Zahnersatz – vorher gut informieren und erst dann wählen! 3,21 Milliarden Euro – soviel haben die gesetzlichen Krankenkassen Einschätzungen des GKV-Spitzenverbands zufolge für Zahnersatzleistungen im Jahr 2014 ausgegeben. Eine beeindruckende Summe – gerade wenn man bedenkt, dass die Kassen im Regelfall nur 50 Prozent der Regelversorgung bezuschussen. Und nicht nur das – wer als Patient Maßnahmen über die Regelversorgung hinaus in Anspruch nimmt, muss noch höhere Kosten aus eigener Tasche stemmen. Hintergrund: In der gesetzlichen Krankenversicherung werden verschiedenen Diagnosen feste Therapien zugewiesen. Dies gilt besonders für den Zahnersatz. Wer sich vom Zahnarzt eine höherwertige Versorgung schmackhaft machen lässt, muss mit erheblichen Kosten rechnen.
Welche Arten von Zahnersatz gibt es?
Beim Thema Zahnersatz haben Patienten verschiedene Wahlmöglichkeiten. Die Vollprothese – umgangssprachlich gern als Gebiss bezeichnet – ist nur eine der Varianten. Je nach medizinischer Situation und individuellen Rahmenbedingungen kann Zahnersatz als:
- Teil- oder Vollprothese
- Zahnbrücke
- Implantat
- kombinierter Zahnersatz
angelegt werden.
Zahnbrücken überspannen meist eine Lücke, in der mehrere Zähne fehlen. Die Halteelemente werden meist fest mit den beidseitig der Lücke liegenden Zähnen – den Pfeilerzähnen – verbunden. Das Implantat besteht genau genommen aus zwei Elementen: Dem eigentlichen Implantatkörper, welcher in den Kieferknochen eingebracht wird und der als Zahnersatz gedachten Krone.
Ein kombinierter Zahnersatz kann beispielsweise als Verbindung zwischen Implantat und Brücke ausgeführt werden.
Welcher Zahnersatz passt zu mir?
Beispiel: Patienten mit Mitte 20 stehen beim Thema Zahnbrücke vor einem Problem. Für diesen Zahnersatz muss der Arzt die Pfeilerzähne vorbereiten und beschleifen. Letztlich geht hierdurch gesunde Zahnsubstanz verloren. Ist die Brücke fest mit den Pfeilern verbunden, taucht ein weiteres Problem auf.
Muss die Brücke entnommen werden, gehen mitunter die gesunden Zähne nach 10 oder 15 Jahren verloren. Ein Implantat kann in diesem Zusammenhang mit einer wesentlich längeren durchschnittlichen Lebensdauer punkten.
Letztlich zählen aber nicht nur diese Überlegungen, auch die Kosten sind nicht außer Acht zu lassen. Prothesen sind allgemein ein günstiger Zahnersatz, gefolgt von Brücken. Wirklich teuer wird der Griff zum Implantat. Online finden sich vielerorts tiefgreifende Informationen zu den einzelnen Arten von Zahnersatz.
Fazit: Beim Zahnersatz sind kühle Köpfe gefragt
Zahnlücken sollten geschlossen werden, um den Kaudruck wieder optimal zu verteilen und Verschiebungen im Kiefer zu verhindern. Trotzdem – nicht jede Empfehlung des Zahnarztes passt automatisch zum Patienten. Kosten und individuelle Rahmenbedingungen müssen in jedem Fall berücksichtigt werden. Erst dann sollte eine Entscheidung fallen.
* Bildquelle: Eine fertiggestellte totale Unterkieferprothese; Wikipedia / , Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 de / Kurz
24 Kommentare zu “Auswahl eines Zahnersatzes”