Das Haare färben ist vor allem für Frauen schon seit langer Zeit eine Form der Schönheitspflege. Der erste Griff in der Drogerie geht meistens zu chemischen Produkten, andere gehen zum Friseur. Doch diese chemischen Keulen tun den Haaren alles andere als gut und nicht selten kommt es zu Nebenwirkungen wie kaputten Haarspitzen oder sogar zu schweren allergischen Reaktionen. Dieser Ratgeber stellt Henna als natürlichen Farbstoff vor, zum Haut- und Haare färben mit Henna.
Henna: ein natürlicher Farbstoff für Haare und Haut
Natürliches Henna bietet zu den oben genannten chemischen Produkten eine schonende Alternative, um die Haare zu färben. Bereits die alten Ägypter haben Henna genutzt und den aus Pflanzen gewonnenen rotgelben Farbstoff neben dem Färben der Haare auch zum Verzieren der Haut und der Fingernägel verwendet. In anderen Kulturen wie der indischen werden mit Henna zu besonderen Anlässen wie einer Hochzeit kunstvolle Ornamente auf die Hände gemalt, die spezielle rituelle Bedeutungen beinhalten. Das besondere an dem natürlichen Farbstoff ist, dass die Einfärbungen dauerhaft halten, die Farbe aus Haaren also nicht wie bei einer gewöhnlichen Tönung herausgewaschen wird sondern nach und nach herauswächst.
Haare färben mit Henna: Gewinnung, Zubereitung und Einsatz
Hennapulver wird aus den getrockneten Blättern des Hennastrauches gewonnen, die nach dem Trockenvorgang einfach zerkleinert und schließlich zu Pulver gemahlen werden. Die Zubereitung des Breies, der zum Färben der Haare angerührt wird, ist denkbar einfach. Es wird lediglich heißes Wasser in das Pulver gegeben. Dieser Brei wird dann noch warm gleichmäßig in den Haaren verteilt und sollte mindestens zwei Stunden einwirken. Als Faustregel gilt: Je länger die Einwirkzeit desto intensiver gestaltet sich das finale Farbergebnis. Immens wichtig ist während des Färbens mit Henna das Tragen der Handschuhe, da die Farbe sich nicht nur in den Haaren hartnäckig hält, sondern auch auf der Haut. Im Anschluss sollten die Haare ohne Shampoo ausgewaschen werden.
Gibt es allergische Reaktionen beim Haare färben mit Henna?
Für das Haare färben gelten ähnliche Bedingungen wie bei den Tattoos: Natürlich ist in der Regel unbedenklich. Auch hier fangen die Wenns und Abers erst bei chemischen Produkten an. Ist auf der Packung der Inhaltsstoff „PPD“ oder „Phenylendiamin“ erwähnt sollte man möglichst die Finger davon lassen. Geht es jedoch um ein schönes intensives Farbergebnis mit natürlichem Henna, ist dagegen nichts einzuwenden.
Henna Tattoos: Urlaubserinnerung und ritueller Brauch
Selbstverständlich ist die Farbe des Hennastrauches nicht nur zum Färben der Haare geeignet. Der Brauch, sich mit Henna kunstvolle Ornamente auf den Körper zu malen, existiert bereits seit dem Altertum und stammt ursprünglich aus Pakistan (damals noch Nordwestindien). Die Hautmalereien, die auch als Henna Tattoos bezeichnet werden, tragen den Namen Mehndi oder Mehendi.
Henna-Tattoos (Mehndi, Mehendi): eine sehr alte Tradition des Körperschmucks hält auch bei uns Einzug **
Während sie bei vielen Festen wie Hochzeiten noch als ritueller Brauch gehandhabt werden ist die Körpermalerei auch bei Touristen sehr beliebt und wird nicht selten als vergängliche Urlaubserinnerung von einer Reise mitgebracht. Jedoch sollte man um seiner Gesundheit wegen möglichst auf schwarze Henna Tattoos verzichten, besonders wenn versichert wird, dass das Kunstwerk bereits nach einer halben Stunde vollständig sichtbar sein soll. Der Grund: Reines natürliches Henna färbt lediglich in gelb-roten Nuancen und braucht naturgemäß ca. 6 bis 8 Stunden Wartezeit, um gänzlich und dauerhaft auf der Haut sichtbar zu sein.
Bei einem schnellem Ergebnis mit schwarzer Farbe kann man fast sicher davon ausgehen, dass das nicht nur billige sondern auch giftige Haarfärbemittel PPD (p-Phenylendiamin) hinzugefügt wurde. Diese Mischung ist sehr aggressiv, kann schwere allergische Reaktionen auslösen und zudem zu irreparablen Haut- und Leberschäden und dann zu einer eiligen Tattoo-Entfernung führen. Wer also das Risiko vermeiden und trotzdem nicht auf das schmückende Bild auf der Haut verzichten möchte sollte darauf achten, schwarze Hennamalereien zu meiden, um sich im Anschluss über eine schöne Erinnerung ohne gesundheitliche Stolpersteine zu freuen.
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