Das Motto des Welt-Alzheimertags 2012 lautet „Dementia. Living together“ oder zu deutsch „Demenz: zusammen leben“. Die Kernaussage des Mottos ist somit: Demenz und Alzheimer begegnen jedem Menschen durch ihre Verbreitung und Ausweitung im täglichen Leben. Der Umgang mit Alzheimer-Erkrankten ist nicht immer einfach, und besonders deshalb gehören Information, Verständnis, Aufmerksamkeit sowie Wertschätzung im Zusammenleben mit Demenz- und Alzheimer-Erkrankten zu den wichtigsten Punkten im gemeinsamen Zusammenleben.
Demenz ist der Oberbegriff für ca. 50 Erkrankungen, unter denen Alzheimer mit einem Anteil von ca. 60% das häufigste Krankheitsbild ist. Weltweit gibt es heute rund 35 Millionen Demenz-Kranke – und ihre Zahl wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter und drastisch ansteigen.
Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl der an Demenz Erkrankten zur Mitte dieses Jahrhunderts deutlich über 100 Millionen liegen wird.
In Deutschland sprechen wir derzeit von über einer Million Demenz- und darunter ca. 700.000 Alzheimer-Erkrankungen. Beide Zahlen werden sich Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2050 verdoppeln, denn jedes Jahr werden über 100.000 neue Alzheimer-Erkrankte dokumentiert.
apotheken-wissen.de unterstützt den Welt-Alzheimertag 2012.
Hintergrund des Welt-Alzheimertags
Mit dem Start im Jahr 1994 wird in jedem Jahr der 21. September als Welt-Alzheimertag begangen. Am und rund um diesen Welt-Alzheimertag soll auf diese Erkrankung mit vielen Informationen und Aktionen aufmerksam gemacht werden. Schirmherrin ist die internationale Dachorganisation Alzheimer’s Disease International mit Sitz in London, in und für Deutschland übernimmt die Organisation des Welt-Alzheimertags die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz mit Sitz in Berlin, unterstützt durch die vielen regionalen Alzheimer-Gesellschaften und Selbsthilfegruppen.
Basisinformationen zur Alzheimer-Krankheit
Der deutsche Nervenarzt und Neuropathologe Alois Alzheimer (1864-1915) begleitete den Werdegang der Patientin Auguste Deter in einer Frankfurter Nervenklinik von 1901 bis zu ihrem Tod 1906 und veröffentlichte danach seine Ergebnisse. Bereits die nächsten bekannten Fälle wurden ihrem Entdecker gewidmet und demzufolge die Alzheimer-Krankheit oder die Alzheimersche Krankheit genannt.
Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit zunehmendem Lebensalter und wird – von Ausnahmen abgesehen – relevant ab dem 50 Lebensjahr. Da die Ursachen noch nicht eindeutig geklärt sind gibt es auch keine eindeutig erfolgreiche Therapie oder gar eine Impfung gegen Alzheimer. Insofern gilt Alzheimer heutzutage nicht als heilbar – Erfolge und Erkenntnisse gibt es vor allem darüber, wie der Krankheitsverlauf zu verlangsamen ist und die Folgen einer Alzheimer-Erkrankung zu lindern sind.
Ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken, kann genetisch gegeben sein. Die Hauptursachen werden aber vor allem in vielen der sogenannten „typischen“ Zivilisationskrankheiten vermutet. Diesbezüglich wird sehr breit geforscht, aber mit Blick auf Alzheimer gibt es noch keine allgemeingültigen Ergebnisse. Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Nikotinkonsum, geistig wenig anspruchsvolle Tätigkeiten, Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes sind nur einige Stichworte dazu.
Die Prognose für den Verlauf einer Alzheimer-Krankheit bis zum Tod lautet heute auf durchschnittlich sieben bis zehn Jahre.
Phasen einer Demenz-Erkrankung / Alzheimer-Erkrankung
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Demenz / Alzheimer: Erste Warnzeichen
Die betreffenden Personen beginnen, immer wieder die gleichen Fragen zu stellen oder die gleichen Geschichten zu erzählen. Auf Fragen antwortet die Person mit der gleichen Frage. Sehr alltägliche Dinge sind auf einmal unbekannt, Gegenstände werden nicht mehr gefunden oder anders als normaler Weise abgelegt, die äußere Erscheinung wird vernachlässigt.
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Demenz / Alzheimer: Prä-Demenz-Stadium
Das Kurzzeitgedächtnis leidet merkbar und neue Informationen werden nur schwer aufgenommen. Das Sprechen und die Verfolgung von Zielen können beeinträchtigt sein. Teilnahmslosigkeit an der Umgebung und Depressionen sind erkennbar.
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Demenz / Alzheimer: Früh- und Mittelstadium
Die Effekte auf das Kurzzeitgedächtnis werden sehr viel deutlicher, während langzeitige Informationen weiterhin verfügbar sind. Vor allem dieses Stichwort „Gedächtnis“ ergibt eine besondere Auswirkung, auf Grund derer sich ein Alzheimer-Verdacht sehr deutlich manifestiert. Sprachvermögen, Sprachfluss und Vokabular schränken sich ein, ebenso kommen die ersten feinmotorischen Schwierigkeiten und Ausfälle hinzu.
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Demenz / Alzheimer: Fortgeschrittenes Stadium
Nun sind auch das Langzeitgedächtnis bzw. die Langzeitinformationen nachhaltig betroffen. Das soziale Umfeld wird nicht mehr erkannt, die Reaktionen können oftmals entsprechend aggressiv sein. Inkontinenz (Harn, Stuhl) beginnt. Die gesamte Muskulatur und dementsprechend die motorischen Fähigkeiten nehmen ab bis hin zur Bettlägerigkeit.
Literatur zum Thema Alzheimer
* Bildquelle: Plakat des Welt-Alzheimertags 2012 der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz, Berlin