Sie ist ebenso beliebt wie umstritten: die elektronische Zigarette. Eines lässt sich heute nicht mehr leugnen: Als Mittel zum Rauchstopp kann sie eine entscheidende Hilfe sein. Warum dies so ist, welche Bedingungen in Deutschland derzeit vorliegen und welche Hintergründe dabei zu nennen sind, wenn man Tabak durch die E-Zigarette ersetzen will, beleuchten wir in diesem Gesundheitsratgeber.
Raucherparadies Deutschland
Gerade erst stellte die neue Studie Tobacco Control Scale Deutschland ein beschämendes Zeugnis aus: Unter 36 europäischen Ländern belegt Deutschland bei den Bemühungen um den Nichtraucherschutz den unrühmlichen letzten Platz. Deutschland ist das einzige Land, in dem nach wie vor Kino- und Plakatwerbung für Tabakprodukte erlaubt ist und in dem der Nichtraucherschutz z. B. in der Gastronomie durch unzählige Sonderregelungen aufgeweicht ist.
Der starke Arm der Tabaklobby sorgt auch dafür, dass E-Zigaretten unter die gleichen Werbeverbote fallen sollen wie Tabakprodukte. Andere Länder zeigen sich hier fortschrittlicher: Großbritannien beispielsweise hat anerkannt, dass E-Zigaretten weniger schädlich sind als Tabakzigaretten und die Hersteller dürfen entsprechende Werbung machen. Nicht erlaubt ist jedoch die Behauptung, dass E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung helfen – auch wenn dies längst wissenschaftlich belegt ist.
E-Zigarette hilft bei der schleichenden Entwöhnung
In einer Umfrage gaben 35 % der befragten E-Zigaretten-Nutzer an, sie seien von der Zigarette gewechselt, weil sie mit dem Rauchen aufhören wollten. Weitere 20 % sagten, sie wollten weniger rauchen. Experten befürworten diesen Trend. Sie weisen darauf hin, dass E-Zigaretten keineswegs als gesundheitlich positive Entwicklung betrachtet werden, jedoch ein kleineres Übel als Tabakzigaretten mit ihren vielen Giftstoffen sind. Der größte Unterschied liegt in der Abwesenheit des Suchtstoffes Nikotin, der unzählige Raucher über Jahrzehnte hinweg körperlich abhängig gemacht hat.
Passivdampfen stört andere weniger
Ein weiterer Pluspunkt für Umsteiger ist die Vermeidung von Passivrauch. Längst ist belegt, dass Passivrauchen die Gesundheit gefährdet und Lungenkrebs auslösen kann. Entsprechend geächtet fühlen sich Raucher heute oft, wenn sie in der Öffentlichkeit eine Zigarette anstecken. Passivdampfen wird dagegen als weit weniger belästigend empfunden und Studien haben dies wissenschaftlich untermauert: Das Einatmen von Dampf schadet der Gesundheit nicht. So können E-Zigaretten einiges zum sozialen Frieden in der Öffentlichkeit beitragen.
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