Ein Stent als lebensrettende Maßnahme ist oft das Mittel der Wahl um Patienten vor Schlimmerem zu bewahren*
Ein Stent als lebensrettende Maßnahme ist oft das Mittel der Wahl, um Patienten vor Schlimmerem zu bewahren*

Unser Körper enthält Blutgefäße, auch Adern genannte, in denen das Blut vom Herzen zu den Geweben und wieder zurück zum Herzen transportiert wird. Wird ein Blutgefäß verengt oder sogar verschlossen kann dieser Vorgang nicht mehr stattfinden und es besteht höchste Lebensgefahr für den betroffenen Patienten. Meist erfolgt diese Verengung durch Ablagerungen, man spricht hierbei von Arteriosklerose. Dies kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt führen und sollte daher möglichst frühzeitig erkannt und beseitigt werden. Die Weitung des Blutgefäßes sorgt dafür, dass das Blut wieder fließen kann. Um diese jedoch dauerhaft zu gewährleisten wird ein sogenannter Stent gelegt.

Was ist ein Stent und welche Varianten gibt es?

Bei einem Stent handelt es sich um ein ca. ein bis zwei cm langes Geflecht aus Metall oder Kunstfasern, das in das betroffene Gefäß eingebracht wird, um einem erneuten Verschluss des jeweiligen Gefäßes vorzubeugen. Es gibt hierbei verschiedene Varianten wie den selbstentfaltenden Stent, der mit einer Plastikhülle eingeführt wird. Diese wird nach der Platzierung abgezogen so dass sich das Geflecht entfalten und die Gefäßwände abstützen kann.

Eine weitere Form ist der Ballon-expandierende Stent, der auf einen Ballon-Katheter aufgebracht wird. Sitzt dieser an der richtigen Stelle wird er aufgeblasen so dass sich das Geflecht entfalten kann und behält dann die ausgedehnte Form bei. Neben diesen Stents, die im Gefäß verbleiben, gibt es noch medikamentenbeschichtete Stents, die durch die Abgabe des Medikaments einem wiederholten Verschluss vorbeugen sollen und sich nach einem bis anderthalb Jahren selbst im Körper abbauen.

Ablauf einer Stentimplantation

Die Stentimplantation gehört zu den sogenannten minimal invasiven Eingriffen, was bedeutet, dass hier nur kleinste Schnitte notwendig sind, um diese durchzuführen. Vor Beginn werden routinemäßig Untersuchungen wie Blutabnahme, EKG und in bestimmten Fällen auch eine Röntgenaufnahme der Lunge sowie des Herzens und ein Belastungs-EKG durchgeführt.

Der eigentliche Eingriff wird bei vollem Bewusstsein des Patienten durchgeführt, hier wird lediglich die Einstichstelle für die Punktion der entsprechenden Arterie durchgeführt, in die der Katheter eingeschoben wird. Im Normalfall handelt es sich hierbei um die Radialisarterie (diese liegt am Arm) oder die Leistenarterie. Über eine sogenannte Schleuse, die mit einem Ventil versehen wird, schiebt der behandelnde Arzt zunächst einen Führungskatheter zum Abgang der Herzkranzgefäße. Um die Engstellen und den Durchmesser der verengten Blutgefäße genau erfassen zu können wird nun in die rechte und linke Herzarterie ein Kontrastmittel gespritzt.

Ist die Situation hier klar, wählt der Arzt im Anschluss den passenden Stent aus. Dieser wird nun in das Gefäß eingeführt und je nach Art der gewählten Variante entfaltet bis er die betroffene Gefäßwand stabilisiert. Sitzt der Stent richtig, werden Führungskatheter und Schleuse entfernt und die Punktionsstelle durch Vernähen oder das Anlegen eines Druckverbandes fixiert.

Nachsorge und Heilung

In der Regel reicht es nach einer Stentimplantation aus, den Patienten eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus zu überwachen. Im Anschluss an den Eingriff folgen noch Blutuntersuchung sowie ein Elektrokardiogramm zur Kontrolle, zudem werden zur Vermeidung der Bildung von Blutgerinnseln noch blutverdünnende Medikamente verschrieben. Die Einnahmezeit dieser Medikamente beträgt bei unbeschichteten Stents vier Wochen und bei Stents mit einer Medikamentenbeschichtung normal 6 Monate,. Im Anschluss steht eine lebenslange Einnahme von Acetylsalicylsäure, die verhindern soll, dass es am Stent zu Verklumpungen von Blutplättchen kommt.

Zusätzlich wird empfohlen, in den ersten Wochen nach der Operation eine Untersuchung von Herz, Lunge und Blutdruck sowie ein EKG und eine laborchemische Untersuchung durchzuführen und diese halb- oder vierteljährlich zu wiederholen.

Im Normalfall bestehen im normalen Leben keine Einschränkungen mit einem Stent, weder in Krankenhäusern noch an Flughäfen oder bei anderen Kontrollen oder Einrichtungen. Der Patient kann sich also ganz unbeschwert bewegen. Selbstverständlich ist es wichtig, auch die anderen Blutgefäße zu schützen und sich gesund zu halten, hier ist es immer hilfreich, sich an Bewegung, ein rauchfreies Leben und eine gesunde Ernährung zu halten, um seinem Körper etwas gutes zu tun.

* Bildquelle: geralt / Pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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