Härtegrade bestimmt. Das heißt: Eine Matratze hat beispielsweise eine Belastungsgrenze von 120 Kilogramm. Der Hersteller A gibt H2 an. Der Hersteller B gibt möglicherweise bei der gleichen Belastungsgrenze H3 an, weil dieser seine eigenen Härtegrade definiert. Hersteller wie Tempur verwenden besondere Materialien um Memory-Foam Funktionen zu ermöglichen. Dabei reagiert das Material auf die eigene Körperhaltung und richtet sich nach Ihren Bedürfnissen aus.

Weiterhin reagiert der eingesetzte Memory Foam auf die eigene Körperhaltung, das Körpergewicht und die Größe. Wenn Sie ein Produkt wie beispielsweise eins der Kissen erwerben, richtet sich dieses also nach Ihnen.

Sogenannte 7 Zonen Matratzen bestehen in der Regel aus einer Art Kaltschaum. In diesen Zonen befinden sich Einschnitte oder Luftkanäle. Dadurch gibt das Material an bestimmten Stellen mehr nach als an anderen. Ab 50 kg Körpergewicht wirken diese Zonen. Darunter haben sie dann keinen Einfluss, beeinträchtigen das Schlafen aber auch nicht. Bei Körpergrößen zwischen 1,55 m und 1,85 m entfalten die Matratzen ihre ergonomischen Eigenschaften.

Matratzen verhalten sich wie jedes andere Material, welches in Benutzung ist oder in irgendeiner Art beansprucht wird: Sie „verschleißen“ und sollten nach einigen Jahren ausgetauscht werden. Um körperliche Beschwerden wie Verspannungen, Taubheitsgefühle oder Schmerzen zu vermeiden oder bereits bestehende Leiden zu verringern, sollten Sie die für sich passende Matratze auswählen.

Die wichtigsten Eigenschaften einer Matratze im Überblick

Eine Matratze soll sich dem Körper anpassen, indem sie in Schulter und Beckenbereich angemessen nachgibt und in der Taille ausreichend stützt. Der Druck, den der Körper ausübt, sollte möglichst auf die gesamte Liegefläche verteilt werden. Bei einer passenden Matratze bildet die Wirbelsäule in der Seitenlage eine Linie. Feuchtigkeit, die durch Schwitzen entsteht, sollte vom Körper weggetragen werden, da diese einen unruhigen Schlaf verursachen kann. Atmungsaktives Material des Matratzenbezuges sorgt für ein angenehmes Klima. Für Allergiker muss ein Matratzenbezug bis 60 °C waschbar sein.

Die wichtigsten Eigenschaften eines Lattenrosts im Überblick:

Der Lattenrost macht zwischen 10 % und 30 % des Liegekomforts bzw. der Festigkeit aus. Manche sind ähnlich der 7 Zonen Matratzen in unterschiedliche Liegezonen unterteilt. Durch Härteregulierung sind einige Lattenroste im Lendenbereich anpassungsfähig. Sie können weicher oder härter eingestellt werden. Sind Kopf oder Fußteil verstellbar können sie bei Krankheit für Herz- und Kreislauf entlastend sein. Geringer Leistenabstand und viele bewegliche Leisten unterstützen die Anpassungsfähigkeit der Matratze. Auch Lattenroste verschleißen und sollten zur Matratze passend ausgewählt werden.

Ein geeignetes Schlafsystem

Neben der Matratze und dem Lattenrost bieten sogar Kissen eine wichtige Stützwirkung. Die altbekannten 80 cm x 80 cm Kissen werden oft geknuddelt und gefaltet um ein Defizit in der Passform auszugleichen. Das passiert unbewusst und raubt Schlaf, auch wenn Sie sich nicht daran erinnern. Die Hand oder der Arm unter dem Kissen ist eine Ausgleichsreaktion.

Das richtige Kissen stützt den Kopf und entlastet die Halswirbelsäule. Bei Rückenschläfern sollten sie so weich sein, dass das Gesicht nach oben zeigt und das Kinn nicht zu weit in Richtung Brustkorb drückt. Liegt der Kopf in unpassender Position werden Muskeln überdehnt und es entstehen möglicherweise Verspannungen. Müdigkeit und Schmerzen können auf ein unpassendes Schlafsystem zurückzuführen sein. Es ist wichtig, dass Sie die für Sie passende Matratze in Kombination mit Lattenrost und Kissen auswählen. An ein neues Schlafsystem muss sich der Körper erst gewöhnen. Das kann eine Woche dauern, in denen Schlafstörungen möglich sind.

* Bildquelle: ErikaWittlieb / pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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2 Gedanken zu „Matratzenwahl: Eine falsche Matratze verstärkt nicht nur Rückenschmerzen“
  1. Vielen Dank für den Beitrag zur richtigen Wahl von Matratzen, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Mein Partner hat sich jahrelang über Rückenschmerzen beschwert, bis wir die Matratze gewechselt haben und die Schmerzen wie weggezaubert waren. Gut zu wissen, dass der Härtegrad einen großen Einfluss hat und eine zu harte Matratze die Wirbelsäule unnatürlich verbiegt und es so zu Verspannungen und Rückenschmerzen kommt.

  2. Ein wichtiger Qualitätsfaktor bei Kaltschaummatratzen ist außerdem noch das Raumgewicht. Je höher das Raumgewicht, desto besser und schneller erreicht eine durch Belastung verformte Matratze wieder ihre Ursprungsform. Grob gesagt, umso höher das Raumgewicht ist, desto besser ist die Matratze gegen Kuhlen gewappnet. :-)

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