Obwohl immer mehr Menschen Nein zur Zigarette sagen und ihren Konsum aufgeben möchten, schaffen es nur wenige auf Dauer. Vielen fehlt der konkrete Wille. Sobald sich Stresssituationen einstellen, wird wieder zum Glimmstängel gegriffen. Eine Alternative, die sich seit einigen Jahren zunehmender Popularität erfreut, ist die E-Zigarette. Sie kommt auf Wunsch auch ohne Nikotin aus und soll wesentlich gesünder sein als die herkömmliche Zigarette. Doch was ist dran an den Versprechen zur rauchfreien Elektro-Zigarette? apotheken-wissen nennt sechs Fakten zur E-Zigarette.
1. Mediale Berichterstattung
In den Medien wird der Konsum von E-Zigaretten nicht selten mit der Gesundheitsgefahr bei normalen Zigaretten gleichgestellt. Das Gesundheitsrisiko soll laut einiger Experten markant sein, einige Politiker fordern sogar ein Verbot. Ein kritischer Blick auf die Berichterstattung macht deutlich, dass die drastischen Defizite der Steuereinnahmen durch den rückläufigen Verkauf von herkömmlichen Zigaretten vielerorts den Ausschlag für negative Argumente geben. Werden Zigaretten und ihre rauchfreien Vertreter die E-Zigaretten im direkten Vergleich betrachtet, ist allerdings klar festzustellen, dass die elektronischen Zigaretten weniger gesundheitsschädlich sind. Wer E-Zigaretten verbieten möchte, müsste zunächst die Zigaretten aus dem Verkehr ziehen.
2. Der größte Unterschied
Der größte Unterschied zwischen E-Zigaretten und Zigaretten besteht darin, dass elektronische Modelle mit Hilfe des erzeugten Dampfs den herkömmlichen Zigarettenrauch imitieren. Im Gegensatz zu Zigaretten werden bei den elektronischen Alternativen keinerlei Stoffe verbrannt. Detaillierte Informationen zur Funktionsweise und weiterführende Hinweise zu vielen und damit verbundenen Fachbegriffen können Sie zum Beispiel als zusätzliche Quelle dem E-Zigaretten Ratgeberportal e-zigarette.de entnehmen. Fast alle Giftstoffe, welche im echten Zigarettenrauch enthalten sind, kommen im Dampf von E-Zigaretten nicht vor. Darunter beispielsweise Blausäure, das hochgradig giftige Arsen und Teer.
3. Inhaltsstoffe des Liquids
Der Verbrauchsstoff von E-Zigaretten wird als Liquid bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Substanz, welche zum Erzeugen des Dampfes benötigt wird.
Die elektrisch beheizte E-Zigarette bringt das Liquid zum Verdampfen und das entstehende Gemisch wird inhaliert beziehungsweise gepafft. 97 Prozent des Liquids bestehen aus Propylenglycol. Ein Stoff welcher als Lebensmittelzusatzstoff E 1520 bekannt und zugelassen ist. Es ist zum Beispiel auch Bestandteil von Kaugummis, Arzneimitteln und Zahnpasta. Weitere Inhaltsstoffe sind Wasser, Glycerin, künstliche Lebensmittelaromen und Benzylalkohol. Glycerin (Lebensmittelzusatzstoff E 422) wird benötigt, um ein zu schnelles Verflüchtigen des Dampfes zu verhindern.
Ebenfalls als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen ist Benzylalkohol mit der Kennziffer E 1519. Es kommt unter anderem als Duftstoff zum Einsatz. Die entsprechenden Geschmacksrichtungen der E-Zigarette werden mit verschiedenen künstlichen Lebensmittelaromen erzeugt. Nach aktuellem Kenntnisstand ist demnach der einzige Stoff in einer E-Zigarette, welcher nicht als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen ist, Nikotin.
4. Das Nikotin bleibt!
Diese Aussage ist so nicht korrekt. Wer völlig auf Nikotin verzichten möchte, kann dies mit E-Zigaretten realisieren. Die verwendeten Liquids, welche sich im Tank der E-Zigaretten befinden, sind auch nikotinfrei erhältlich. Der Verbraucher hat stets die Wahl.
5. Sind E-Zigaretten gesund?
Diese Frage wird niemand mit Ja beantworten. Allerdings ist die Behauptung, E-Zigaretten seien genauso ungesund wie Zigaretten, falsch. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass der Konsum von nikotinfreien E-Zigaretten keine relevanten Gesundheitsrisiken mit sich bringt. Die enthaltenen Lebensmittelzusatzstoffe werden im Alltag auch anderweitig konsumiert. Oft ohne, dass es Verbraucher bewusst wahrnehmen beziehungsweise wissen. Entscheidend ist, dass dies nur auf nikotinfreie E-Zigaretten zutrifft. Schließlich ist das Nikotin einer der Stoffe, der bei Zigaretten unter anderem am gefährlichsten ist.
6. Wer sollte auf E-Zigaretten verzichten?
Sowohl für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren als auch für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind E-Zigaretten nicht geeignet. Gleiches gilt für schwangere und stillende Frauen. Personen mit Nikotinallergie sollten keine nikotinhaltige Liquids verwenden.
Fazit:
Fest steht, dass E-Zigaretten vom deutschen Gesetzgeber nach wie vor als Genussmittel eingestuft sind, genau wie Kaffee. Auf der Internetpräsenz des mdr wird zu einem aktuellen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts außerdem bestätigt: „Die umstrittenen E-Zigaretten sind keine Arzneimittel. Das entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Damit ist auch klar gestellt, dass E-Zigaretten keine gesonderte Zulassung brauchen und weiterhin frei in Tabakläden und im Internet verkauft werden dürfen“ Auch ZDF-nano hat sich bereits mit der Frage beschäftigt, ob E-Zigaretten gesünder sind als Zigaretten. Im folgenden Video zum Bericht erläutert ein Ex-Raucher seine Beweggründe.
Wer mit dem Rauchen aufhören möchte und es zunächst nicht schafft, kann sich den Entzug mit E-Zigaretten erleichtern. Allerdings sind ausschließlich nikotinfreie Liquids frei von erheblichen Gesundheitsrisiken. E-Zigaretten können als die gesündere Alternative zu herkömmlichen Zigaretten betrachtet werden, sollten aber nur als Alternative und keineswegs als Dauerlösung zum Einsatz kommen. Da auch mit den elektronischen Modellen künstliche Stoffe konsumiert werden, sollte das Ziel stets sein, sich vollständig vom Konsum zu verabschieden und rauch- sowie dampffrei zu leben.
Praktische Tipps zum Aufhören haben wir hier in einem separaten Beitrag zusammengefasst.
* Bildquelle: E-Zigarette, Kaffee Foto: Horwin (www.pixabay.com)
** Bildquelle: Zigarette Foto: pakura (www.pixabay.com)
*** Bildquelle: Rauch Foto: werner22brigitte (www.pixabay.com)