Hygienisch richtiges Händewaschen
Auch, aber nicht nur in Corona-Zeiten: Hygienisch richtiges Händewaschen ist enorm wichtig *

Sich seine Hände richtig und regelmäßig zu waschen ist schon immer von großer Bedeutung gewesen – auch bevor die beiden (Corona-)Jahre unser aller Leben auf den Kopf gestellt und Hygienemaßnahmen in Beruf und Alltag unangefochtene Priorität eingenommen haben. Unsere Hände sind perfekter Übertragungswirt von Krankheitserregern. Als Hauptutensil für fast alles was wir machen, sammelt es gleichzeitig fleißig Bakterien ein und überträgt sie auf alles, was wir mit ihnen berühren: Oberflächen, Tiere, Essen und am liebsten natürlich unser eigenes Gesicht.

Das richtige Händewaschen sorgt dafür, dass diese Kette unterbrochen wird und uns so vor Infektionen schützt – aber wie genau sieht das aus – und wie trockne ich sie im Anschluss am besten?

Hygienisch richtiges Händewaschen

Wichtig beim Waschen sind zum einen die Zeit des Einseifens und zum anderen die Methodik – Temperatur hingegen spielt keine Rolle und kann nach eigenem Empfinden eingestellt werden. Als grobe Faustregel sollte das Verteilen der Seife mindestens 20 Sekunden dauern – nicht nur, damit die komplette Handoberfläche bedeckt ist, sondern vor allem damit genügend Zeit vorhanden ist, möglichst viele der vorhandenen Bakterien tatsächlich zu lösen und wirksam zu reduzieren. Je geringer die Zeit, desto weniger Keime werden im Anschluss abgespült. Stellen Sie sich vor, ihre Hände wären voller Erde. Könnten Sie den kompletten Dreck in nur wenigen Sekunden entfernen, oder müssten Sie nicht eher eine ganze Weile schrubben, um jedes Bisschen zu erreichen? Mit Bakterien verhält es sich genauso – nur dass diese uns nicht den Gefallen tun, sichtbar zu sein.

Auch das Wie ist wichtig – zu oft konzentrieren wir uns lediglich auf die Handinnenfläche und vernachlässigen Daumen und Fingerzwischenräume, sowie den Handrücken. Noch seltener achten wir auf unsere Fingerspitzen, Handgelenke und Nägel. Wer eine gründliche Routine einmal vorgemacht bekommen möchte, kann sich hier zum Beispiel einmal die Technik, dargestellt vom Deutschen Roten Kreuz ansehen. Es mag eine Weile dauern, sich alles genau einzuprägen, aber Sie werden überrascht sein, wie viel es ausmacht.

Hygienisches Händewaschen: mit welcher Seife?

Ebenfalls ein großes Fragezeichen ist die richtige Seife. Mit so viel Auswahl in der Drogerieabteilung und Versprechen von Desinfektion, antibakteriellen und antimikrobiellen Seifen, welche ist da die richtige und hilft schlussendlich am besten? Seife ist hier tatsächlich Seife. In Untersuchungen vom Infektionsschutz wurde festgestellt, dass es keinen Unterschied zwischen Standard- und speziellen Seifen gibt und der größte Faktor lediglich eine ausreichende Menge ist.

Gut, die Hände sind gewaschen! Oder? Nicht ganz, denn auch das Abtrocknen ist fundamentaler Bestandteil des Prozesses. Aber wie am besten?

Das richtige Abtrocknen nach dem Händewaschen

Im Privathaushalt dominiert weiterhin das gute alte Handtuch zum Abtrocknen. Ordentlich an der Seite des Waschbeckens deponiert wartet es auf jeden, der vorbeikommt. Aber obwohl das umweltfreundliche Textil seine Vorzüge hat und der Kontakt mit Fremdbakterien in den eigenen vier Wänden limitiert ist, bergen Handtücher ihre ganz eigenen Risiken. Das vollständige Abtrocknen nach dem Waschen ist fundamental – Bakterien lieben feuchte und warme Milieus und verbreiten und vermehren sich in Windeseile auf nassen Hautfalten, aber ebenso auf feuchtem Stoff. Wer Handtücher zum Abtrocknen benutzt sollte tunlichst darauf achten, dass es fix selbst wieder trocknen kann. Andernfalls fungiert es als perfekte Brutstätte. Der Industrieverband für Körperpflege empfiehlt je nach Größe des Haushaltes und der potenziellen Restfeuchte die Tücher bis zu mehrfach wöchentlich zu wechseln und wenn möglich ein individuelles Handtuch pro Person zu nutzen.

Dass eine Handtuchnutzung deswegen außerhalb des eigenen Hauses keine gute Idee ist, wissen wir alle. Vor allem in öffentlichen oder betrieblichen Gäste-WCs dominieren in Normalfall daher eine von zwei Abtrocknungsmöglichkeiten, die den Richtlinien des Bundes für öffentliche Einrichtungen und Vorschriften zum Arbeitsschutz gerecht werden: die Handtuchspender mit Einmal-Papiertüchern und der elektrische Händetrockner. Aber welche Variante ist besser?

Papierhandtücher brillieren durch ihre Einfachheit und sorgen für schnelles Abtrocknen, Keimbindung und Keimanzahlreduzierung – solange sie in geschlossenen Handtuchspendern aufbewahrt werden und so Kontaktstellen verringert. Aus hygienischer Sicht sind sie einwandfrei und werden als beste Methode empfohlen. Die extra Reibung sorgt für einen erneuten Schwung Bakterien, der von der Haut genommen werden kann und die Tücher haben effektiv die geringste Belastung von Keimverteilung im Waschraum, wenn sorgfältig im Abfall entsorgt.

Elektrische Händetrockner kommen ganz ohne Papier aus, sorgen kontaktlos für trockene Hände und spezielle HEPA- und UV-Filter sorgen für extra Zuverlässigkeit beim Vertreiben der Keime. Studien haben sich mit der Frage beschäftigt, ob das Luftgebläse nicht eher dabei hilft, die Bakterien im Raum zu verteilen – aber die Ergebnisse sind widersprüchlich. Besonders die Faktoren wie gut die Hände zuvor gewaschen wurden und wie sauber der Trockner selbst ist, waren hier entscheidend. Ein Risiko bleibt hier allerdings auch: das komplette Trocknen der Hände, um – wie zuvor erwähnt – Feuchte in Hautfalten zu vermeiden.

Unterm Strich kommt es also auf sowohl Qualität als auch Quantität an – Hände waschen nach jedem potenziellen Austausch von Keimen ist das A und O – und lassen Sie sich Zeit dabei. Mehrfachhandtücher sollten so oft wie möglich ausgetauscht und in öffentlichen Räumen vermieden werden. Papiertücher und Händetrockner funktionieren beide grandios hinsichtlich Hygiene – und vor allem in Kombination trocknen und schützen sie unsere Hände unschlagbar und helfen dabei, uns gesund zu halten.

* Bildquelle: Sean Horsburgh / unsplash.com

Von Team apotheken-wissen.de

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