Symptome wie Rückenschmerzen, ein Stechen bei Bewegungen oder Taubheitsgefühle in den Armen oder Beinen können auf Bandscheibenprobleme wie etwa einen Bandscheibenvorfall hinweisen.
Es muss dabei nicht immer ein vollständiger Riss der Bandscheibe vorliegen – oft handelt es sich um kleinere Verletzungen. Diese werden jedoch oft als weniger schlimm wahrgenommen und ignoriert, was laut Dr. Munther Sabarini von der Avicenna Klinik in Berlin nicht ratsam ist.
Warum auch geringere Verletzungen der Bandscheibe behandelt werden sollten
Denn selbst kleinste Bandscheibenveränderungen können Auswirkungen auf das komplexe Wirbelsäulensystem haben und beispielsweise Nerven oder Blutbahnen beeinträchtigen. Deshalb empfiehlt Dr. Sabarini bei Beschwerden wie Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen, die länger als drei oder vier Tage anhalten oder immer wiederkehren, ärztlichen Rat einzuholen.
Minimalinvasive Behandlung von kleinen bis mittelschweren Bandscheibenvorfällen mit der perkutanen Laser-Diskus-Dekompression
Je früher etwa kleine Bandscheibenvorfälle und geringfügige Bandscheibenveränderungen behandelt werden, desto schonender kann die Therapie erfolgen. Insbesondere für Patienten zwischen 30 und 45 Jahren mit Bandscheibenvorwölbungen bietet sich die perkutane Laser-Diskus-Dekompression an. Bei diesem minimalinvasiven Verfahren behandelt der Arzt mittels Laser genau die Stelle der Veränderung, wodurch störende Gewebeanteile entfernt werden können.
Der Eingriff dauert in der Regel 30 bis 40 Minuten und erfolgt unter lokaler Betäubung.
Schwere des Bandscheibenvorfalls beeinflusst die Art der Therapie
Wie bei jeder medizinischen Behandlung sollten jedoch die individuellen Umstände und Voraussetzungen des Patienten berücksichtigt werden. Die perkutane Laser-Diskus-Dekompression eignet sich insbesondere für kleine bis mittelschwere Bandscheibenvorfälle und Bandscheibenveränderungen. Bei schwerwiegenden Fällen oder bereits fortgeschrittenen degenerativen Veränderungen der Bandscheiben kann eine andere Form der Behandlung erforderlich sein. In jedem Fall sollte vor der Entscheidung für eine Therapie eine gründliche Diagnostik durchgeführt werden, um die Ursachen der Beschwerden genau zu ermitteln und die bestmögliche Behandlungsoption zu wählen.
Neben der perkutanen Laser-Diskus-Dekompression gibt es noch weitere minimalinvasive Behandlungsmöglichkeiten, wie etwa die perkutane Nukleotomie. In manchen Fällen kann auch eine konservative Therapie ausreichend sein, während für andere Patienten ein mikrochirurgischer Eingriff die richtige Entscheidung ist. Eine individuelle Beratung durch einen Facharzt ist daher unerlässlich, um eine passende Behandlung zu finden und langfristige Schäden an der Wirbelsäule zu vermeiden.
* Bildquelle: Avicenna Klinik, Berlin