Für die meisten Eltern ist ein ausreichender Impfschutz für ihren Nachwuchs selbstverständlich. Mit der eigenen Immunisierung nehmen sie es dagegen oft nicht so genau – schließlich handelt es sich bei Windpocken und Masern um sogenannte „Kinderkrankheiten“. Dabei verlaufen diese Erkrankungen bei Erwachsenen häufig viel schwerer und sind nicht selten mit Komplikationen verbunden. Ob und wann Schutzimpfungen gegen Kinderkrankheiten notwendig sind, erklären Dr. Wolfgang Reuter von der DKV Deutsche Krankenversicherung und apotheken-wissen.de in diesem Gesundheitsratgeber.
Hintergrund: Impfungen Erwachsener auch gegen Kinderkrankheiten?
Der Name „Kinderkrankheiten“ legt nahe, dass Masern, Mumps und Co. eigentlich nur Kinder treffen. Stellen sie für Erwachsene denn wirklich eine gesundheitliche Bedrohung dar? Unter „Kinderkrankheiten“ verstehen die meisten Menschen Infektionskrankheiten wie Masern, Windpocken, Mumps und Röteln. Diese treten ohne entsprechende Impfung häufig schon im Kindesalter auf. Doch die Bezeichnung ist irreführend, denn auch Erwachsene können sich infizieren. Sie müssen sogar eher mit gefährlichen Komplikationen rechnen als Kinder – die Komplikationsrate nimmt mit steigendem Lebensalter zu! Insbesondere Personen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Menschen, Kranke oder Schwangere können bei einer Infektion schwere Krankheitsverläufe entwickeln. So führen zum Beispiel Windpocken unter Umständen zu Lungen- und Gehirnhautentzündungen und schweren Erkrankungen des Herzmuskels. Auch Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern eine Viruserkrankung mit potentiellen Komplikationen, insbesondere Entzündungen an Lunge und Gehirn, die oftmals nicht folgenlos ausheilen.
Impfungen Erwachsene: Am besten gegen alles?
Wann empfiehlt sich welche Impfung für Erwachsene?
Wann sollten sich Eltern / Erwachsene impfen lassen? Reicht es auch, erst bei Ausbruch der Krankheit beim Kind oder nach einem Kontakt mit einer erkrankten Person zum Impfen zu gehen? Jeder sollte sich von seinem Hausarzt zum individuellen Impfschutz beraten lassen. Grundsätzlich ist eine Impfung auch nach dem Kontakt mit Röteln, Masern oder Windpocken noch möglich. Allerdings sollte sie nach dem Kontakt zu einem Erkrankten möglichst kurzfristig vorgenommen werden, spätestens innerhalb der ersten drei Tage. Wichtig zu wissen ist dabei, dass beispielsweise Masern bereits hoch ansteckend sind, bevor sich die ersten Symptome zeigen. Daher erfahren viele schlicht zu spät, dass sie bereits mit dem Virus in Berührung gekommen sind. Wer eine Ansteckung sicher verhindern möchte, sollte deshalb besser frühzeitig zur Impfung gehen. Das gilt vor allem für Frauen mit Kinderwunsch: Sie sollten schon einige Wochen vor einer geplanten Schwangerschaft unbedingt überprüfen, ob sie gegen Röteln, Windpocken und Masern geimpft sind oder noch über eine ausreichende Immunität verfügen, falls sie diese Krankheiten bereits durchgemacht haben.
* Bild- und Text-Quelle: DKV Deutsche Krankenversicherung – www.dkv.com
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